Was war das für eine zweite Halbzeit zwischen Belgien und Japan. Nach einem 0:0 zur Pause kommen die Japaner völlig unbeeindruckt aus der Kabine und gehen dank zwei trockenen und humorlosen Abschlüssen ins flache Eck mit 2:0 in Führung.
Die Belgier werden bereits abgeschrieben, doch ein Kopfball für die Geschichtsbücher von Jan Vertonghen bringt die «Roten Teufel» wieder heran. Aus 18,6 Metern trifft der Verteidiger von Tottenham Hotspur per Kopf.
20.34 - Jan Vertonghens goal at 20.34 yards (18.6 meters) is the longest range headed goal at the #WorldCup since Opta analyze the World Cup in full detail (1966). Distance. pic.twitter.com/iEUEetWEAj
— OptaJohan (@OptaJohan) 2. Juli 2018
Nach dem Kopfballtor von Marouane Fellaini (FIFA-Spieler kennen's) in der 74. Minute deutet alles auf eine weitere Verlängerung hin, nachdem bereits am Vortag beide Spiele über die Extraminuten gingen.
Doch dann zeigen die Belgier in der 94. Minute, wie man einen perfekten Konter fährt.
Alles beginnt bei Belgien-Goalie Thibaut Courtois, der eine Ecke von Japan aus der Luft pflückt. Der Torhüter von Chelsea lanciert sofort den lossprintenden Kevin De Bruyne (Schritt 1). Der Mittelfeldspieler von Manchester City spurtet aus dem eigenen Strafraum los und macht Dampf in Richtung gegnerischer Hälfte, bis er die Gegner gebunden hat (Schritt 2).
Die entscheidende Rolle spielt danach Romelu Lukaku. Der Stossstürmer von Manchester United zieht in die Mitte und mit sich den japanischen Verteidiger (Schritt 3). Damit öffnet sich der Raum für Aussenverteidiger Thomas Meunier, der die Kugel von De Bruyne in den vollen Lauf gespielt bekommt (Schritt 4).
Sein Pass in die Mitte lässt wiederum Lukaku perfekt zwischen den Beinen hindurch, damit aus dem Rückraum Nacer Chadli den Ball im Netz unterbringen kann (Schritt 5). Der Spieler von West Bromwich Albion schiesst mit dem 3:2 seine Farben in letzter Sekunde in den Viertelfinal. (qae)