Erstmals seit 1958 ist Wales an einer WM dabei. So überraschte es nicht, dass Tausende Fans angereist sind, um ihr Nationalteam anzufeuern – auch wenn das Turnier im fernen Katar stattfindet. Vor dem Spiel gegen die USA kam es aber zu unerfreulichen Ereignissen für einige walisische Fans.
Wie die ehemalige Nationalspielerin Laura McAllister auf Twitter schreibt, seien einige Hüte vom katarischen Sicherheitspersonal konfisziert worden. Die walisischen Anhängerinnen und Anhänger sind bekannt für ihre «Bucket Hats» in den Farben Rot, Gelb und Grün. Für die WM wurden von der «Rainbow Wall», einer Gruppe von LGBTQ+-Zugehörigen, spezielle Regenbogen-Hüte angefertigt. Mit einem solchen wollte auch McAllister ins Stadion in Al Rayyan gehen. Doch bei der Einlasskontrolle wurde die Professorin der Universität von Cardiff gestoppt, wie ein Video zeigt.
McAllister schreibt dazu: «Trotz der schönen Worte von den Organisatoren der WM wurden einige Regenbogen-Hüte konfisziert.» Sie habe mit einigen Sicherheitskräften darüber gesprochen und habe Videobeweise. Dann fügt sie an: «Diese Weltmeisterschaft wird immer besser, aber wir werden weiterhin für unsere Werte einstehen.»
Gemäss der «Rainbow Wall» seien zunächst nur die Hüte der weiblichen Fans konfisziert worden. Später seien dann aber auch die Männer ihrer Hüte entledigt worden. «Erinnert euch daran, auf euch aufzupassen, wenn ihr in Katar seid. Wir können der FIFA im Moment in keinster Weise trauen und nichts von dem, was sie gesagt haben, entspricht der Wahrheit», schreibt die Fangruppe auf Twitter.
Our rainbow bucket hat. We are so proud of them, BUT news on the ground tonight is our welsh female supporters wearing them in #Qatar are having them taken off them, Not the men, just Women. @FIFAcom ARE YOU SERIOUS !!#LGBTQRights 🏴🏳️🌈🏳️⚧️#WeBelong | #NoPrideWithoutAll pic.twitter.com/bvo9y51WzG
— The Rainbow Wall 🏳️🌈🏳️⚧️🏴 (@TheRainbowWall) November 21, 2022
McAllister sprach zudem mit ITV über die Vorkommnisse. Sie habe bereits geahnt, dass es ein Problem werden könnte, aber sie wollte den Hut deswegen nicht ausziehen. Als sie bei der Einlasskontrolle war, forderte das Sicherheitspersonal sie auf, diesen vom Kopf zu nehmen, «weil es ein verbotenes Symbol und im Stadion nicht erlaubt ist». McAllister wies die Stewards darauf hin, dass die FIFA mehrmals gesagt habe, dass sie die Rechte der LGBTQ+-Community unterstütze und dass sie den Hut nicht ausziehen werde.
Erst als ihr gesagt wurde, dass sie so nicht ins Stadion komme, nahm sie ihn vom Kopf und verliess den Eingangsbereich noch einmal. Wie sie gegenüber ITV bestätigte, habe sie den Hut dann aber trotzdem ins Stadion bekommen: «Vielleicht trage ich ihn dann sogar beim Spiel und dann schauen wir, was passiert.» (nih)
'Clearly, I wasn't going to take my hat off... I pointed out FIFA had made lots of comments about supporting LGBT rights.'
— ITV News (@itvnews) November 21, 2022
Former Wales footballer @LauraMcAllister has told ITV News that security at the Ahmed bin Ali Stadium refused to let her enter with a rainbow bucket hat. pic.twitter.com/Sna2AQYieF