Mal wieder sorgt der englische Journalist Piers Morgan mit einem Interview für Aufsehen in der Welt des Fussballs. Vor einigen Wochen hatte er noch durch sein exklusives Interview mit Cristiano Ronaldo für Schlagzeilen gesorgt, nun legte der Brite wieder nach.
In seiner Show «Piers Morgan Uncensored» empfing der 57-Jährige diesmal den Generalsekretär des WM-Organisationskomitees Hassan al-Thawadi.
Fascinating & enlightening conversation with Mr World Cup here in Qatar. https://t.co/tVHfbVpbdd
— Piers Morgan (@piersmorgan) November 29, 2022
Dieser ist «sehr stolz auf die grosse Unterstützung der arabischen Teams untereinander, beim WM-Turnier bisher». Angesprochen auf den Umgang Katars mit Kritik meinte al-Thawadi: «Konstruktiver Kritik gegenüber waren wir immer offen. Wir haben stets versucht, in Gesprächen und durch Kommunikation die Entwicklung Katars voranzutreiben.»
Alle andere Kritik basiere vor allem auf Fehlinformationen und man versuche auch, diese Personen durch Gespräche «ins Bild zu setzen». Allerdings hätten dies nicht alle verstanden.
In diesem Zusammenhang kamen die beiden auch auf das Schicksal von Gastarbeitern in Katar zu sprechen. Laut einem Bericht des «Guardian» sind 6500 Arbeiter seit dem Beginn der Bauarbeiten zur WM in Katar gestorben.
Morgan hob hier jedoch heraus, dass es sich bei dieser Zahl nicht nur um Arbeiter handle, welche im Zusammenhang mit der WM ums Leben kamen. Der Generalsekretär des Organisationskomitees bestätigte dies und verwies darauf, dass im Kontext der WM zwischen 400 und 500 Gastarbeiter gestorben seien. Er kenne die konkrete Zahl allerdings nicht. Dennoch betonte er: «Jeder Tote ist einer zu viel.»
World Cup boss Hassan Al-Thawadi tells Piers Morgan 400-500 migrant workers have died as a result of work done on projects connected to the tournament.
— Piers Morgan Uncensored (@PiersUncensored) November 28, 2022
"Yes, improvements have to happen."@piersmorgan | @TalkTV | #PMUQatar pic.twitter.com/Cf9bgKCFZe
Bislang wurde von offizieller Seite immer von 34 Todesopfern gesprochen. Hassan al-Thawadi machte klar: «Unsere Handlungen sind auch unsere Verantwortung.» Und dieser Verantwortung sei sich Katar durchaus auch bewusst.
Man versuche jedoch Jahr für Jahr die Gesundheits- und Sicherheitsstandards für Gastarbeiter zu verbessern. Diese Verbesserungen fänden unabhängig von der WM statt. Die Weltmeisterschaft sei lediglich ein Katalysator, welcher die Verbesserung dieser Standards vorantreibe.
Zur LGBTQ+-Debatte meinte al-Thawadi: «Ich habe kein Problem mit der ‹One Love›-Binde, solange sie nicht auf Katar bezogen ist.» Zudem sei «in Katar jeder willkommen, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist». Das Land sei für alle Menschen sicher.
Enttäuscht zeigte er sich allerdings von der Berichterstattung der BBC, welche die Eröffnungsfeier zur WM nicht übertrug und vor dem Beginn der Übertragung auf die Missstände in Katar hinwies. (mom)
Wenn du als Frau vergewaltigt wirst, musst du deinen Vergewaltiger heiraten oder du wirst wegen ausserehelichem Geschlechtsverkehr verurteilt.
Wenn es nur schon für die "Randgruppe" Frauen so ist, würde LGBT+-Personen eher davon abraten, Risiken einzugehen.