Zuerst weist der Reporter US-Verteidiger Adams zurecht, weil dieser «Iran» falsch ausgesprochen hat. «Sie sagen, dass Sie die iranischen Menschen unterstützen, aber Sie betonen den Namen unseres Landes falsch.» Anschliessend erklärt er dem Fussballer, wie der Name auf Englisch richtig ausgesprochen werden soll, um das «ein für alle Mal klarzustellen».
Danach fragt der Reporter Adams, wie es für ihn in Ordnung sein könne, ein Land zu repräsentieren, das «so viel Diskriminierung gegen schwarze Menschen innerhalb der eigenen Grenzen habe».
Der 23-jährige Verteidiger reagiert auf die Frage und die passiv-aggressive Zurechtweisung souverän. Er entschuldigt sich für die falsche Aussprache und erklärt, dass Diskriminierung überall, wo man hingehe, vorkomme. Eine Sache, die er gelernt habe, sei aber, dass man stets bemüht sein müsse, sich zu verbessern und sich weiterzubilden. In den USA ist das seiner Meinung nach der Fall.
Natürlich dauere es länger, bis man etwas vollständig verstehe, aber man müsse stets gewillt sein, sich weiterzubilden und aufklären zu lassen. «So wie Sie mich gerade eben bezüglich der falschen Aussprache Ihres Landes aufgeklärt haben», sagte der 23-Jährige an den Reporter gerichtet.
Im Vorfeld der Partie hatte der US-amerikanische Fussballverband mit einer abgeänderten Version der iranischen Flagge in einer Tabelle provoziert. Auf der Flagge war das Symbol in der Mitte, das als jenes der Islamischen Republik gilt, nicht zu sehen. Damit sollte die Solidarität der USA mit den Protesten gegen das iranische Regime ausgedrückt werden. Die Flagge war allerdings nur kurz zu sehen und wurde rasch wieder ausgetauscht. Iranische Medien haben auf die Aktion hin den Ausschluss der USA von der WM gefordert.
Der FIFA, welche keine politischen Botschaften in Katar sehen will, geht die Arbeit nicht aus. (con)