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Xherdan Shaqiri

Shaqiri bei den Bayern vor dem Absprung – bei diesen europäischen Topklubs hätte der «Kraftwürfel» gute Perspektiven

Xherdan Shaqiri mit gepacktem Koffer: Wird er Bayern München bald verlassen?
Xherdan Shaqiri mit gepacktem Koffer: Wird er Bayern München bald verlassen?Bild: Nick Soland/freshfocus
Die Gerüchteküche brodelt

Shaqiri bei den Bayern vor dem Absprung – bei diesen europäischen Topklubs hätte der «Kraftwürfel» gute Perspektiven

Xherdan Shaqiri wird Bayern München aller Voraussicht nach im Winter verlassen. Der 23-Jährige hat die Qual der Wahl: Zu welchem europäischen Topklub soll er wechseln? Wir helfen bei der Entscheidungsfindung.
19.11.2014, 10:1119.11.2014, 15:05
Philipp Reich
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Geht das Wechsel-Theater um Xherdan Shaqiri bald in die entscheidenden Phase? Laut Bild-Informationen darf der Nati-Spieler Bayern München im Januar verlassen – für eine festgeschriebene Ablösesumme von 20 Millionen Euro. «Shaqiri kann gehen – weil er nicht clever genug für Guardiola ist», schreibt die Zeitung. 

Bei den Bayern sei man der Meinung, dass Shaqiri die Spielintelligenz fehle, er die hohen taktischen Anforderungen von Guardiola nicht erfüllen könne. Seit seinem Wechsel aus Basel im Sommer 2012 habe er sich nicht weiterentwickelt. Zitiert wird im Artikel aber weder Guardiola noch eine anderer Offizieller des FCB.

Xherdan Shaqiri hat bei den Bayern offenbar nur noch wenig Kredit.
Xherdan Shaqiri hat bei den Bayern offenbar nur noch wenig Kredit.Bild: Bongarts

Mit der Nati hat Shaqiri gegen Litauen und Polen zweimal brilliert, doch das Band scheint trotz der Bayern-Verletzungsmisere zerschnitten. Zuletzt sagte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge: «Es ist besprochen, dass wir uns zeitnah zum Ende der Hinrunde zusammensetzen. Dann werden wir weitersehen.»

Es deutet also alles auf Abschied hin. Interessenten gibt es genug, doch wohin soll der «Kraftwürfel» wechseln? Wir haben für Sie die Vereine, die gerüchteweise am offensiven Mittelfeldspieler dran sind, analysiert.

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FC Liverpool

Die «Reds» wollten Shaqiri schon im Sommer für 20 Millionen Euro verpflichten. Damals lehnten die Bayern aber noch ab. Sie sahen den Schweizer als ersten Ersatzmann, falls die verletzungsanfälligen Arjen Robben und Franck Ribéry mal wieder ausfallen sollten. Mittlerweile haben sich aber andere aufgedrängt. 

Ob Liverpool weiterhin Interesse hat? Gut möglich. Der 18-fache englische Meister liegt momentan mit 15 Punkten Rückstand auf Leader Chelsea nur auf Rang 11 der Premier League. Im offensiven 4-3-3-System von Brendan Rodgers könnte Shaqiri auf Linksaussen auflaufen. Dort spielte zuletzt Raheem Sterling, der jedoch auch als hängende Spitze spielen könnte.

Fazit: Shaqiri würde perfekt zu Liverpool passen.

Shaqiri bald Teamkollege von Steven Gerrard und Mario Balotelli? Warum nicht ...
Shaqiri bald Teamkollege von Steven Gerrard und Mario Balotelli? Warum nicht ...Bild: PHIL NOBLE/REUTERS

FC Chelsea

Der Name Chelsea fällt fast immer, wenn ein hochgehandelter Fussballer auf dem Markt ist. Bei Xherdan Shaqiri ist das nicht anders. Das nötige Kleingeld ist zweifelsfrei vorhanden, doch brauchen die «Blues» den 23-jährigen Wirbelwind auch wirklich?

Mit dem Belgier Eden Hazard und dessen Back-Up André Schürrle ist das Team von José Mourinho auf Shaqiris Position bereits hervorragend besetzt. Falls das nicht abschreckt: Dann sollte Shaqiri vielleicht bei Ex-FCB-Ägypter Mohamed Salah nachfragen, wie es ihm ergangen ist. Der Rechtsaussen sass bei Chelsea seit seinem Wechsel im Sommer 2013 praktisch nur auf der Bank (12 PL-Einsätze).

Fazit: Bei Chelsea würde Shaqiri auf der Bank versauern.

Bei Chelsea kommt Mohamed Salah nur selten über die Reservisten-Rolle hinaus.
Bei Chelsea kommt Mohamed Salah nur selten über die Reservisten-Rolle hinaus.Bild: Matthew Ashton/AMA/freshfocus

Tottenham Hotspur

Shaqiri passt ideal ins Anforderunsprofil von «Spurs»-Trainer Mauricio Pochettino. Der Argentinier sucht einen linken Flügel, der auch als Nummer 10 spielen könnte. Gemäss Metro plant der Klub eine Offerte über 24 Millionen Euro abzugeben.

Doch der Schweizer ist nicht der einzige Kandidat, auf den es Tottenham abgesehen hat. Auch an Schalkes Julian Draxler sind die «Spurs» dran. Dieser würde aber noch ein paar Millionen Euro mehr kosten.

Fazit: Tottenham hat zwar nicht das Renommee Liverpools, wäre für Shaqiri aber ein gute Alternative.

Atlético Madrid

Wie Liverpool wollte auch schon Atlético Madrid Shaqiri im Sommer haben. Spanische Medien berichteten zuletzt, dass das Interesse von Trainer Diego Simeone nicht abgeflaut sei. Doch wieder macht ein Deutscher dem Schweizer Konkurrenz: Der Champions-League-Finalist liebäugelt auch mit einer Verpflichtung von Dortmunds Marco Reus. 

Bei Atlético müsste Shaqiri mit dem Türken Arda Turan und dem Spanier Raul Garcia um einen Stammplatz kämpfen. Bei einem Transfer würde ihm immerhin die Integration erleichtert: Ex-Bayern-Teamkollege Mario Mandzukic spielt seit Sommer bei den «Colchoneros».

Fazit: Ob sich Shaqiri bei Atlético durchsetzen könnte, ist fraglich.

Bei Atletico würde Shaqiri Kumpel Mario Mandzukic wiedersehen.
Bei Atletico würde Shaqiri Kumpel Mario Mandzukic wiedersehen.Bild: EPA/EFE

FC Valencia

Noch ein Interessent, für den Shaqiri plötzlich wieder interessant wird. «Los Murciélagos» wollten den «Kraftwürfel» im Sommer von den Bayern ausleihen, blitzten aber ebenfalls ab. Auf der linken Aussenbahn hat Valencia – im Gegensatz zur rechten, wo die algerische WM-Überraschung Sofiane Feghouli wirbelt – eine kleine Schwachstelle.

Mit Juan Mata, Raul Albiol, David Villa und David Silva haben schon zahlreiche spanische Superstars bewiesen, dass Valencia ein gutes Sprungbrett für eine internationale Top-Karriere sein kann. Wieso soll das nicht auch für Shaqiri funktionieren?

Fazit: Wenn nach Spanien, dann zu Valenica.

Juventus Turin

Der italienische Rekordmeister ist gemäss «Tuttosport» am Schweizer Nationalspieler interessiert und schlägt ein Leihgeschäft mit Kaufoption vor. 23 Millionen Euro würde die «Alte Dame» im Sommer an die Bayern überweisen, falls der Schweizer einschlägt.

Bei Juventus soll Shaqiri den 27-jährigen Sebastian Giovinco ersetzen. Der einstige Wunderknabe ist bei den Turinern nicht mehr erwünscht und hat ein Angebot von Liga-Konkurrent Fiorentina erhalten. Shaqiri müsste beim Klub von Nati-Kollege Stephan Lichtsteiner allerdings mit dem 66-fachen ghanaischen Nationalspieler Kwadwo Asamoah um einen Stammplatz kämpfen.

Fazit: Shaqiri und Juve, das würde passen.

Stephan Lichtsteiner könnte Shaqiri einen Wechsel zu Juve schmackhaft machen.
Stephan Lichtsteiner könnte Shaqiri einen Wechsel zu Juve schmackhaft machen.Bild: Massimo Pinca/AP/KEYSTONE

AS Roma

Neben Juve bekundet auch die AS Roma Interesse an Shaqiri. Doch können die Römer die 20 Millionen Euro für den Nati-Spieler wirklich aufbringen? Wohl nur, wenn sie den serbischen Mittelfeldspieler Adem Ljajic an den VfL Wolfsburg verkaufen können. 

Ob Shaqiri überhaupt zur Roma wechseln will, ist ebenfalls unklar. Mit den Bayern hat er zuletzt in der Champions Leauge gesehen, dass der Serie-A-Zweite international nur bedingt konkurrenzfähig ist. Immerhin hätte Shaqiri hier eine Stammplatz-Garantie. 

Fazit: Ein Transfer in die italienische Hauptstadt wäre sportlich ein zu grosser Rückschritt.

AS Monaco

Immer wieder wird Shaqiri mit dem Champions-Leauge-Teilnehmer aus dem Fürstentum in Verbindung gebracht. Für die Monegassen gilt aber Ähnliches wie für die AS Roma. Seit die Geschäfte des russischen Präsidenten Dmitri Rybolowlew nicht mehr laufen, hat er die Ausgaben resolut zurückgeschraubt. Falcao, James Rodriguez, Éric Abidal – alle weg.

Damit verbunden ist die sportliche Niederlage. In der Ligue 1 liegt Monaco mit neun Punkten Rückstand auf Leader Marseille auf Rang 7 und in der Champions League muss man sogar ums europäische Überwintern kämpfen.

Fazit: Ein Shaqiri-Transfer wäre eine riesige Überraschung.

Borussia Mönchengladbach

Nachdem Schalke und Wolfsburg das Interesse an Shaqiri zuletzt dementierten, bleibt Borussia Mönchengladbach der einzige Bundesliga-Verein, der mit einem Transfer des Nati-Spielers liebäugelt. Trainer Lucien Favre ritt mit seinen «Fohlen» zuletzt auf einer Erfolgswelle und hat die Champions League im Visier. 

Auf den Aussenbahnen liebt der Romand schnelle, technische starke Spieler wie Ibrahim Traoré, Patrick Herrmann, Thorgan Hazard und André Hahn. Mit Shaqiri würde der Kader verbreitert und Favre hätte mehr Alternativen. Gladbach wird aber kaum 20 Millionen Euro für einen neuen Spieler ausgeben.

Fazit: Ein Transfer zu Gladbach scheitert an der Transfersumme.

Shaqiri und Favre, das könnte passen. Aber für die Borussia ist er wohl zu teuer.
Shaqiri und Favre, das könnte passen. Aber für die Borussia ist er wohl zu teuer.Bild: INA FASSBENDER/REUTERS
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