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ZSC Lions

Löwen zu zahm: Das erste Zürcher Derby der Saison geht an die Kloten Flyers – Fribourg bleibt weiter ungeschlagen

National League A, 6. Runde
ZSC Lions – Kloten 3:4 (0:2, 1:1, 2:1)
Ambri – Fribourg 1:3 (0:2, 1:0, 0:1)
Servette – Biel 3:2 (1:0, 0:1, 2:1)
Lausanne – Zug 2:5 (0:0, 1:2, 1:3)
SCL Tigers – Lugano 3:4 (0:1, 2:0, 1:2, 0:0) n. P.
Derbysieg! Kloten hat den Schock nach dem Rücktritt von Captain Victor Stancescu schnell verdaut.
Derbysieg! Kloten hat den Schock nach dem Rücktritt von Captain Victor Stancescu schnell verdaut.
Bild: Melanie Duchene

Löwen zu zahm: Das erste Zürcher Derby der Saison geht an die Kloten Flyers – Fribourg bleibt weiter ungeschlagen

Mit Niklas Schlegel anstelle des verletzten Lukas Flüeler im Tor kassieren die ZSC Lions im Zürcher Derby erstmals seit vier Jahren eine Heimniederlage. Fribourg und Zug setzen ihre Höhenflüge fort.
25.09.2015, 22:3326.09.2015, 11:58
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ZSC Lions – Kloten 3:4

– Kloten scheint den Schock des gesundheitsbedingten Rücktritts von Captain Victor Stancescu gut verdaut zu haben. Die Flyers setzen sich bei den ZSC Lions im 194. Zürcher Derby 4:3 durch.

– Es ist der zweite Sieg in Folge für die Flyers gegen die Lions, nachdem sie zuvor elfmal hintereinander verloren hatten. Die Basis zu den drei Punkten legen die Gäste im Startdrittel, in dem sie dank Michael Liniger (4.) und Robin Leone (16.) 2:0 in Führung gehen. Letzterer erwischt den erst 21-jährigen ZSC-Keeper Niklas Schlegel, der anstelle des an Adduktorenproblemen leidenden Lukas Flüeler zum Einsatz kommt, mit einem «Buebetrickli».

Robin Leone erwischt ZSC-Keeper Flüeler mit einem «Buebetrickli» zum 2:0 für Kloten. 
Robin Leone erwischt ZSC-Keeper Flüeler mit einem «Buebetrickli» zum 2:0 für Kloten. 
Bild: Daniela Frutiger/freshfocus

– Diesen Vorsprung lassen sich die Flyers nicht mehr nehmen, obwohl dem ZSC dreimal der Anschlusstreffer gelingt. Verteidiger Patrick von Gunten im Powerplay (36.) und Tommi Santala (52.) stellen mit dem 3:1 und 4:2 den Zweitore-Vorsprung wieder her.

– Während die Gäste den wichtigen zweiten Saisonsieg einfahren, muss der ZSC über die Bücher. Das Team von Marc Crawford muss die vierte Niederlage in den letzten fünf Meisterschaftsspielen hinnehmen. Daran ändert auch nichts, dass der 18-jährige Auston Matthews auch im dritten NLA-Spiel punktet: Er lässt sich zu den Powerplay-Toren von Ryan Shannon (41.) und Patrik Bärtschi (55.) je einen Assist gutschreiben.

Ambri – Fribourg 1:3

– Fribourg-Gottéron ist weiter nicht zu stoppen. Das Team von Gerd Zenhäusern wahrt mit dem 3:1-Auswärtssieg gegen Ambri-Piotta auch im sechsten Spiel die Ungeschlagenheit in der laufenden NLA-Saison. Der Kanadier Zach Hamill zeichnet sich als Doppeltorschütze aus.

Zach Hamill ist auch gegen Ambri nicht zu stoppen.
Zach Hamill ist auch gegen Ambri nicht zu stoppen.
Bild: TI-PRESS

– Die vor Selbstvertrauen strotzenden Gäste lenken die Partie früh in die gewünschten Bahnen. Der wieder erstarkte Andrej Bykow bringt Fribourg bereits in der 5. Minute mit einem raffinierten Backhandschuss in die nahe Ecke in Führung und erzielt seinen vierten Saisontreffer. Knapp drei Minuten später steht Hamill nach einem Abpraller von Ambris Keeper Sandro Zurkirchen goldrichtig und erhöht auf 2:0.

– Die Leventiner kommen zwar zu deutlich mehr Torschüssen (37:24), wirklich gefährlich werden sie aber nur selten. Insofern erstaunt es nicht, dass einzig Ambris auffälliger Topskorer Cory Emmerton (30.) den soliden Gäste-Goalie Benjamin Conz bezwingen kann. Dafür ist der Treffer des Kanadiers sehenswert, befördert er doch den Puck nach einem Abpraller von Conz aus der Luft ins Tor. Zwölf Sekunden vor dem Ende macht Hamill mit einem Schuss ins leere Gehäuse zum 3:1 alles klar.

SCL Tigers – Lugano 3:4 n. P.

– Einen Tag nach dem ersten Saisonsieg in der Resega sicherte sich der HC Lugano auch in Langnau zwei Punkte. Der 4:3-Sieg nach Penaltyschiessen gegen den Aufsteiger ist jedoch eher schmeichelhaft. Die SCL Tigers sind über weite Strecken das spielbestimmende Team und hätten mehr als einen Punkt verdient gehabt.

– Die Emmentaler haben zudem mit Topskorer Chris Di Domenico auch den besten Feldspieler in seinen Reihen. Bei Lugano zeigt Elvis Merzlikins, der erneut den Vorzug gegenüber der vermeintlichen Nummer 1 Daniel Manzato erhielt, eine starke Leistung und sieht in der 18. Minute, wie sein Team durch den Finnen Ilari Filppula entgegen dem Spielverlauf in Führung geht.

– Im Mitteldrittel schafft Langnau dank den Toren von Kevin Clark (24.) und Claudio Moggi (34.) die Wende. Im Schlussdrittel gelingt Julian Walker der 2:2-Ausgleich, bevor erneut Clark die Tigers im Powerplay wieder in Führung bringt. Kurz zuvor trifft Luganos Schwede Linus Klasen nur den Pfosten. Schliesslich ist es Gregory Hofmann, der mit seinem Treffer in der 57. Minute Lugano in die Verlängerung rettet. Dort fallen keine weiteren Tore mehr. Luganos Topskorer Fredrik Pettersson verwandelt schliesslich den entscheidenden Penalty.

Fredrik Pettersson entscheidet die Partie im Penaltyschiessen für Lugano.
Fredrik Pettersson entscheidet die Partie im Penaltyschiessen für Lugano.
Bild: Daniel Teuscher

Lausanne – Zug 2:5

– Der EV Zug ist auch in Lausanne nicht zu stoppen. Die Zentralschweizer feiern beim 3:1-Auswärtserfolg im Waadtland bereits den vierten Sieg in Folge. Die Zuger sind in dieser Saison bisher als Schnellstarter bekannt. Gegen Lausanne lässt es das Team von Harold Kreis für einmal aber etwas ruhiger angehen. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel mit leichtem Chancenplus für Zug ist es das Heimteam, das nach 24 Minuten vorlegen kann. Lausannes Gaëtan Augsburger profitiert bei einem Abpraller von Torhüter Tobias Stephan und schiebt völlig freistehend zur 1:0-Führung ein.

– Dieser Gegentreffer ist zugleich der Weckruf für Zug, das durch eine sehenswerte Einzelaktion von Topskorer Pierre-Marc Bouchard in der 36. Minute zum Ausgleich kommt. Elf Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels kann Dominic Lammer nachlegen. Sein Schuss wird noch unglücklich von Verteidiger Laari Leger abgelenkt. Lausanne-Goalie Pascal Caminada, der sein Saisondebüt gibt, ist chancenlos. Cristobal Huet, Lausannes Nummer 1 im Tor, wird von Trainer Heinz Ehlers fürs heutige Auswärtsspiel in Freiburg geschont.

Lausanne-Keeper Pascal Caminada muss sich bei seinem Saisondebüt fünfmal bezwingen lassen.
Lausanne-Keeper Pascal Caminada muss sich bei seinem Saisondebüt fünfmal bezwingen lassen.
Bild: KEYSTONE

– Im Schlussdrittel sorgt Reto Suri mit dem 3:1 nach 45 Minuten für die Vorentscheidung. Denn Lausanne, das nach wie vor auf den ersten Powerplay-Treffer in dieser Saison wartet, bleibt offensiv zu harmlos. Josh Holden mit seinem dritten Saisontreffer und erneut Bouchard (ins leere Tor) schiessen die weiteren Zuger Tore. Yannick Herren kann mit dem zweiten Lausanner Treffer nur noch für Resultatkosmetik sorgen.

Servette – Biel 3:2

– Genève-Servette fügt Biel beim 3:2-Heimsieg die erste Saisonniederlage nach 60 Minuten zu. Servette beweist einen Tag nach der 1:5-Niederlage in Lugano und der damit verbundenen langen Heimreise eine grosse Moral. Bis zur 58. Minute liegen die Gastgeber 1:2 zurück, dann sorgen Daniel Vukovic und Goran Bezina für die Wende. Der Siegtreffer fällt 54 Sekunden vor dem Ende.

Grenzenloser Jubel: Servette macht den Sieg gegen Biel 54 Sekunden vor Schluss perfekt.
Grenzenloser Jubel: Servette macht den Sieg gegen Biel 54 Sekunden vor Schluss perfekt.
Bild: KEYSTONE

– Auch für das 1:0 der Genfer zeichnet mit Romain Loeffel ein Verteidiger verantwortlich – er erwischt Rytz in der nahen Ecke. Nur positiv verläuft der Abend für die ohnehin schon ersatzgeschwächten Gastgeber aber nicht. In der 42. Minute scheidet Matthew Lombardi verletzt aus, vier Minuten später muss auch Goalie Gauthier Descloux, der den Vorzug vor Stammkeeper Robert Mayer erhalten hat, vorzeitig in die Kabine.

– Die Bieler Tore fallen kurz vor und kurz nach der zweiten Pause. Das 1:1 erzielt Niklas Olausson 33 Sekunden vor Drittelsende im Powerplay, in der 42. Minute trifft mit Pär Arlbrandt auch der zweite Schwede im Team der Seeländer. Zu beiden Treffern leistet der sich in Topform befindende Gaëtan Haas die Vorarbeit. (dux/si)

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