Syrien
Islamischer Staat (IS)

IS-Kämpfer sprengen Moschee in Tikrit – UNHCR fliegt Hilfsgüter in die Türkei

Seit Freitag 150'000 Flüchtlinge in die Türkei

IS-Kämpfer sprengen Moschee in Tikrit – UNHCR fliegt Hilfsgüter in die Türkei

25.09.2014, 18:48
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Eine Moschee in Tikris wird gesprengt
Eine Moschee in Tikris wird gesprengtbild: twitter

Kämpfer der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben im Nordirak ein muslimisches Heiligtum zerstört. Die Moschee Al-Arbain in Tikrit sei am Mittwoch in die Luft gesprengt worden, teilte die örtliche Polizei am Donnerstag mit. Das Gebäude beherbergte 40 Gräber von wichtigen religiösen Persönlichkeiten, unter ihnen Weggefährten des Propheten Mohammed. 

«Die heilige Stätte ist gesprengt worden», bestätigte Imam Jahja al-Attawi. Die sunnitischen Extremisten lehnen die Verehrung von Grabstätten ab und haben bereits mehrere Schreine im Irak zerstört. 

Tikrit war den Dschihadisten, die weite Teile im Norden Iraks und Syriens kontrollieren, bei ihrer Offensive Anfang Juni in die Hände gefallen. Die 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad gelegene Stadt war früher eine Hochburg des im Jahr 2006 hingerichteten Staatschefs Saddam Hussein. Die Dschihadisten konnten bereits mehrere Angriffe der Regierungstruppen abwehren. 

Seit Ausbruch des Bürgerkrieges flohen nicht mehr so viele Menschen in die Türkei wie jetzt. Hier die türkisch-syrische Grenze
Seit Ausbruch des Bürgerkrieges flohen nicht mehr so viele Menschen in die Türkei wie jetzt. Hier die türkisch-syrische GrenzeBild: SEDAT SUNA/EPA/KEYSTONE

UNO Flüge für Flüchtlinge

Angesichts des Flüchtlingsstroms aus Syrien haben die Vereinten Nationen mit Hilfsflügen in die Türkei begonnen. Ein erstes Flugzeug aus der jordanischen Hauptstadt Amman sei am Donnerstag in der südtürkischen Stadt Adana gelandet, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf mit. 

Weitere sieben Flüge unter anderem mit Schlafmatten, Decken und Kochgeschirr sollten in den nächsten Tagen folgen. Immer noch flüchteten Menschen aus der Region um die Stadt Ain al-Arab (kurdisch: Kobane) vor der Terrormiliz Islamischer Staat in die Türkei. 

Mehr als 1,5 Millionen Flüchtlinge in der Türkei

Nach Angaben von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sind seit vergangenem Freitag mehr als 150'000 Flüchtlinge aus Syrien in die Türkei gekommen. Das UNHCR sprach am Donnerstag von mehr als 144'000 Flüchtlingen. 

Insgesamt sind nach offiziellen Angaben inzwischen mehr als 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei. Erdogan verlangte am Mittwoch in der UNO-Vollversammlung mehr internationale Unterstützung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Das UNHCR forderte die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Türkei vor dem nahenden Winter zu unterstützen. (jas/sda/dpa) 

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