Es mutete ein wenig an wie eine Vorwärtsverteidigung: Es war gerade mal eine Folge der 25. Staffel gesendet worden, da verkündeten die Macher auch schon, sie würden auch eine 26. drehen. «Glauben Sie, 26 Staffeln der Simpsons ist ein wenig zu viel?», fragte darauf die National Post und mäkelte, die «einst ikonische» Comic-Familie werde heute gerade mal noch gemocht.
Zwei Wochen nach der Ausstrahlung der finalen Staffelepisode dürfte auch dem Sender «Fox» klar sein, dass Homer und Co. ihre besten Zeiten lange hinter sich haben: Die Einschaltquote ist zusammengesackt, Staffel 25 stellt höchstens Minusrekorde ein, wie unsere Grafik der Marktanteile zeigt.
Zum Start am 29. September 2013 gab es noch 6,37 Millionen Zuschauer, zum Finale am 18. Mai 2014 mit 3,28 Millionen nur noch knapp die Hälfte. In der «werberelevanten Zielgruppe» der 18- bis 49-Jährigen sank die Zahl von 2,9 auf 1,55 Millionen. Zum Vergleich: Staffel 24 erreichte im Durchschnitt 5,4 Millionen Amerikaner.
Das Problem von «Fox»: Die «Simpsons» liefen immer sonntags, mussten sich gegen Football auf NBC und die Serien «Once Upon A Time» und «The Amazing Race» auf ABC und CBS durchsetzen, weiss Quotenmeter. Und bereits zu Beginn der Staffel belegte Fox von allen vier Networks den letzten Rang.
Einen Aufschwung gab es am 15. Dezember (8,48 Millionen) und am 5. Januar (9,74 Millionen), als Football und «Once Upon a Time» ausfielen. Am Ende wurde der ohnehin schon schlechte Schnitt der vorigen Staffel aber trotzdem noch einmal unterboten.
Es bleibt also abzuwarten, ob es mit dem bunten Treiben in Springfield wirklich weitergehen wird. Dabei hatten die Macher extra angekündigt, in Staffel 26 einen Seriencharakter über die Klinge springen lassen zu wollen, um etwas Aufregung zu entfachen. Inzwischen ist laut Independent nun klar, dass es einer der Schützlinge von Synchronsprecher Hank Azaria sein soll.
Er legt Personen wie Apu, Moe, Chief Wiggum oder dem Comic-Verkäufer die Worte in den Mund, doch wie auch die Stimmen von Homer, Marge, Bart und Lisa fordert auch Azaria viel Geld für seine Dienste. Auch das wird ein Stolperstein, wenn man den sterbenden Patienten wirklich am Leben erhalten will.