Im Frühling 2002 gehen die Fans des FC Lorient durch ein Wellenbad der Emotionen. Sie müssen den Abstieg ihrer Lieblinge aus der Ligue 1 hinnehmen, sie hoffen im Ligacup-Final vergeblich auf den Triumph (0:3 gegen Bordeaux) und nun reisen sie erneut voller Zuversicht zum Cupfinal ins Stade de France. Wird es gegen Bastia reichen? Die Korsen sind ein Gegner auf Augenhöhe.
Die erste Halbzeit endet torlos. Gleich nach dem Seitenwechsel fällt das erste Tor – und wie sich später herausstellen wird das einzige an diesem Abend. Stürmer Jean-Claude Darcheville setzt sich energisch durch und lupft den Ball gekonnt über Bastias Goalie Ali Boumnijel. Ein klasse Tor!
So schön der Treffer ist, so sehr würde Lorients einziger Titelgewinn der Klubgeschichte hierzulande in Vergessenheit geraten. Wäre da nicht die Begebenheit nach der Partie, welche den französischen Cupfinal 2002 ganz besonders macht.
Dem bekannten Comedian Rémi Gaillard gelingt es nämlich, unbemerkt an den Siegesfeierlichkeiten teilzunehmen. Gaillard jubelt mit den Lorient-Spielern, Gaillard stemmt den Pokal in die Höhe, Gaillard jubelt mit den Fans, Gaillard schüttelt Staatspräsident Jacques Chirac die Hand. Und dieser sagt ihm sogar noch, dass er «gut gespielt hat».
Niemandem fällt auf, dass Rémi Gaillard eigentlich gar nicht auf den Rasen gehört. Er gibt sogar dem Stadionspeaker ein Interview, in welchem er erklärt, er stehe dem Nationaltrainer zur Verfügung. Und Lorients Anhängern signiert er Trikots und Fussbälle. Rémi Gaillards Stunt gelingt von A bis Z.
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