Im US-Bundesstaat Utah gibt es wieder Hinrichtung von Todeskandidaten durch ein Erschiessungskommando. Gouverneur Gary Herbert unterzeichnete am Montag ein entsprechendes Gesetz, das der Senat in Salt Lake City vor einigen Tagen verabschiedet hatte.
Die Tötung eines Verurteilten durch ein Erschiessungskommando sei zwar «ein kleines bisschen grausam», erklärte Herbert, aber in Utah gelte nun einmal die Todesstrafe und die müsse auch durchgesetzt werden. «Wenn eine Jury diese Entscheidung trifft und der Richter das Todesurteil unterschreibt, dann ist es die Verpflichtung der Regierung diese rechtmässige Entscheidung auch durchzusetzen», begründete Regierungssprecher Marty Carpenter die Entscheidung.
Nach dem Gesetz kommen Todeskandidaten in Utah künftig vor ein Erschiessungskommando, sollten keine Chemikalien für die Giftspritze vorhanden sein. Grund für die Regelung ist nach offiziellen Angaben, dass es zunehmend schwierig sei, die entsprechenden Substanzen für Giftspritzen zu erhalten.
Der Bundesstaat hatte 2004 die Erschiessungskommandos abgeschafft. Zuletzt war 1996 in Utah der verurteilte Kindermörder John Albert Taylor durch ein Erschiessungskommando exekutiert worden. Von den 32 US-Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe zulässig ist, arbeitet derzeit lediglich Oklahoma mit Erschiessungskommandos.
Der Oberste Gerichtshof der USA überprüft derzeit die Rechtmässigkeit von Hinrichtungen durch Giftspritzen. Konkret geht es darum, ob diese Hinrichtungsmethode mit dem in der US-Verfassung verankerten Verbot grausamer und ungewöhnlicher Bestrafung vereinbar ist. (feb/sda/dpa)