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Polizei, Militär und Biker-Gang: Trump droht Kritikern mit Gewalt

President Donald Trump points to a member of the media while taking questions after speaking during an event in the Rose Garden at the White House to declare a national emergency in order to build a w ...
Bild: AP/AP

Polizei, Militär und Biker-Gang: Trump droht Kritikern mit Gewalt

20.03.2019, 04:4220.03.2019, 04:53
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Donald Trump nimmt bekanntlich kein Blatt vor den Mund. Er sagt, was er denkt. Ob auf Twitter oder bei TV-Auftritten – der US-Präsident lässt keine Gelegenheit aus, seine Meinung kundzutun. Dabei sind viele seiner Aussagen höchst fragwürdig.

So auch jene von letzter Woche. Trump gab der konservativen Nachrichten- und Meinungswebsite Breitbart News ein Interview. Er suggerierte, dass seine Anhänger «harte Leute» seien, die wenn nötig auch mit Gewalt gegen die Demokraten vorgehen würden. Dazu zählt er auch die Motorrad-Gang ‹Bikers for Trump›.

«Ich kann Ihnen sagen, dass ich die Unterstützung der Polizei, die Unterstützung des Militärs, die Unterstützung der ‹Bikers for Trump› – ich habe die harten Leute, aber sie geben sich nicht so – ausser wenn sie an einem bestimmten Punkt ankommen, und dann wäre es sehr schlimm, sehr schlimm.»

Und zu den Demokraten meinte er, dass sie sich «niedlicher und härter geben», als sie eigentlich sind. Es sei vergleichbar mit dem «Unsinn, den sie im Kongress abziehen».

Kritik von den Demokraten

Der demokratische Senator Richard Blumenthal sagte gegenüber CNN, dass er «diese Art von Kommentar als eine Gefahr für einen friedlichen Machtwechsel» in der amerikanischen Demokratie sehe.

Joe Lockhart, ehemaliger Pressesekretär des Weissen Hauses unter Bill Clinton, empfand Trumps Aussage als eine «aggressive Androhung von Gewalt gegen seine Kritiker». Damit würde der amtierende Präsident einen «allumfassenden Angriff auf die Grundlage der Demokratie» andeuten.

Nicht die erste Drohung

Trumps Beraterin Kellyanne Conway spielt die Aussagen herunter. Der Präsident habe damit in keinerlei Hinsicht gedroht. «Sie lesen es nur so durch, wie Sie es normalerweise tun. Sie müssen das gesamte Interview lesen», sagte sie zu einem CNN-Journalisten.

FILE - In this Jan. 23, 2019 file photo, White House senior adviser Kellyanne Conway talks with reporters outside the White House in Washington. Conway says she was grabbed and shaken by a woman at a  ...
Kellyanne ConwayBild: AP/AP

Und dann sagte sie noch, was Trump mit seiner Aussage wirklich ausdrücken wollte: «Er (Trump) sprach davon, wie friedlich und sanft viele Menschen sind, die sonst hartnäckig sind.»

Tatsächlich ist es aber nicht das erste Mal, dass Trump seinen Kritikern droht. Erst im letzten September sorgte er mit einer fragwürdigen Aussage für Aufsehen. Die demokratische Partei werde unter anderem von extremen Linken, von wütenden Mobs und der Antifa als Geisel genommen – diese hätten «so viel Glück, dass wir friedlich sind». Und weiter:

«Strafverfolgung, Militär, Bauarbeiter, ‹Bikers for Trump› – wie wäre es mit ‹Bikers for Trump›? Sie reisen durch das ganze Land. Sie bringen Trump überall hin, und sie sind toll. Sie waren grossartig. Aber das sind harte Leute. Das sind grossartige Menschen. Aber es sind friedliche Menschen, und die Antifa und alle anderen – sie hoffen besser, dass sie sich von ihnen fernhalten. (...)»

Bei einem Auftritt im Rahmen seiner seiner Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2016 sagte Trump vor versammelter Menge: «Wenn Sie jemanden sehen, der eine Tomate werfen will, prügeln sie die Scheisse aus ihm raus.» Er versicherte, dass er die Anwaltskosten übernehmen werde. (vom)

Diese Demokraten kandidieren gegen Trump

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Diese Demokraten kandidieren gegen Trump
Bernie Sanders, Senator aus Vermont, Jahrgang 1941. Sanders ist zwar ein unabhängiger Senator, aber Mitglied der demokratischen Fraktion.
quelle: epa/epa / tannen maury
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77 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Töfflifahrer
20.03.2019 06:13registriert August 2015
Toll die USA haben einen Präsi, der zur Gewalt aufruft, denn nichts anderes ist das. Er gibt allen die in seinem Namen Gewalt ausüben quasi einen Freipass.
Es gab mal Braunhemden und auch Schwarzhemden, die Geschichte wiederholt sich offensichtlich. Bin mal gespannt woe die Amis damit fertig werden.
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Bambusbjörn ❤ lilie
20.03.2019 06:20registriert Juni 2018
Nächster Schritt auf dem Weg zur Diktatur: Suche dir gewaltbereite Anhänger, die für dich Kritiker und ungenehme Meinungen unterdrücken. Dann gib ihnen einen Freipass Gewalt ausüben zu dürfen.
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Heimwerkerkönig
20.03.2019 06:24registriert September 2016
Voilà! Ging schneller als ich dachte.

(Heimwerkerkönig
30.12.2018 08:08
Wie lange dauert es wohl noch, bis Trump sich eine eigene Schutztruppe wünscht?)
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