Besser spät als nie, dachte sich wohl der Amerikaner, der einer Uni-Bibliothek in Portland zwei Leihgaben zurückbrachte – nach 52 Jahren. Der Unbekannte hatte noch eine Entschuldigung beigelegt:
«Habe diese Bücher ungefähr 1963 für meinen Reden-Kurs an der High School ‹geliehen›. Sie sind oft mit mir zusammen umgezogen. Jetzt ist es für sie an der Zeit, zurückzukehren. Ja, sie sind veraltet, aber jetzt lasse ich Sie über ihr weiteres Schicksal entscheiden.»
In der Bücherei der Portland State University war die Erleichterung riesengross: Die jahrzentelange Suche nach den beiden Werken kann nun endlich beendet werden. Haha, nur Spass: Tatsächlich war niemandem aufgefallen, dass die Bücher seit dem 3. Januar 1962 nicht mehr in den Regalen stehen, weiss die Washington Post. Kein Wunder: In der Bibliothek werden 1,43 Millionen Bücher verwaltet.
Weil es anno dazumal natürlich keine elektronische Registrierung gab, muss der Übeltäter keine Enttarnung fürchten. Im Gegenteil: Dem fehlbaren Bücherwurm wird sogar noch Mitleid zuteil. «Da hat sich vielleicht jemand lange Zeit schlecht gefühlt, und deshalb tut es mir leid», gab sich Bibliothekarin Joan Petit nachsichtig.
Das Motto der Bücherei lautet offenbar «vergeben und vergessen»: «Es wäre toll, wenn die Person vorbeikäme und Hallo sagt. Wir würden sie auch nicht ausschimpfen.» Eine Strafgebühr werde auch nicht fällig, heisst es weiter.
(phi)
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