US-Präsident Barack Obama hat sich grundsätzlich zu umfangreicheren Luftschlägen gegen die Islamisten im Irak bereiterklärt. «Wir werden es nicht zulassen, dass sie ein Kalifat in Syrien und im Irak errichten», sagte Obama in einem Interview der New York Times.
Voraussetzung sei aber, dass die politischen Spitzen im Irak die Regierungskrise beenden und einen Weg der Zusammenarbeit finden. Wenn es Partner in der irakischen Führung gebe, sei eine grössere Unterstützung der USA denkbar, um die radikalen Kämpfer der Extremistenbewegung Islamischer Staat (IS) zurückzudrängen.
Die USA hatten am Freitag erstmals seit dem Vormarsch der Islamistenmilizen im Nordirak mit Luftschlägen direkt in die Kämpfe eingegriffen. Dadurch soll die Einnahme der Stadt Erbil im halbautonomen Kurdengebiet durch IS-Kämpfer verhindert und die Verfolgung religiöser und ethnischer Minderheiten gestoppt werden.
Zudem warfen US-Flugzeuge erneut Hilfsgüter für die Flüchtlinge ab. Die Lebensmittel und das Wasser seien für die Vertriebenen im Sindschar-Gebirge bestimmt gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in Washington in der Nacht auf Samstag mit. Eine Entsendung von US-Bodenkampftruppen schloss Obama erneut aus. Sein Sprecher Josh Earnest sagte allerdings, dass der Präsident kein konkretes Enddatum für die Luftangriffe festgelegt habe.
Das Weisse Haus teilte unterdessen mit, dass Obama trotz der Luftangriffe wie geplant am Samstag seine Sommerferien auf der noblen Insel Martha's Vineyard vor der Küste des Bundesstaates Massachusetts antreten werde. Dort will der Präsident zwei Wochen mit seiner Familie ausspannen. Obama werde aber auch an seinem Ferienort Entscheidungen treffen können, versicherte sein Sprecher Earnest.
Der Präsident werde auf Martha's Vineyard seine «Kommunikationsausrüstung» dabei haben und von seinen Sicherheitsberatern umgeben sein. «Und wenn es für den Präsidenten erforderlich ist, ins Weisse Haus zurückzukehren, dann ist der Flug von Martha's Vineyard nach Washington nicht lang», ergänzte Earnest. (sda/afp)