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US-Wahlen 2016

US-Wahlen: Sanders gewinnt Oregon, Clinton knapp Kentucky

Der Unbequeme aus den eigenen Reihen: Bernie Sanders Siege sind willkommene Steilvorlagen für Hillary Clintons Erzrivalen Donald Trump. 
Der Unbequeme aus den eigenen Reihen: Bernie Sanders Siege sind willkommene Steilvorlagen für Hillary Clintons Erzrivalen Donald Trump. Bild: LUCY NICHOLSON/REUTERS

US-Wahlen: Clinton gewinnt Kentucky (voraussichtlich) hauchdünn – doch Bernie Sanders ärgert sie massiv 

In Kentucky siegt die US-Demokratin knapp. Die Vorwahl im US-Bundesstaat Oregon gewinnt ihr Parteirivale Bernie Sanders. Für Clinton ist das Ergebnis ärgerlich – für Republikaner Trump eine Steilvorlage.
18.05.2016, 05:4418.05.2016, 06:56
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Hillary Clinton hat ihre Niederlagenserie bei den Vorwahlen der Demokraten um die US-Präsidentschaftskandidatur aller Voraussicht nach gestoppt. Die frühere Aussenministerin steht vor dem Sieg bei der Abstimmung im Bundesstaat Kentucky.

Der Sender CNN sah Clinton nach Auszählung fast aller Stimmen mit 0,4 Prozentpunkten oder rund 1800 Stimmen hauchdünn vor Bernie Sanders. Der Sieg hätte vor allem symbolische Bedeutung: Die 55 Delegiertenstimmen dürften sich Clinton und Sanders praktisch hälftig aufteilen.

«Clinton should drop out of race»

Kentuckys Staatssekretärin Alison Lundergan Grimes sagte gegenüber CNN, die ehemalige US-Aussenministerin werde «inoffizielle Gewinnerin» der Abstimmung. Clinton erklärte sich ihrerseits via Twitter bereits zur Siegerin.

Die politische Konkurrenz thematisierte das Kopf-an-Kopf-Rennen in Kentucky bereits: Donald Trump, der einzige verblieben Kandidat der US-Republikaner im Rennen ums Weisse Haus, nutzte diese Vorwahl einmal mehr zum Angriff auf Clinton. Falls sie in Kentucky nicht gewinne, sollte sie ihre Kampagne beendet, twitterte er.

Oregon geht an Sanders

Im Bundesstaat Oregon, in dem ebenfalls am Dienstag abgestimmt wurde, liegt nach Auszählung von rund 60 Prozent der Stimmen Sanders bei den Demokraten knapp vorne. 

Im Gesamtrennen liegt Clinton so gut wie uneinholbar vor dem Senator von Vermont. Er würde 67 Prozent aller noch ausstehenden Delegierten brauchen, um sie einzuholen und sich damit die Nomination zu sichern. Sanders hat angekündigt, trotz verschwindender Aussichten bis zum Schluss im Rennen bleiben zu wollen. 

Trump will sich mit Kim Jong Un treffen

Auch die Republikaner haben am Dienstag in Oregon gewählt. Ausser Trump ist allerdings keiner der einst 17 Kandidaten mehr im Rennen, sein Sieg war damit vorhersehbar.

Offiziell kann er erst im Sommer auf dem Parteitag zum Kandidaten der Partei gekürt werden. Aber schon jetzt kündigte er einmal mehr an, was er als US-Präsident angehen werde: unter anderem das Pariser Klima-Abkommen neu aushandeln und die nach der Finanzkrise 2008 erlassenen Reformen zur Bankenregulierung fast vollständig aufheben. 

Trump äusserte sich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters zu seinen aussenpolitischen Plänen: Er würde sich mit Nordkoreas Staatschef, Diktator Kim Jong Un, zu einem direkten Gespräch treffen - ein Bruch mit dem bisherigen Vorgehen der USA. «Ich würde mit ihm reden, ich hätte kein Problem damit, mit ihm zu reden.»

Aus Clintons Wahlkampfteam heisst es, Trumps Äusserungen seien Ausdruck seiner «bizarren Faszination» für starke Männer im Ausland.

Die nächsten Vorwahlen finden am 7. Juni statt: Dann wird unter anderem in den bevölkerungsreichen Staaten Kalifornien und New Jersey gewählt. Daraufhin werden im Sommer die Nominierungsparteitage von Demokraten und Republikaner folgen – der US-Wahlkampf wird damit in die heisse Phase starten.

(sda/dpa/Spiegel Online)

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