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Das Ausland verfolgte das Credit Suisse-Drama mit Argusaugen

Das Ausland verfolgte das Credit Suisse-Drama mit Argusaugen

Die Angst vor einer internationalen Finanzkrise war gross. In den westlichen Hauptstädte schaute man dieses Wochenende ganz genau nach Bern. Grosse angelsächsische Medien berichteten im Minutentakt.
19.03.2023, 20:49
Remo Hess, Brüssel / ch media
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Sprach mit Bundesrätin Karin Keller-Sutter: US-Finanzministerin Janet Yellen. (Archiv)Bild: keystone

Auch wenn es von offizieller Seite zunächst verdächtig ruhig blieb: Die halbe Welt schaute am Sonntag mit Argusaugen auf die Schweiz. Immerhin ging es nicht nur um die Credit Suisse, sondern um die Stabilität des Bankensystems weltweit.

Grosse Nachrichten-Seiten wie die «Financial Times» oder das «Wall Street Journal» berichteten im Minutentakt. Und auch auf politischer Ebene liefen die Drähte heiss, vor allem zwischen Bern, Washington und London. Der britische Schatzkanzler Jeremy Hunt und der Chef der englischen Zentralbank Andrew Bailey seien in regelmässigem Kontakt mit dem Schweizer Finanzdepartement und den Schweizer Aufsichtsbehörden gestanden, berichteten britische Medien.

Bereits am Mittwoch ermahnte die französische Premierministerin Elisabeth Borne die Schweiz, die Angelegenheit «zu regeln». Finanzminister Bruno Le Maire forderte am Sonntag in einem TV-Interview eine «schnelle, massive und glaubwürdige Lösung». Und auch von der EU-Kommission in Brüssel hiess es, dass man die Situation «eng verfolge» und mit den zuständigen europäischen und nationalen Behörden in Kontakt stehe.

Amerikanische und englische Zentralbank gaben grünes Licht

Gemäss dem TV-Sender «Sky» hat die englische Zentralbank schon früh signalisiert, dass sie eine Fusion Credit Suisse und UBS durchwinken würde. Eine solche Zustimmung ist nötig, weil London der zweitwichtigste Sitz der CS-Investmentbank ist. Auch die amerikanische Zentralbank gab laut Medienberichten ihr grünes Licht zum Zusammenschluss der beiden grössten Schweizer Geldinstitute.

Über das Wochenende sorgten vor allem angelsächsische Medien kontinuierlich mit Schlagzeilen und Leaks aus den Verhandlungen für Gesprächsstoff. So berichtete die «Financial Times» mit Verweis auf anonyme Quellen als erstes über das später abgelehnte 1-Milliarden-Übernahmeangebot der UBS. Auch der finale 3-Milliarden-Deal wurde von der «FT» als erstes verkündet. Wer die Quellen hinter den Berichten sind, blieb unklar.

In einem Kommentar schrieb die «Financial Times»: «Das ist eine chaotische, hässliche Transaktion, die niemand wirklich will. Aber es ist notwendig». Gleichzeitig stellte das britische Wirtschaftsblatt aber infrage, ob die Instabilität im Bankensektor mit der Credit-Suisse-Rettung nun wirklich beendet sei. (aargauerzeitung.ch)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wasihrnichtsagt
19.03.2023 21:02registriert April 2018
Und Tschüss 5000.- wo i na in CS Aktie gha ha… Es tuet mer leid für alli Chlisparer wo jetzt im Portfolio oder i Pensionskasse müänd blüäte, de Deal isch nöd korrekt… de zuäkünftig Gwünn wird e UBS isacke und die nögste Jahre usschütte
Und die Grosse Aktionäre werden klagen und auch zu Geld komnen… das nervt
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So will sie den neuen Kollaps einer Grossbank abwenden: Karin Keller-Sutter im Interview
Bundesrätin Keller-Sutter wird vorgehalten, dass sie bei der Regulierung grosser Banken allzu zahm ans Werk gehe. Nun kontert die Finanzministerin: Die UBS müsse künftig viel mehr Geld für ihre Auslandstöchter zurücklegen. Keller-Sutter erklärt ausserdem, wie sie die Defizite aus dem Bundeshaushalt wegzubringen plant.

Beschäftigen Sie sich nach wie vor täglich mit den grossen Banken?
KARIN KELLER-SUTTER:
Nein, der Ausnahmezustand ist zum Glück vorbei. Der Finanzplatz hatte mich von März 2023 bis August 2023, als die UBS die Garantien des Bundes zurückgab, fast Tag und Nacht in Beschlag genommen.

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