Die neuste Generation iPhones verkauft sich überraschend schlecht. Vor allem in China sind die Smartphones des US-Konzerns ein Ladenhüter. Das bekommt auch der österreichische Sensorenhersteller AMS zu spüren, dessen Aktien an der Schweizer Börse gehandelt werden und der in Entwicklungszentren in der Schweiz rund 170 Mitarbeiter beschäftigt.
Das Unternehmen hat im Schlussquartal weniger Umsatz (-8 Prozent) und deutlich weniger Gewinn erzielt. An der Börse stürzten die AMS-Papiere ab, aktuell sind es -12.8 Prozent. Besser sehen die Gesamtjahreszahlen aus, weil sich die iPhone-Schwäche erst zum Jahresschluss zeigte.
AMS begründete den Umsatzschwund im Schlussquartal mit einer «Schwäche der Kundennachfrage im Consumer-Geschäft». Auch grosse Hersteller hätten Mühe gehabt, ihre eigene Geschäftsentwicklung vorauszusehen, sagte Firmenchef Alexander Everke am Dienstag vor den Medien in Zürich. Damit ist laut Experten primär Apple gemeint. Denn es ist ein offenes Geheimnis, dass der iPhone-Konzern der mit Abstand wichtigste Kunde von AMS ist. Konkret produziert AMS etwa 3D-Sensoren für iPhones. Offiziell bestätigt wird das nicht, und es wird auch kein Umsatzanteil des «Hauptkunden» genannt.
«Wir nehmen die aktuellen Schwierigkeiten nicht auf die leichte Schulter», sagte CEO Everke. «Ich bin aber nach wie vor von unserer Strategie überzeugt.» Er geht davon aus, dass eine breitere Kundenbasis mehr Stabilität bringen wird. Konkret erwähnte er Aufträge von Android-Smartphoneherstellern, die gewonnen worden seien.
Der Sensoren-Hersteller erwartet trotzdem keine rasche Belebung des Geschäfts. Für das laufende erste Quartal 2019 geht das Management von Verkäufen zwischen 350 und 390 Millionen US-Dollar aus. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren Verkäufe von 452.7 Millionen ausgewiesen worden. Begründet wurde die Prognose mit den erwarteten niedrigen Produktionsvolumina etwa im Smartphone-Geschäft und einer geringen Auslastung der stark erweiterten Produktionskapazitäten.
Die Nachfrageschwäche von Apple erwischte AMS auf dem falschen Fuss, weil das Unternehmen in den letzten Monaten hohe Investitionen in Singapur getätigt hatte. Es sitzt nun auf einem Schuldenberg von 1.36 Milliarden Dollar. Diesen abzubauen, sei ein «Kernthema» im laufenden Jahr 2019, hiess es.
Immerhin schlägt die Unterauslastung in Singapur, wo rund 7'000 der 10'000 AMS-Angestellten arbeiten, nicht voll auf die Kosten durch, wie der Firmenchef weiter sagte. «Mit Nachfrageschwankung bewegt sich auch die Grösse der Belegschaft», so Everke. «In Asien geht das.»
(sda/awp)