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Trump Trolls: Schlammschlacht gegen Elon Musk und Tesla

In einem Tweet wendet sich Elon Musk gegen die Trump Trolls.
In einem Tweet wendet sich Elon Musk gegen die Trump Trolls.

Trump-Trolls starten Schlammschlacht gegen Elon Musk und Tesla

Laura Ingraham wird als mögliche Pressesprecherin von Donald Trump gehandelt. Sie ist auch der Kopf einer üblen Verleumdungskampagne gegen Elon Musk.
23.11.2016, 16:4724.11.2016, 08:15
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Laura Ingraham ist eine Radio-Hasspredigerin der äussersten Rechten. Sie ist auch die Vorsitzende der Lobbygruppe Citizens for the Republic. Diese war ursprünglich von Ronald Reagan in den 70er Jahren ins Leben gerufen worden, schlief dann aber ein. Im Wahlkampf für Trump ist sie neu belebt worden. Sie macht sich vor allem für die Interessen der fossilen Energie stark.

Bekannte Grösse in der rechten Szene: Laura Ingraham.
Bekannte Grösse in der rechten Szene: Laura Ingraham.

Das amerikanische Onlineportal electrek hat nun aufgedeckt, dass die Lobbygruppe eine Schmutzkampagne gegen Elon Musk vom Zaun gerissen hat. «Elon Musk habe den amerikanischen Steuerzahler um 4,9 Milliarden Dollar in Form von Subventionen, Zuschüssen und anderen Begünstigungen betrogen», behauptet Citizens for the Republic.  

Öl und Gas erhalten mehr Subventionen

Die Aussage ist falsch. Es stimmt zwar, dass jeder Tesla – wie alle Elektroautos – derzeit noch Staatssubventionen erhält. Die Hochrechnung auf 4,9 Milliarden Dollar geht jedoch von hypothetischen Steuererleichterungen aus. Zudem wird unterschlagen, dass die fossile Energie jährlich mit rund vier Milliarden Dollar unterstützt wird.  

Ingrahams Tweet gegen Musk.
Ingrahams Tweet gegen Musk.

Trotzdem ist die Kampagne nicht ungefährlich. Laura Ingraham wird als mögliche Pressesprecherin von Trump gehandelt und ist eine feste Grösse in der rechtskonservativen Szene. Sie führt seit längerer Zeit einen Kampf gegen nachhaltige Energien und bezeichnet Solar- und Windenergie als «Lieblingsindustrien der Obama-Administration».  

Citizens for the Republic hat Elon Musk schon öfters attackiert mit Schlagzeilen wie: «Hindert Elon daran, erneut zu scheitern», oder: «Es wird Zeit, die Korruption mit Steuergeldern und Elon Musk zu stoppen», oder «Wird Elon Musk SpaceX auf den Planeten Trump crashen?».  

Wie Musk die solare Zukunft sieht.Video: YouTube/Every Elon Musk Video

Der gewählte Präsident hat ein zwiespältiges Verhältnis zur nachhaltigen Energie. Im Wahlkampf hatte er die Klimaerwärmung als «Schabernack» bezeichnet und versprochen, der Kohleindustrie zu einem Comeback zu verhelfen. Er hat auch den Klimaleugner und Energielobbyist Myron Ebell zu seinem Umweltberater ernannt. In einem Interview mit der «New York Times» hat Trump jedoch eingestanden, dass es die Klimaerwärmung gibt und dass sie wahrscheinlich auch von Menschen verursacht wird.

Kritische Phase für Musk

Für Tesla steht viel auf dem Spiel. Musk hat im Sommer seine Batteriefabrik in der Wüste von Nevada eingeweiht. Er hat soeben Tesla mit SolarCity fusioniert, geht damit ein grosses Risiko ein. Sollte Trump die Subventionen für nachhaltige Energie streichen, dann wären Musks Pläne in Gefahr. «Könnte Tesla einen Sieg von Trump überleben?», fragte das «Wall Street Journal» deshalb schon im Spätsommer.

Wie Elon Musk mit Tesla durchstartete

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Wie Elon Musk mit Tesla durchstartete
Tesla Motors, oder kurz Tesla, wurde 2003 von Silicon-Valley-Ingenieuren gegründet. Sie wollten beweisen, dass Elektrofahrzeuge herkömmlichen Autos überlegen sind.
quelle: getty images north america / joe raedle
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56 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DerDude
23.11.2016 16:50registriert Oktober 2014
Klassisches Beispiel wie gute Ideen funktionieren:

1. Man wird belächelt
2. Man wird bekämpft
3. Man wird kopiert

Momentan steckt Tesla in Phase 2 😎
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Posersalami
23.11.2016 17:23registriert September 2016
Falls Trump tatsächlich die Subventionen streicht (was ich nicht glaubr, hängen ja auch Jobs dran) sollte unser BR alles dafür tun, das Tesla bei uns seine Zelte aufschlägt.
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Str ant (Darkling)
23.11.2016 18:44registriert Juli 2015
Zur Not kann Elon Musk ja seinen Firmensitz in die Schweiz verlegen :)
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