Laura Ingraham ist eine Radio-Hasspredigerin der äussersten Rechten. Sie ist auch die Vorsitzende der Lobbygruppe Citizens for the Republic. Diese war ursprünglich von Ronald Reagan in den 70er Jahren ins Leben gerufen worden, schlief dann aber ein. Im Wahlkampf für Trump ist sie neu belebt worden. Sie macht sich vor allem für die Interessen der fossilen Energie stark.
Das amerikanische Onlineportal electrek hat nun aufgedeckt, dass die Lobbygruppe eine Schmutzkampagne gegen Elon Musk vom Zaun gerissen hat. «Elon Musk habe den amerikanischen Steuerzahler um 4,9 Milliarden Dollar in Form von Subventionen, Zuschüssen und anderen Begünstigungen betrogen», behauptet Citizens for the Republic.
Die Aussage ist falsch. Es stimmt zwar, dass jeder Tesla – wie alle Elektroautos – derzeit noch Staatssubventionen erhält. Die Hochrechnung auf 4,9 Milliarden Dollar geht jedoch von hypothetischen Steuererleichterungen aus. Zudem wird unterschlagen, dass die fossile Energie jährlich mit rund vier Milliarden Dollar unterstützt wird.
Trotzdem ist die Kampagne nicht ungefährlich. Laura Ingraham wird als mögliche Pressesprecherin von Trump gehandelt und ist eine feste Grösse in der rechtskonservativen Szene. Sie führt seit längerer Zeit einen Kampf gegen nachhaltige Energien und bezeichnet Solar- und Windenergie als «Lieblingsindustrien der Obama-Administration».
Citizens for the Republic hat Elon Musk schon öfters attackiert mit Schlagzeilen wie: «Hindert Elon daran, erneut zu scheitern», oder: «Es wird Zeit, die Korruption mit Steuergeldern und Elon Musk zu stoppen», oder «Wird Elon Musk SpaceX auf den Planeten Trump crashen?».
Der gewählte Präsident hat ein zwiespältiges Verhältnis zur nachhaltigen Energie. Im Wahlkampf hatte er die Klimaerwärmung als «Schabernack» bezeichnet und versprochen, der Kohleindustrie zu einem Comeback zu verhelfen. Er hat auch den Klimaleugner und Energielobbyist Myron Ebell zu seinem Umweltberater ernannt. In einem Interview mit der «New York Times» hat Trump jedoch eingestanden, dass es die Klimaerwärmung gibt und dass sie wahrscheinlich auch von Menschen verursacht wird.
Für Tesla steht viel auf dem Spiel. Musk hat im Sommer seine Batteriefabrik in der Wüste von Nevada eingeweiht. Er hat soeben Tesla mit SolarCity fusioniert, geht damit ein grosses Risiko ein. Sollte Trump die Subventionen für nachhaltige Energie streichen, dann wären Musks Pläne in Gefahr. «Könnte Tesla einen Sieg von Trump überleben?», fragte das «Wall Street Journal» deshalb schon im Spätsommer.