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Nachhaltige Energie ist schön und gut, solange die Wirtschaft brummt. Dann dürfen grüne Romantiker ein paar Solarzellen auf die Dächer schrauben und ein paar Windräder aufstellen. Wird es jedoch eng, dann müssen die Pragmatiker wieder ans Werk und mit Atomkraft, Öl und Gas dafür sorgen, dass der Laden läuft.
Diese Denkweise ist hierzulande noch weit verbreitet, vor allem bei den Vertretern der Generation ü50. Hören sie «Energiewende» oder «nachhaltige Energie», dann denken sie reflexartig an Kaiseraugst und Waldsterben und die damit verbundenen Stereotypen: Solar- und Windenergie sind unrentabel und ihre Vertreter haben von Wirtschaft keine Ahnung.
Inzwischen sind Solar- und Windenergie konkurrenzfähig geworden. Im Cleantech-Bereich werden mehr und hochwertigere Arbeitsplätze geschaffen als bei den fossilen Brennstoffen. Elon Musk ist im Begriff, mit Tesla und SolarCity die wohl imposanteste unternehmerische Leistung des 21. Jahrhunderts zu vollbringen und wird zu Recht bereits mit Thomas Edison und Steve Jobs verglichen.
Wer Planwirtschaft sucht, wird bei der Atomwirtschaft fündig. Der französische Atommeiler-Bauer Areva beispielsweise ist zum Inbegriff von unternehmerischer Inkompetenz geworden. Seit 2007 hat Areva kein einziges Werk mehr verkaufen können. Seit 2011 hat Areva, das mittlerweile vom Staatskonzern EDF übernommen werden musste, Verluste in der Höhe von sieben Milliarden Euro eingefahren.
Wegen Konstruktionsfehlern können die Werke in Finnland und Frankreich nicht in Betrieb genommen werden. Gegen das geplante Werk in Hinkley laufen selbst die renommierten Zeitungen «Financial Times» und «Economist» Sturm.
Heute sind es innovative Unternehmer, welche die Wirtschaft vorantreiben. Für sie ist Cleantech längst kein ideologisches Schlachtfeld mehr, sondern das Geschäft der Zukunft. Ob Elektroauto oder Blockchain, ob Solarenergie oder Smart Grid: Mit den neuen Technologien lässt sich Geld verdienen und umweltgerecht wirtschaften.
So gesehen ist die Angstkampagne der Wirtschaftsverbände gegen die Initiative «Grüne Wirtschaft» schwer verständlich. Sie knüpft an die Feindbilder des letzten Jahrhunderts an und wirkt deshalb nur noch lächerlich. Was soll der Unsinn mit Cervelats und kalt Duschen?
Warum erkennt man das wirtschaftliche Potenzial nicht, das die grüne Wirtschaft bietet? Warum ist man nicht stolz auf Unternehmer, die beweisen, dass Umweltschutz und wirtschaftlicher Erfolg kein Gegensatz sein müssen? Warum trennt man sich nicht endlich von den Betonköpfen, die immer noch mit längst überholten Ideologien gegen nicht vorhandene Gefahren kämpfen?