Wirtschaft
Schweiz

«Fantasiepreise» - wer die Wohnung wechselt, wird über den Tisch gezogen

Bild
Bild: KEYSTONE
Überteuerte Mieten

«Fantasiepreise» - wer die Wohnung wechselt, wird über den Tisch gezogen

22.06.2014, 03:30
Mehr «Wirtschaft»

Mehr zum Thema

Seit Anfang 2009 sind die Mieten der inserierten Wohnungen schweizweit um 14,5 Prozent gestiegen. Der amtliche Preisindex, der alle vermieteten Wohnungen erfasst, sei in der gleichen Zeit hingegen bloss um 4,7 Prozent gestiegen, wie die „Schweiz am Sonntag“ berichtet. 

Extremer ist der Unterschied in Zürich: Dort steht eine Teuerung der ausgeschriebenen Wohnungen von 26,4 Prozent einer durchschnittlichen Entwicklung von nur gerade 2,4 Prozent gegenüber. Die Folge davon: Die Mieter sind mehr und mehr gefangen, den jeder Wohnungswechsel verteuert die Miete.

«Die einen bleiben in einer eigentlich zu grossen Wohnung und andere finden keine, die gross genug ist», sagt Fredy Hasenmaile, Immobilien-Experte der Credit Suisse. 

«Der Markt wird ausgehebelt»

 Wenn es darum geht, wie die Lücke geschlossen werden kann, stehen sich Mieter und Vermieter unvereinbar gegenüber. «Es ist zu wenig reguliert, nicht zu viel», findet Anita Thanei, die Präsidentin des Mieterverbandes. «Es ist eine Tatsache, dass man Wohnungen zu Fantasiepreisen anbieten kann.» Das müsse verhindert werden. Ganz anders die Hauseigentümer: «Regulierung abbauen kriegen wir politisch zwar nicht durch», stellt Michael Landolt vom Hauseigentümer-Verband fest.

«Aber wir müssen verhindern, dass die Regulierung weiter ausgebaut wird.» Der Bundesrat sieht vor allem ein Mittel gegen die Preissteigerungen: Hausbesitzer sollen Neumieter darüber aufklären, wie viel deren Vorgänger bezahlt hatte. Dass das einen gewissen Effekt hat, zeigt der Fall Zürich. Dort sind die Fälle, bei denen Zinsen angefochten werden, stark gestiegen, seit eine solche Formularpflicht besteht. (aeg)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Signa-Privatstiftung der Familie hat Insolvenzverfahren beantragt

Die Familie Benko Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck ist pleite. Die Stiftung rund um den Gründer der Immobiliengruppe Signa, René Benko, hat am Donnerstag beim Landesgericht Innsbruck einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren eingebracht.

Zur Story