Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz ist wieder auf freiem Fuss. Der frühere Manager, gegen den wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung ermittelt wird, wurde am Dienstag aus der Untersuchungshaft entlassen, wie der Blick berichtet. Der 62-Jährige war Ende Februar verhaftet worden.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft gab am Mittwoch bekannt, Vincenz sei am Dienstag aus der Haft entlassen worden. Ebenfalls auf freiem Fuss ist seit Dienstag Vincenz’ früherer Geschäftspartner bei der Kreditkartengesellschaft Aduno. Beide waren Verwaltungsräte der Aduno. Die Untersuchung sei «weit fortgeschritten», heisst es weiter in der Mitteilung. Deshalb seien die beiden Männer «unter Auflage verschiedener Ersatzmassnahmen» aus der Haft entlassen worden.
Vincenz bestätigt seine Freilassung und liess seine Kommunikationsagentur folgende Erklärung verbreiten:
Laut Oberstaatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen gegen «sämtliche Beschuldigten» weiter. Nebst Vincenz und dem anderen Verwaltungsrat wird gegen weitere Personen aus deren Umfeld ermittelt.
Vincenz und dessen Geschäftspartner waren am 27. Februar in Untersuchungshaft versetzt worden. Im Mai war diese vom Gericht verlängert worden.
Vincenz wird vorgeworfen, bei Firmenübernahmen der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Investmentgesellschaft Investnet ein Doppelspiel gespielt und sich persönlich bereichert zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Vincenz bestreitet die Vorwürfe.
Auslöser für das Strafverfahren ist eine Anzeige von Aduno vom Dezember 2017. Nachdem die Zürcher Justiz die Raiffeisen-Bank über das Strafverfahren informiert hatte, reichte Raiffeisen ebenfalls eine Strafanzeige gegen ihren ehemaligen Chef ein. Bei Raiffeisen geht es um verdeckte Treuhandverhältnisse, dank derer sich Einzelpersonen möglicherweise bereichert haben. (sda)