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Der blaue Punkt im roten Kreis ist eine sehr, sehr schwere Sternenleiche

This new picture created from images from telescopes on the ground and in space tells the story of the hunt for an elusive missing object hidden amid a complex tangle of gaseous filaments in one of ou ...
Der blaue Punkt in der Mitte des roten Rings ist eine Sternenleiche. Sie hat einen Durchmesser von weniger als 10 Kilometer, ist aber schwerer als die Sonne.Bild: European Southern Observatory

Der blaue Punkt im roten Kreis ist eine sehr, sehr schwere Sternenleiche

06.04.2018, 12:1606.04.2018, 12:28
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Erstmals haben Astronomen einen bestimmten Typ von Neutronenstern ausserhalb unserer Milchstrasse entdeckt – einen stellaren Leichnam, der als sehr schwer auffindbar gilt.

Es handelt sich um einen isolierten Neutronenstern mit schwachem Magnetfeld, wie die Europäische Südsternwarte ESO in Garching mitteilte. Das schwer fassbare Objekt befindet sich in der sogenannten Kleinen Magellanschen Wolke, einer unserer nächsten Nachbargalaxien, rund 200'000 Lichtjahre entfernt.

Neutronensterne gelten als Überreste von Supernova-Explosionen, in denen massereiche Sterne ihr Leben beenden. Zu den Besonderheiten der nun entdeckte Sternleiche zählt, dass der Neutronenstern nicht Bestandteil eines Mehrfachsternsystems ist – sondern allein, also isoliert steht.

So schwer wie die Sonne

Auch weist er lediglich ein schwaches Magnetfeld auf – im Gegensatz zu den sogenannten Pulsaren, bei denen es sich um stark magnetische, rotierende Neutronensterne handelt. Typischerweise kaum zehn Kilometer im Durchmesser und doch schwerer als unsere Sonne, werden isolierte Neutronensterne mit schwachen Magnetfeldern im ganzen Universum vermutet. Aber sie sind schwer zu finden, weil sie nur bei Röntgenwellenlängen leuchten.

Pulsare dagegen leuchten stark im Radiobereich und bei anderen Wellenlängen, wodurch sie leichter aufzuspüren sind. Allerdings machen sie laut ESO nur einen kleinen Bruchteil aller vorhergesagten Neutronensterne aus.

Die Forscher konnten den toten und von Licht umgebenen Stern in der Kleinen Magellanschen Wolke unter anderem mit Hilfe des Very Large Telescope der ESO in Chile und des Röntgenweltraumteleskops Chandra identifizieren. Der stellare Leichnam ist in Gasfilamente eingebettet, die von einer 2000 Jahre alten Supernova-Explosion zurückgelassen wurden. (whr/sda/afp)

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