Er ist zwar kein GTI, trotzdem muss sich der VW Rallye Golf vor seinem bekannteren Bruder nicht verstecken. Unter der Haube steckt der G60-Motor, dessen Spirallader ihm 160 PS entlockt. Die überträgt Volkswagens Syncro-Allradantrieb an alle vier Räder. Gebaut wurden zwischen 1989 und 1991 allerdings nur 5000 Stück, denn der Rallye Golf diente als Homologationsmodell für den Rallyeeinsatz – weshalb es das Auto nur als Dreitürer gab. Durch die geringe Stückzahl und eine grosse Fangemeinde gilt der Wagen heute als extrem selten.
Kein Modell ist enger mit dem Ingolstädter Hersteller verbunden als der Audi Quattro. Unter dem Namen schuf Audi die Erfolgsgeschichte des permanenten Allradantriebs in Strassenfahrzeugen. Unvergessen bleibt der Werbespot des Audi Quattro, der eine Skisprungschanze hinauffährt. Vor dreissig Jahren kam mit dem Audi Quattro 20V die vierte und letzte Generation auf den Markt. Angetrieben von einem 2,2-Liter-Vierventil-Turbo-Fünfzylinder-Motor mit 220 PS.
Den Alfa Romeo ES 30 baute der italienische Hersteller in limitierter Auflage ab 1989 in zwei Varianten: als Coupé (SZ) und als Roadster (RZ). Die Bezeichnung ES 30 stand dabei für Experimental Sportscar, 3,0 Litre – und genau so sah das Auto auch aus. Das auffällige Design entstand aus der Zusammenarbeit von Fiat, Alfa und der italienischen Designschmiede Carrozzeria Zagato. Angetrieben wurde der Zweisitzer von einem 3,0-Liter-Motor mit 210 PS. Das Getriebe sass in Transaxle-Bauweise an der Hinterachse und die Spitzengeschwindigkeit lag bei 245 km/h. Nur rund 1000 Exemplare wurden gebaut.
Die Neunzigerjahre gelten als das Jahrzehnt japanischer Sportwagen – dabei begann der Angriff japanischer Hersteller auf Porsche, Ferrari und Co. schon 1989 mit dem Nissan 300 ZX. Sein Turbo-V6 leistete 283 PS – und übertraf damit die 250 PS der damaligen Baureihe des Porsche 911 locker. Trotzdem war der Wagen mit einem Grundpreis von 88'000 Mark in dieser Kategorie ein Schnäppchen. Geholfen hat es jedoch nichts. Der Wagen blieb ein Exot, bis August 1995 wurden in Deutschland nur 1739 Exemplare verkauft.
Wer 1989 nach einem Sportcoupé suchte und Geld sparen wollte, wurde beim Nissan-Händler fündig. Die Japaner hatten mit dem Nissan 200 SX ein Auto mit sportlichem Design und modischen Klappscheinwerfern im Angebot, das es auch mit der Konkurrenz aus Stuttgart aufnehmen konnte – zumindest optisch. Das Gefährt wurde von einem 1,8-Liter-Turbomotor mit 169 PS angetrieben. Immerhin kam das 1,2 Tonnen schwere Auto damit in 7,5 Sekunden auf 100 km/h und bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 220 Kilometern pro Stunde.
1989 präsentierte Toyota die fünfte Generation des Toyota Celica auf der IAA in Frankfurt. Es war zugleich das weltweit erste Modell mit computergestütztem aktiven Fahrwerk. Sensoren erkannten die unterschiedlichen Fahrzustände wie Kurven, Beschleunigung oder Bremsen und passten die hydraulische Dämpfung dementsprechend an. Heute ist das Sportcoupé ziemlich günstig zu haben.
Der BMW 8er (E31) war die Sensation des Münchener Autoherstellers auf der IAA 1989. Zwölf Zylinder, 300 PS. Bis zu seiner Einstellung im Jahr 1999 war es das teuerste Modell im BMW-Portfolio. In dieser Zeit verkaufte sich das Modell rund 30'600-mal und blieb damit hinter den Erwartungen. Sagenumwoben ist auch das Sportmodell M8, von dem es 1990 nur einen Prototyp gab, den BMW unter Verschluss hielt. Angeblich in einer Lagerhalle hinter Kistenstapeln versteckt, wurde der 600-PS-starke M8 erst 2010 erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.
3,4 Liter Hubraum, acht Zylinder – der Name vermittelt bereits die wichtigsten Eckdaten des Ferrari 348. Er war ab 1989 das «Massenmodell» des Sportwagenherstellers und orientierte sich optisch stark am Topmodell Testarossa. Die Fahrleistungen sind alles andere als Massenware: Der mittig eingebaute V8 leistete 300 PS und verhalf dem 348 zu einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,6 Sekunden. Durch die vergleichsweise hohen Stückzahlen gilt der Wagen auch heute noch als Einstiegsferrari – Käufer sollten jedoch die hohen Wartungskosten mit einkalkulieren.
1989 wurde die dritte Generation des Ford Fiesta auf dem Genfer Autosalon präsentiert. Erstmals gab es das Auto auch als Fünftürer. Das Modell war zur Vorgängergeneration komplett überarbeitet, bot einen besseren Insassenschutz und es waren auch ABS, Airbags und Klimaanlage erhältlich. Die eigentliche Sensation auf dem Autosalon war aber die Studie Fiesta Urba. Das Auto war als Stadtauto konzipiert, hatte eine elektronische Einparkhilfe, integrierten Garagentoröffner, einen Minikühlschrank und auf der Beifahrerseite zwei Türen, auf der Fahrerseite nur eine.
1989 stellte Opel das Sportcoupé Calibra als Nachfolger des legendären Manta vor. Das Auto hatte einen damals sagenhaften CW-Wert von 0,26, mit dem es in Sachen Aerodynamik nicht zu übertreffen war. In den Folgejahren entstanden zahlreiche Modellvarianten. So der Calibra Turbo 4x4, den Opel ab 1992 anbot. Das Spitzenmodell hatte einen 2,0-Liter-Turbomotor mit 204 PS, Sechsgangschaltgetriebe und Allradantrieb. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelang in 6,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 245 km/h.
Auch der Renault 19 wird im kommenden Jahr zum Oldtimer. Äusserlich eher unauffällig, war es ein wichtiges Auto für den französischen Hersteller. Von 1990 bis 1994 war der Renault 19 das meistverkaufte Importauto in Deutschland. Dieser Rekord wurde erst im Jahr 2009 vom Skoda Fabia gebrochen. Vom R19 wurden bis zum Produktionsende 1997 über 460'000 Exemplare allein in Deutschland verkauft.
Mazda bescherte dem Roadster 1989 ein unerwartetes Comeback. Mit dem Start des Mazda MX-5 wurde der Markt für kleine, sportliche Cabrios im Stil des Alfa Romeo Spider oder des Triumph Spitfire wiederbelebt. 115 PS, Heckantrieb und ein Gewicht von nur 955 Kilogramm brachten jede Menge Fahrspass – und eine grosse Nachfrage: Die ursprünglich geplanten 5000 Autos pro Jahr hätten nicht einmal für den deutschen Markt ausgereicht. 2016 verliess der millionste MX-5 das Mazda-Werk in Hiroshima.
Pünktlich zum 75. Firmenjubiläum präsentierte Maserati das Sportcoupé Shamal. Benannt nach einem arabischen Wüstenwind wurde der Shamal von einem V8-Motor mit 3,2 Litern Hubraum und 326 PS angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit lag laut Maserati bei 270 km/h. Lediglich 369 Exemplare verliessen das Band. Das macht den raren Renner heute sehr begehrt und auch teuer.
Mit dem Land Rover Discovery präsentierte der britische Hersteller einen günstigen Geländewagen, der den japanischen Herstellern die Stirn bieten sollte. Der Discovery wurde ein Erfolg. Mit 353'843 verkauften Exemplaren der ersten Generation, war er damals der meistverkaufte Land Rover.
Bereits 1980 in erster Generation von Nissan gebaut, schaffte es der Nissan Maxima erst in dritter Auflage im Jahr 1989 nach Europa. Dort bot ihn der japanische Hersteller in nur einer Variante an. Unter der Haube sorgte ein 3,0-Liter-V6-Motor mit 170 PS für Vortrieb.
Der Citroën XM war schon bei seiner Vorstellung auf der IAA 1989 eine Stilikone. Die keilförmige Schräghecklimousine haben die Design-Abteilungen von Citroën und Peugeot mit dem italienischen Designbüro Carrozzeria Bertone entworfen. Das Auto war auch als Staatskarosse beliebt. So liessen sich die französischen Präsidenten François Mitterrand und sein Nachfolger Jacques Chirac in einem XM chauffieren. DDR-Staatsoberhaupt Erich Honecker liess sich den XM sogar zur Stretchlimousine mit sechs Türen umbauen.
Der Volvo 460 wurde 1989 als Limousinenversion des Schrägheckmodells Volvo 440 mit Vorderradantrieb eingeführt. Volvo – bekannt für seine kastigen Formen – fand mit dieser Stufenhecklimousine aber keinen allzu grossen Anklang bei den Fans. Während der Produktionszeit bis 1996 war der Volvo 460 mit einer Vielzahl verschiedener Motoren von 1,6 bis 2,0 Liter verfügbar.
Den SUV-Trend nahm der Daihatsu Feroza bereits 1989 vorweg. Optisch auf Geländewagen getrimmt, war der 3,80 Meter lange Feroza mit seiner eher geringen Bodenfreiheit vor allem für den urbanen Einsatz gedacht. Dennoch hatte das Auto einen zuschaltbaren Allradantrieb, mit dem man zumindest ein wenig durchs Gelände fahren konnte – sofern es der 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner unter der Haube mit 95 PS zuliess. Daihatsu bot das Auto mit Softtop oder Hardtop an.
1989 auf dem Genfer Autosalon präsentiert, wurde der Roadster Mercedes SL (R129) zum Kassenschlager. Bis zum Ende des SL im Jahr 2001 wurden rund 205'000 Modelle gebaut. Erstmals verfügte ein Mercedes über einen automatischen Überrollbügel, der im Falle eines Überschlags in 0,3 Sekunden ausfuhr. Gepflegte Exemplare kann man für weniger als 20'000 Euro kaufen. Ab 1993 bot Mercedes' Haustuner AMG den SL 60 AMG mit aufgebohrtem 6,0-Liter-Achtzylinder und 381 PS an.
Der Peugeot 605 teilte sich eine Plattform mit dem 1989 zeitgleich erschienenen Citroën XM. Während es den XM nur als Schräghecklimousine gab, wurde der 605 ausschliesslich als Stufenheck angeboten. In der Basisvariante angetrieben von einem 2,0-Liter-Motor mit 107 PS, sorgte in der leistungsstärksten Variante ein V6-Motor mit drei Litern Hubraum und 200 PS für Vortrieb. Bekannt wurde der 605 als Staatskarosse des französischen Präsidenten Chirac sowie durch eine Rolle im Thriller «Ronin».
Eine Rarität wird zum Klassiker: Der Rolls-Royce Corniche III wurde zwischen 1989 und 1993 nur etwa 450-mal gebaut. Sein Name entstammt der monegassischen Küstenstrasse Corniche. Angetrieben wird das Auto von einem hauseigenen V8-Motor mit 6,8 Liter Hubraum. Ausgestattet mit einer Drei-Gang-Automatik, Hinterradantrieb, Einzelradaufhängung, Frontairbags und einer hydropneumatischen Niveauregulierung.
Die japanischen Hersteller waren technisch bereits in den Achtzigern vorn dabei. Der Subaru Legacy, 1989 vorgestellt, bot eine üppige Serienausstattung: Vier-Gang-Schaltung, ABS, Servolenkung, Zentralverriegelung, höhenverstellbares Lenkrad, elektrisch einstellbare Aussenspiegel, elektrische Fensterheber und ein elektrisches Glasschiebedach. Das alles zu Preisen ab 29'000 D-Mark. Als Stufenheck (Sedan) und Kombi (Station Wagon) verfügbar, hatte der Legacy – wie bei Subaru üblich – serienmässigen Allradantrieb an Bord.