Wünschen wir uns nicht alle manchmal die Zeit zurück, in der man uns tatsächlich noch zwingen musste schlafen zu gehen? Mit den harten Jahren des Erwachsenwerdens haben wir das Schlafen schätzen und lieben gelernt ;-) Einen tiefen, langen und erholsamen Schlaf – was gibt es schon Schöneres? Es existieren viele Weisheiten und Tipps, wie man zu seinem Dornröschenschlaf kommt. Doch was stimmt davon und was ist eben doch nur ein Märli? Mach mit uns den Mythencheck!
Wahr oder falsch?
Wie viel Schlaf man braucht, um sich morgens erholt zu fühlen, ist sehr individuell und genetisch bedingt. Einigen genügt tatsächlich bereits eine Schlafdauer von vier Stunden, andere sind nach acht Stunden Schlummern immer noch müde. Der Durchschnitt liegt aber etwa bei sieben bis achteinhalb Stunden. Die benötigte Anzahl Stunden hängt übrigens auch mit dem Alter zusammen. Längerfristig unabdingbar ist jedoch der Kernschlaf, welcher bei allen Menschen zirka vier bis fünf Stunden dauert. Diesen brauchen wir, um physisch und psychisch funktionieren zu können.
Wahr oder falsch?
«Die Stunden vor Mitternacht zählen doppelt», hat uns Mami oft gesagt, wenn wir wiedereinmal nicht früh ins Bett wollten. Sorry Mama, wir wissen, du hast ja meistens recht, aber das stimmt so nicht ganz. Am wichtigsten für körperliche und geistige Erholung sind nämlich die Tiefschlaf-Phasen. Diese Tiefschlaf-Phasen treten bei einem ungestörten Schlaf früh nach dem Einschlafen auf – jedoch unabhängig davon, um welche Uhrzeit man sich aufs Ohr haut. Daher Entwarnung für alle Nachtaktiven, auch wer um zwei Uhr ins Bett geht, kann am nächsten Tag entspannt sein. Zu bedenken gilt aber, dass die Schlaftiefe auch von der inneren Uhr beeinflusst wird. Wichtig für einen guten Schlaf ist daher vor allem Regelmässigkeit.
Vorsicht ist zudem auch geboten, wenn man nur tagsüber schläft und immer nachtsüber wach ist. Hier wird der Tiefschlaf längerfristig eingeschränkt.
Wahr oder falsch?
Für Dornröschen hat sich das ganze Schlafen nicht nur wegen dem Prinzen gelohnt, denn Schlafen macht schön! Das haben schwedische Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden. Hierbei wurden Personen, wenn sie wenig geschlafen hatten, eher als müde, ungesund und weniger attraktiv eingestuft. Zudem liess sich in anderen Studien eine Korrelation zwischen Schlafdefizit und gesteigerter Kalorienaufnahme zeigen. Genügend Schlaf kann also auch gut für unsere Linie sein 😉.
Wahr oder falsch?
So allgemein kann man das nicht sagen. Es ist eigentlich völlig natürlich, dass der Schlaf mehrmals durch kurzes Erwachen unterbrochen wird. Dies geschieht jeweils, wenn ein Schlafzyklus endet. An Aufwachphasen, die nur eine Minute dauern, kann man sich meistens nicht einmal mehr erinnern. Wenn die Phase länger als vier Minuten dauert, erinnert man sich in der Regel an das Erwachen. Treten beim Schlafen lediglich solche kurze und stressfreie Aufwachphasen auf, ist dies normal und unproblematisch.
Wahr oder falsch?
Das stimmt nicht. Wissenschaftler konnten beweisen: Das Tragen eines BHs, egal wann und wie oft, kann nicht in Verbindung mit Brustkrebs gebracht werden.
Generell gilt: Ob und welche Kleider man im Bett trägt, ist eine Frage der Bequemlichkeit, nicht aber der Gesundheit.
Wird es dunkel, wird in unserem Körper Melatonin freigesetzt. Dieses wirkt schlaffördernd und beeinflusst unsere innere Uhr. Licht, welches auch von Bildschirmen auskommen kann, unterdrückt jedoch diesen Prozess. Das zusätzliche Problem bei der Smartphone-Nutzung am Abend ist, dass das Licht von Bildschirmen einen noch höheren Blaulichtanteil als Tageslicht enthält. Blaulicht verhindert den Prozess der Melatoninausschüttung also noch stärker. Dazu kommt, dass man ein Handy meist nahe am Gesicht hat, was den Effekt zusätzlich verstärkt. Es hat sich gezeigt, dass wenn das Blaulicht durch eine Brille weggefiltert wird, die Melatoninkonzentration höher ist.
Oft hört man von Leuten, dass sie Alkohol «wie e Schdei» schlafen lässt. Kurz nach dem Konsum macht Alkohol tatsächlich müde und wirkt schlafanstossend. Baut der Körper den Alkohol während des Schlafens ab, hat dies aber schlafstörende Reaktionen zur Folge: Das Stress-System wir aktiviert, man schwitzt, der Puls wird beschleunigt und die Tiefschlaf-Phasen werden gestört. Jüngere Menschen können dies hierbei noch besser kompensieren, bei älteren Menschen führt Alkohol jedoch zu nächtlichem Erwachen.
Wahr oder falsch?
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich rund 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung nicht an ihre Träume erinneren. Aber auch diese Menschen träumen!
Meistens finden Träume während der sogenannten REM-Phase statt. Erwacht man während dieser Phase, kann man sich oft gut an die Träume erinnern. Wacht man jedoch, so wie vorgesehen, in einer Leichtschlaf-Phase auf, kann man sich eher selten an seine Träume erinnern.
Wahr oder falsch?
Dies wurde lange als Mythos abgetan, doch dann konnten Wissenschaftler der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel das Gegenteil beweisen. In ihrer Studie fanden sie heraus, dass bei Probanden der Vollmond in Verbindung mit 20 Minuten weniger Schlaf, einer Reduktion des Tiefschlafs um 30 Prozent und einer tieferen Melatoninkonzentration stand. Eine Erklärung dafür gibt es noch nicht, vermutet wird aber, dass das Phänomen mit der inneren Uhr zusammenhängt.