10.10.2016, 07:2911.10.2016, 10:54
Tesla und Co. tanken an der Steckdose statt an der Benzinsäule: Nicht überall ist die CO2-Bilanz von E-Autos besser als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Bild: KEYSTONE
Wer ein Elektroauto fährt, schadet der Umwelt weniger als in einem Benziner oder Diesel-Fahrzeug. In der Tat haben E-Autos keinen Auspuff und blasen keine Abgase in die Luft. Und sie geben auch kein CO2 an die Umwelt ab. Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, das wesentlich zur Klimaerwärmung beiträgt.
Der emissionsfreie Betrieb der E-Autos ist aber nicht das ganze Bild: Bei der Herstellung der Fahrzeuge – und besonders der Batterien – fallen nicht zu vernachlässigende Mengen des Treibhausgases an. Und auch der Strom, den Tesla und Co. aus der Steckdose ziehen, muss zuvor produziert werden. Bei der Stromproduktion wird – je nach Verfahren – ebenfalls CO2 freigesetzt.
Strom aus Kohlekraftwerken
Die CO2-Bilanz der Elektroautos ist vornehmlich aus diesem Grund von Land zu Land verschieden – je nachdem, wie umweltverträglich der Strom dort produziert wird. Stammt der Strom beispielsweise überwiegend aus Kohlekraftwerken, dann weisen E-Autos sogar eine schlechtere CO2-Bilanz auf als ein Diesel-Fahrzeug oder ein Benziner.
In welchen europäischen Ländern E-Autos tatsächlich einen positiven Effekt auf den CO2-Ausstoss haben und in welchen sie eher zu den Klima-Sündern gehören, hat Damien Linhart, Journalist bei der Financial Time Group, auf einer Karte verzeichnet. Sie ist auf der Website des tschechischen Mathematikers Jakub Marian erschienen, der Europa-Karten zu einer Vielzahl von Themen veröffentlicht.
So viel CO2 produzieren E-Autos
Gramm CO2-Äquivalent pro Kilometer (gCO2e/km) von E-Autos in verschiedenen europäischen Ländern (auf Basis der CO2-Bilanz der lokalen Stromproduktion und der Fahrzeugherstellung). Zum Vergleich: Diesel-Auto (170 gCO2e/km) und Benziner (180 gCO2e/km). Karte: Jakubmarian.com Linhart unterscheidet vier Kategorien von Ländern:
- Länder, in denen Strom vornehmlich aus erneuerbaren Energiequellen produziert wird, beispielsweise Island oder Norwegen, aber auch die Schweiz, wo Wasserkraft die Stromproduktion dominiert. In diesen Ländern verbessert der Einsatz eines E-Autos statt eines Fahrzeugs mit fossilen Treibstoffen die CO2-Bilanz deutlich.
- Länder wie Frankreich, die Slowakei oder Ungarn, in denen vornehmlich Atomstrom produziert wird. Auch in diesen Ländern ist der CO2-Fussabdruck von E-Autos geringer als von herkömmlichen Fahrzeugen, da AKWs selber kein CO2 produzieren (wohl aber deren Bau und die Produktion der Brennstoffe).
- Länder, in denen Erdgas bei der Stromproduktion eine wichtige Rolle spielt. Dort ist der CO2-Ausstoss der Elektroautos ungefähr gleich gross wie jener der Fahrzeuge mit fossilen Kraftstoffen. Dies trifft auf Deutschland, Grossbritannien oder die Niederlande zu. 60 Prozent aller E-Autos in der EU verkehren in diesen drei Ländern – obwohl dort gar kein «Klima-Bonus» anfällt.
- Ländern, in denen Elektrizität vor allem aus Kohle oder Ölschiefer gewonnen wird, wie Polen oder Estland. In diesen Ländern ist die CO2-Bilanz von E-Autos deutlich schlechter als jener von Benzinern oder Diesel-Autos.
Wie Elon Musk mit Tesla durchstartete
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Wie Elon Musk mit Tesla durchstartete
Tesla Motors, oder kurz Tesla, wurde 2003 von Silicon-Valley-Ingenieuren gegründet. Sie wollten beweisen, dass Elektrofahrzeuge herkömmlichen Autos überlegen sind.
quelle: getty images north america / joe raedle
(dhr)
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