Wer viel Salz isst, erhöht früher oder später seinen Blutdruck. Das ist seit mehr als einem Jahrhundert bekannt und durch zahlreiche wissenschaftliche Publikationen untermauert. Ärztinnen und Ärzte warnen daher vor einem exzessiven Salzkonsum und die Weltgesundheitsorganisation.
Nun führte eine internationale Vergleichsstudie mit 18 Ländern und 94 378 Personen über acht Jahre, inwiefern die tägliche Salzzufuhr tatsächlich zu mehr Herzinfarkten, Hirnschlägen oder Gesamtsterblichkeit führt, zu überraschenden Ergebnissen.
Es zeigte sich, dass Salzkonsum, ausser wenn exzessiv, die Lebenserwartung erhöht – Salz also an sich nicht unbedingt gesundheitsschädlich scheint. Andererseits war die Lebenserwartung bei tiefem Salzkonsum, wie er teilweise in den Empfehlungen definiert ist, deutlich vermindert, wie es in einer Medienmitteilung des Berner Inselspitals vom Freitag heisst.
Überraschend war auch die Beobachtung, dass bei höherem Salzkonsum das Risiko für einen Herzinfarkt sinkt. Bei zu tiefem Salzkonsum stieg das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall dagegen geringfügig an.
Die Studie erforschte zudem den Zusammenhang zwischen Kaliumgehalt der Nahrung und Herzinfarkt, Schlaganfall und Gesamtmortalität. Unabhängig vom Salzkonsum senkte Kalium alle drei Risiken. Das bedeutet: Auch Patienten mit einem hohen Salzkonsum können mit zusätzlichem Kalium ihr Risiko vermindern. Kalium kommt hauptsächlich in Früchten, Nüssen und Gemüse vor. (whr)