Japan, 1995:
Die englische Boyband Take That, von links nach rechts: Howard Donald, Mark Owen, Robbie Williams und Gary Barlow.
Berlin, 1872:
Friedrich Gösling gab beim Architektur-Wettbewerb für den Bau des deutschen Reichstags dieses neugotische Wunderwerk ein. Sein Entwurf trug den Namen «Deutscher Lebensbau» – und wurde von den meisten seiner Zeitgenossen verhöhnt. Allzu verwegenen schien ihnen wohl seine Umsetzung des «deutschen Staatsgedankens», seine architektonische Darstellung der Beziehung des einzelnen Bürgers zur Gesamtheit der Nation, sodass letztlich Paul Wallot gewann, der sich an den damals viel beliebteren Stil der Neorennaissance hielt.
Grossbritannien, 1962:
Die Schweizer Schauspielerin Ursula Andress im Gespräch mit «James Bond»-Erfinder Ian Fleming am Set von «Dr. No». An der Seite von Sean Connery wurde sie zum ersten Bondgirl überhaupt und zum einzigen mit einem Messerhalter am Bikini.
1925–1932, Rock River, Dixon, Illinois, USA:
Dass Ronald Reagan vor seiner Präsidentschaft Schauspieler war, wissen die meisten. Aber – und dies mag für die meisten neu sein – davor hatte er sich auch als Rettungsschwimmer hervorgetan. Während sieben Sommern zog er 77 Menschen aus seinem Schwimmsektor im Rock River, einem Zufluss des Mississippi River. Für jedes gerettete Leben ritzte er eine Kerbe in einen Baumstamm am Flussufer.
Man munkelt allerdings, dass manch ein Mädchen seine Seenot bloss vortäuschte, um von dem gut aussehenden Jüngling gerettet zu werden.
Der junge Reagan rettete während seiner Amtszeit als Bademeister aber nicht nur Menschenleben, sondern einmal auch ein Gebiss. Ein alter Mann verlor nämlich seine dritten Zähne im Fluss und bat ihn, nach den Beissern zu tauchen. Schliesslich fand Reagan sie und wurde dafür vom Besitzer mit 10 Dollar belohnt.
Seine Befehle wurden allerdings auch oft missachtet. Besonders die, die die Schwimmer am Ende seiner Schicht aus dem Wasser herauszitieren sollten. Und so wandte er bald eine erfolgreichere Taktik an: Er warf ein paar Kieselsteine ins Wasser und rief: «Flussratte!» Und schon stürmten sie eilends an Land.
USA, 1957:
Der Lazy Man's Power Mower braucht zwar eine eigene Garage, aber hey, schau ihn an! Im Innern der Glasblase sorgt eine Klimaanlage für angenehme Temperatur, das kühle Bier kann im Getränkehalter platziert werden. Nichts tun und alles irgendwelche zukunftsweisenden Maschinen erledigen zu lassen, das war die Devise der Atomzeitalter-Designs. Für ein Morgen ohne Sorgen! Die Möglichkeiten schienen so unendlich wie der Weltraum, doch oft genug stiessen sich die futuristischen Kreationen den Kopf am Himmelszelt und landeten unsanft auf dem harten Boden der wirtschaftlichen Realitäten. Viele der spacigen Produkte waren einfach zu teuer in der Herstellung und schliesslich doch zu unpraktisch für den alltäglichen Gebrauch.
Am Ende aber ging es sowieso mehr um die Vision an sich, um eine imaginierte leichtere Zukunft, um das Spiel mit den Möglichkeiten, die wirkliche Nutzbarkeit schien zweitrangig zu sein.
Zumindest im Falle dieses Spass versprechenden Kuppel-Rasenmähers. Denn ob das eingebaute Radio tatsächlich den Lärm seines massiven Vergasers und seines Motors übertönt hätte, ist fraglich. Und auch das Manövrieren mit jenem sperrigen Gefährt wäre sicherlich ein Albtraum gewesen. Gut also, wurde es nie verkauft.
Manche Dinge bleiben eben besser Ideen.
Moskau, Roter Platz, 21. Juni 1941:
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten feiern an jenem Tag landesweit ihren Abschluss. Am nächsten Morgen um 3:15 Uhr greift Deutschland die Sowjetunion an. Eine Kriegserklärung gab es nicht. Erst um 4 Uhr liess der deutsche Botschafter in Moskau den sowjetischen Aussenminister wissen:
Rund 3,3 Millionen Wehrmachtssoldaten mit fast 3650 Panzern und Sturmgeschützen, rund 600'000 Kraftfahrzeugen und etwa 3000 Flugzeugen treten zum Angriff auf die Sowjetunion an. Das Feuer wird auf Stellungen und Befestigungen der Roten Armee in Litauen, Ostpolen-Weissrussland (Belarus), der Ukraine und in der Moldau eröffnet.
Dem deutschen Volk verkauft Hitler den Angriff als unvermeidlichen Präventivschlag.
In Wahrheit plante der Führer den Angriff auf die Sowjetunion bereits Anfang Juni 1940. Knapp zwei Monate später teilte er seinen Entschluss den Führungsspitzen der Wehrmacht mit.
29 ist die Inventarnummer des Louvre, die Bedeutung des Datums und des H sind unbekannt.
Beale Street, Memphis, Tennessee, 1968:
Truppen der US-Nationalgarde sperren die Beale Street ab, als die Bürgerrechtler vorbeiziehen.
Am Ende der gewaltfreien Protestmärsche und Akten des zivilen Ungehorsams der Bewegung stand die gesetzliche Aufhebung der Rassentrennung und das uneingeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung der US-Südstaaten ebenso wie das tödliche Attentat auf deren Protagonisten Martin Luther King.
London, vor dem Buckingham Palace, 4. August 1914:
Die britische Kriegserklärung an Deutschland sorgte für Jubel und Freudentaumel.
Die Truppen des Deutschen Reiches hatten die belgische Grenze auf dem Weg nach Frankreich überschritten. Die Grenze zu dem Land, dem die Briten immerwährende Neutralität garantiert hatten. Eine Völkerrechtsverletzung. Und der offizielle Grund für den gleich darauf beschlossenen Kriegseintritt.
Man stellte den Deutschen ein Ultimatum: Bis Mitternacht sollten sie eine Erklärung abgeben, die die Achtung der belgischen Neutralität zum Inhalt hatte. Doch die Frist verstrich, ohne dass Deutschland darauf reagiert hätte. Eine Alternative zum Schlieffen-Plan, der das militärische Vorrücken nach Frankreich über Belgien vorsah, gab es in Berlin nicht.
Der Beschluss zum Krieg wurde von den Briten begrüsst, das Feindbild mittels Propaganda dämonisiert: Deutsche Soldaten hätten Säuglingen die Hände abgeschnitten und Nonnen gekreuzigt, hiess es in gefälschten Berichten.
Die Gegenseite schürte den Hass nicht minder wirksam: Schockiert über den britischen Kriegseintritt, begrüssten sich die Deutschen bald so: «Gott strafe England!», woraufhin der Begrüsste antwortete: «Er strafe es!»
Der propagandistisch umgeleitete Gotteszorn fand sich auf Plakaten und Postkarten, selbst Kohlebriketts, Eheringe und Tassen wurden damit versehen.
Gizeh, Ägypten:
Zusammen mit den benachbarten Pyramiden der Pharaonen Chephren und Mykerinos ist sie das einzige der Sieben Weltwunder der Antike, das sich bis heute erhalten hat. Allerdings mit gewissen altersbedingten Schäden.
Ursprünglich war sie mit poliertem Tura-Kalkstein verkleidet, hatte also eine glatte Oberfläche. Da viele dieser Steine herausgebrochen und später für den Bau von Gebäuden in Kairo wiederverwendet worden sind, ist sie nun stufenförmig anzusehen. Auch die Spitze der Verkleidung, das sogenannte Pyramidion, fehlt.
Spanien, 1937:
Zwei Buben grüssen ihren Diktator. Franco hatte sich 1936 mit Hilfe des faschistischen Italiens und des nationalsozialistischen Deutschen Reichs an die Spitze des Landes geputscht und dadurch den Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) ausgelöst.
Er unterdrückte Autonomiebestrebungen in den spanischen Regionen, liess mehrere hunderttausend vermeintliche und tatsächliche Gegner exekutieren und internierte rund 1,5 Millionen politische Häftlinge in Konzentrationslagern.
New York, 1904:
Die Eröffnung der ersten U-Bahn in New York am 27. Oktober 1904. Anwesend und in der ersten Bahn mitfahrend waren städtische Beamte sowie führende Persönlichkeiten aus Stadt und Wirtschaft. Zu dieser Zeit erstreckte sich die U-Bahn-Strecke, damals «Manhattan Main Line» genannt, über 14,6 Kilometer. Sie führte von der spektakulären U-Bahn-Station City Hall – die heute nicht mehr in Betrieb ist – zur 145th Street und wurde mit dem Slogan «City Hall to Harlem in 15 minutes» angepriesen.
West-Berlin, 1962:
Kinder bauen die Berliner Mauer nach und spielen Überwachung mit Spielzeugwaffen.
Deutschland, Cobbelsdorf, 1. Mai 1945:
Russische und amerikanische Soldaten feiern ihr Zusammentreffen auf deutschem Boden.
Hollywood, 1957:
Medienwirksame Publicity-Auftritte, das konnte die amerikanische Schauspielerin Jayne Mansfield. So trug sie 1957 auf der Hollywood-Begrüssungsparty für ihre italienische Kollegin Sophia Loren ein so ostentativ ausgeschnittenes Kleid, dass ihre Brustwarzen aus dem Dekolleté zu rutschen drohten.
New Jersey, 1947:
Was früher ging, kann auch in aktuellen Tagen nicht ganz verkehrt sein. Besonders wenn man die «Diaper Derbys» für einen guten Zweck veranstaltet: Die Windeln, die auf die Babys gesetzt werden, gehen heute an armutsbetroffene Familien.
Irgendwo in der Sowjetunion, 1970er:
Ein von den USA inspirierter Chruschtschow liess Getränkeautomaten im ganzen Land aufstellen: Sie sorgten in öffentlichen Parks und in Gemeindezentren für Erfrischung.
Für eine Kopeke gab es Sprudelwasser, für drei mit Limonade versüsstes Sprudelwasser, in der Regel mit Birnen- oder Orangengeschmack. Das Getränk wurde in einem Glas ausgegeben, das der Kunde danach in ein Spülbecken neben dem Spender stellen musste.
Indien und Nepal, 1911/1912:
645 Elefanten stellte der Maharadscha für die königliche Jagd bereit. Monatelang hatte er dieses Ereignis vorbereitet und liess kilometerlange Wege durch den dichten Dschungel anlegen.
Dann war es endlich so weit. Nach der Krönungsfeier des britischen Monarchen zum Kaiser von Indien, dem sogenannten Delhi Durbar oder Imperial Durbar, folgte die Jagd-Tour in Nepal.
Während der zehn Jagdtage erlegten der König und sein Gefloge 18 Nashörner, 39 Tiger, 4 Faultiere, mehrere Stachelschweine und Leoparden. Die Raubtiere wurden mit Rindern geködert, die an den Rändern des Dschungels angebunden worden waren.
Yosemite-Nationalpark, Kalifornien, 1900:
Kitty Tatch und Katherine Hazelston, Kellnerinnen in den Hotels des Yosemite-Nationalparks, tanzen auf dem «Overhanging Rock» am Glacier Point. Die Bilder der beiden wurden zu Postkarten verarbeitet, signiert und jahrelang verkauft.
USA, 1938:
Ursprünglich wurde dieser Artikel 1938 in der Zeitschrift «Click Photo-Parade» veröffentlicht und richtet sich mit seinen Ratschlägen an Frauen, die einen Mann zum Heiraten suchen.
Israel, 1977:
Arnold Schwarzenegger beim Philosophieren mit einem Kamel.