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Endlich: Forscher können bei Dinosauriern Männchen und Weibchen unterscheiden

Charakteristische knöcherne Platten am Rücken: Stegosaurier. 
Charakteristische knöcherne Platten am Rücken: Stegosaurier. Bild: Shutterstock

Endlich: Forscher können bei Dinosauriern Männchen und Weibchen unterscheiden

23.04.2015, 12:13
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Erstmals ist es Forschern gelungen, bei Dinosauriern zweifelsfrei Männchen und Weibchen zu identifizieren. Es handelt sich um Stegosaurier, jene pflanzenfressenden Dinosaurier mit den charakteristischen knöchernen Platten am Rücken und spitzen Dornen am Schwanzende.

Die bis zu 9 Meter langen Stegosauier bevölkerten die heutigen USA vor gut 150 Millionen Jahren. Manche Individuen hatten breite, abgerundete Rückenplatten und andere eher hohe, spitze Platten. Die breiten Platten sind insgesamt bis zu 45 Prozent grösser als die schmalen.

Diese Rückenstrukturen stammen jedoch nicht von zwei verschiedenen Arten, sondern von Männchen und Weibchen der gleichen Art, wie ein Team der Universität Bristol nun im Fachjournal «PLOS ONE» berichtet.

Die grösste breite Rückenplatte im Vergleich mit der grössten schmalen Platte.
Die grösste breite Rückenplatte im Vergleich mit der grössten schmalen Platte.Bild: 10.1371/journal.pone.0123503.g001

Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen wurden in der Vergangenheit bei vielen Dinosauriern vermutet, doch die bisherigen Belege überzeugten nicht, erklärten die Forscher in einer Mitteilung der Hochschule. Sie würden andere Erklärungen, etwa dass es sich um zwei Arten oder junge und alte Tiere handelt, nicht ausschliessen. 

Sechs Sommer auf dem Saurier-Friedhof

Der Student Evan Saitta in Bristol verbrachte sechs Sommer bei Ausgrabungen eines grossen Stegosaurier-«Friedhofs» in den USA mit vielen Individuen. Er konnte dort diese anderen Erklärungen prüfen – und ausräumen. Die Tiere unterschieden sich nur in den Platten, nicht aber bei anderen Merkmalen, die auf verschiedene Arten hindeuten würden.

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Es gab auch keine Anzeichen dafür, dass sich die eine Form in die andere verwandeln würde, wie es bei Jungtieren der Fall sein müsste. Deshalb schliesst Saitta, dass die beste Erklärung die ist, dass es sich um Männchen und Weibchen der gleichen Art handelt.

Die grossen, breiten Platten hatten wahrscheinlich den Männchen gehört. «Männchen investieren typischerweise mehr in Schmuck, der Weibchen anlockt, oder in Waffen für Rivalenkämpfe», wird Saitta in der Mitteilung zitiert. Heutige Beispiele dafür sind die Geweihe von Hirschen oder Pfauenschwänze.

Die hohen, spitzen Platten der Weibchen könnten eine «stachelige Räuberabwehr» gewesen sein. Immerhin lebten die Stegosaurier zur gleichen Zeit wie zum Beispiel Allosaurier – grosse Raubsaurier, die mit einer Grösse von durchschnittlich acht Metern kaum hinter dem 90 Millionen Jahre später lebenden, bis zwölf Meter grossen T. rex zurückbleiben. (sda)

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