Gemäss Schätzungen verzehren die insektenfressenden Vögel der Welt jährlich bis zu 500 Millionen Tonnen Insekten und andere Gliederfüssler wie Tausendfüssler und Spinnen. Ihre eigene Gesamtmasse ist dagegen erstaunlich klein: Die Biomasse aller insektenfressenden Vögel wird auf lediglich 3 Millionen Tonnen geschätzt.
Die Vögel setzen allerdings nur einen Bruchteil der Energie, die sie durch die Nahrung aufnehmen, in Wachstum um. Ihre energieintensive Lebensweise verbraucht den grossen Rest – und das ist nicht wenig: Weltweit verbrauchen insektenfressende Vögel pro Jahr ungefähr gleich viel Energie wie eine Metropole von der Grösse New Yorks, also rund 2,8 Exajoule. Das haben Zoologen der Universität Basel, der University of Utah, der University of Illinois und der Koç University in Istanbul berechnet, wie sie im Fachjournal The Science of Nature berichten.
Damit ist die verspeiste Menge der insektenfressenden Vögel ähnlich hoch wie jene der menschlichen Weltbevölkerung, wie die Universität Basel in einer Mitteilung schreibt. Menschen essen pro Jahr etwa 400 Millionen Tonnen Fleisch und Fisch.
Waldvögel verzehren mit rund 300 Millionen Tonnen rund drei Viertel der weltweit von insektenfressenden Vögeln gefangenen Beute. Dagegen werden in den übrigen Ökosystemen wie Grasland, Savannen, Äcker, Wüsten und arktischer Tundra wesentlich weniger Insekten gefressen.
Besonders zur Brutzeit, wenn die Vögel proteinreiche Beute an ihre Jungen verfüttern, kommen Billionen pflanzenfressender Insekten auf den Speiseplan, darunter auch potenziell schädliche Schmetterlingsraupen und Käfer.
«Dies bedeutet, dass die Vögel – ebenso wie andere natürliche Feinde wie Spinnen und Ameisen – weltweit wesentlich dazu beitragen, die Zahl jener Insekten niedrig zu halten, die Schäden an Pflanzen anrichten», sagt Studienleiter Martin Nyffeler von der Universität Basel.
(dhr/sda)