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Küken-Schreddern: Deutsche Forscher präsentieren Ausweg

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Männliche Küken werden in der Lebensmittelindustrie massenhaft geschreddert.Bild: shutterstock

Ist Kükenschreddern bald passé? Deutsche Forscher präsentieren Ausweg

30.06.2018, 04:3230.06.2018, 07:31
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Jährlich werden massenhaft männliche Küken getötet, weil ihre Aufzucht unwirtschaftlich ist. Forscher in Deutschland haben nun Methoden entwickelt, die das Töten stoppen könnte.

In der Schweiz werden für die Eierproduktion nach Schätzungen von Experten jährlich rund 2.5 Millionen Hähnchen nach dem Schlüpfen getötet und grösstenteils an Wildtiere verfüttert. Der Grund: Ihre Aufzucht ist unwirtschaftlich – sie legen keine Eier und setzen nur schlecht Fleisch an.

Wissenschaftler der Technischen Universität in München (TUM) haben ein Methode entwickelt, die das massenhafte Kükentöten bald beenden könnte. Die Forscher setzen bei ihrem Verfahren auf Kernspintomographen (MRT), die bereits breit in der Medizin genutzt werden.

Kontaktlose Geschlechterbestimmung

Die Technik ermögliche sowohl das Geschlecht als auch den Befruchtungsstatus kontaktlos und nicht-invasiv zu bestimmen, wie die Professoren Benjamin Schusser und Axel Haase berichteten. Im Gegensatz zu früheren Methoden würde die Eierschale dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen. So könnten auch keine Keime ins Ei eintreten und den empfindlichen Embryo schädigen.

Entscheidend für die Geschlechtsbestimmung ist die entwickelte Software, die die vom MRT gewonnenen Daten auswerten könne, so Schusser. Auf beide Methoden wurden bereits Patente angemeldet.

Weltweit forschen Teams an Methoden zur Früherkennung des Geschlechts von Küken. So haben Forscher aus Sachsen bereits ein schnelles Bestimmungsverfahren mittels einer spektroskopischen Untersuchung entwickelt. Sie bestrahlen das kurz bebrütete Ei mit Licht bestimmter Wellenlänge. Die von Blutgefässen reflektierten und transmittierten Strahlen werden dann ausserhalb des Eis analysiert. (leo/sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Carlitos Fauxpas
30.06.2018 07:49registriert April 2018
Absoluter Wahnsinn, Jungtiere schreddern am Fliessband. Kein Ruhmesblatt der Lebensmittelindustrie...
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Borki
30.06.2018 08:02registriert Mai 2018
"...grösstenteils an Wildtiere verfüttert." Ihr meint Zoo-Tiere, oder?
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12
Diese (relativ) einfache Geografie-Frage hätte 125'000 Euro eingebracht, aber ...

Alina Schotts Auftritt bei «Wer wird Millionär?» beginnt mit denkbar viel Glück: Die Auswahlfrage, um es auf den Stuhl zu Günther Jauch zu schaffen, dreht sich um Fussball. Und die Kandidatin hat keine Ahnung davon. Also tippt sie wild drauflos und löst mit der korrekten Reihenfolge und mit etwas über zwei Sekunden das Ticket nach vorne.

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