Vor wenigen Tagen stolperte ich in den Tiefen des Internets über eine Werbung für eine Schrotflinte.
Ja, ich habe auch gestaunt. Aber aus unerfindlichen Gründen habe ich das Video bis zum Ende angeschaut.
Die Waffe sei sehr einfach in der Handhabung und eigne sich vor allem für den Häuserkampf, erklärt der Hersteller. Um die Sache zu veranschaulichen, schiesst ein grimmiger Mann mit Schutzbrille reihenweise Türen auf.
Und weil er dies so schön tut, gibt es das Ganze auch noch in Slow Motion.
Anyway.
Das Beste folgt wie so oft am Schluss und in diesem Fall in Form von bitterem Zynismus. Der Werbeslogan für die Waffe lautet nämlich:
Offiziell und als seriöser Journalist bin ich entsetzt und finde, dass dieser zynische Spruch total unangebracht ist. Inoffiziell gebe ich aber zu, kurz gelacht zu haben.
Anyway. Auf jeden Fall scheint die Zynismus-Masche unter Waffenherstellern durchaus beliebt, wie weitere Beispiele zeigen:
«Keep rising» oder «Steigere dich stetig» wirkt auf den ersten Blick harmlos. Tatsächlich lassen die zwei Wörter aber weitere Interpretationen zu. Zum Beispiel «Steh immer wieder auf». Damit richtet sich der bekannte Elektroschockgeräte-Hersteller sowohl an die Besitzer der Waffe (steh dank der Waffe jeden Morgen wieder auf) als auch an die Opfer (sie können nachher wieder aufstehen, weil die Waffe in der Regel nicht tödlich ist).
gif: watson via youtube/Taser International
Während sich das Gros der Waffenhersteller mit Attributen wie «Präzision und Zuverlässigkeit» schmücken, schlägt Noveske eine ganz andere Richtung ein. Der Hersteller aus Oregon, USA, behauptet einfach von sich der «uramerikanische knallharte Gewehrhersteller» zu sein.
Mal abgesehen davon, dass das Wort «Front» jedem Waffenhersteller zu Ruhme gereicht, meint «Up front» so viel wie «in der Offensive» sein.
In einem Wort bedeutet «upfront» so viel wie «offen und ehrlich».
Und das passt dann wieder absolut als Schlusswort.