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Nach der Zitterpartie gegen Chile heult Brasiliens frischgebackener Held Júlio César im TV-Interview wie ein Schlosshund: «Ich hatte erwartet, dass es so schwierig wird. Ich möchte meinen Kameraden danken und unseren Fans. Wir glauben an uns. Zuhause ist der Druck unglaublich. Ich muss jetzt vor Glück weinen. Ich habe so viel durchgemacht bis heute.»
Viel hat nicht gefehlt, dann hätte César Frust- statt Freudentränen vergossen. In der 120. Minute hat der eingewechselte Mauricio Pinilla den Matchball für die tapferen Chilenen auf dem Fuss, aber trifft nur die Latte.
Maroooo Pinilla !!!! Omg Pinilla!!!
— Fabio Cannavaro (@fabiocannavaro) 28. Juni 2014
Nach einem solch nervenaufreibenden Ende hatte es zunächst nicht ausgesehen. Nach einem idealen Start geht Brasilien in der 18. Minute mit einer der ersten gefährlichen Aktionen in Führung. Nach einem Eckball von Neymar lenkt der chilenische Innenverteidiger und Unglücksrabe des Abends Jara den Ball ins eigene Netz.
Zu diesem Zeitpunkt scheint es, als würde der sehr kämpferisch eingestellte fünffache Weltmeister leichter zum Sieg kommen als angenommen. Die Chilenen lassen sich von der brasilianischen Zweikampfstärke den Schneid abkaufen – kaum eine Aktion gelingt. Erst ein Geschenk bringt den Aussenseiter in die Spur. Bei einem Einwurf am eigenen Strafraum patzt das Starensemble in Gelb. Der Rückpass von Hulk gerät zu kurz, Eduardo Vargas fängt den Ball ab und leitet ihn zu Alexis Sanchez weiter – nach 32 Minuten steht es 1:1.
Dabei bleibt es bis zum Ende der Verlängerung. Den ersten Penalty versenkt David Luiz für den Gastgeber noch ungefährdet, aber bereits der erste chilenische Schütze patzt. Mauricio Pinilla, der das Spiel in letzter Sekunde fast entschieden hätte, scheitert an César.
Danach versagen auch bei Willian die Nerven. Obwohl er Chile-Goalie Bravo bereits verladen hatte, schiebt er den Ball links am leeren Tor vorbei.
Davon kann Chile nicht profitieren. César pariert auch den Versuch von Alexis Sanchez.
Auch Hulk bringt den Ball anschliessend aus elf Metern nicht im Tor unter.
Und weil Basel-Legionär Marcelo Diaz und Brasiliens Superstar Neymar beide treffen, bringt der Pfostenkracher von Gonzalo Jara die Entscheidung. Brasilien zittert sich in den Viertelfinal – die WM-Party geht in die nächste Runde.