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Neue Initiative soll die Schweizer Bauern stärken

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Landwirtschaft

Neue Initiative soll die Schweizer Bauern stärken

Die einheimische Lebensmittelproduktion soll gestärkt, die Bedingungen für Bauern verbessert werden: Dieses Ziel verfolgen der Bauernverband und die SVP mit ihrer Volksinitiative «für Ernährungssicherheit».
11.02.2014, 12:4211.02.2014, 13:28
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Ausgelöst hat das Volksbegehren die vom Parlament beschlossene Agrarpolitik 2014-2017, gegen welche eine Gruppe um Nationalrat Rudolf Joder (SVP/BE) letztes Jahr erfolglos ein Referendum ergriffen hatte. Die Gegner der aktuellen Agrarpolitik haben sich mit dem Schweizerischen Bauernverband (SBV) nun zusätzliche Hilfe geholt.

Seit dem Jahr 2000 seien in der Schweiz fast 14'000 Landwirtschaftsbetriebe und mit ihnen über 40'000 Arbeitsplätze verschwunden, sagte der St. Galler CVP-Nationalrat und Bauernverband-Präsident Markus Ritter am Dienstag vor den Medien in Bern. 

Bergbauern auf Rigi Kaltbad
Bergbauern auf Rigi KaltbadBild: Keystone

Die landwirtschaftliche Nutzfläche reduziere sich jedes Jahr um 2000 Hektaren, das Einkommen der Landwirtschaft schrumpfe ständig. Für Joder ist der Trend klar: Die landwirtschaftliche Produktion soll eingeschränkt, die Extensivierung erhöht und die Agrarbürokratie massiv ausgebaut werden. 

Initianten: Rudolf Joder und Toni Brunner helfen dem SBV mit der Ernährungsinitiative.
Initianten: Rudolf Joder und Toni Brunner helfen dem SBV mit der Ernährungsinitiative.Bild: Keystone

Diese Tendenzen will die Initiative umkehren. «Es besteht kein öffentliches Interesse an einer weiteren Dezimierung der Landwirtschaft», sagte Joder. Die in der Bundesverfassung festgeschriebenen Ziele der Landwirtschaft – sichere Versorgung der Bevölkerung, Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen und die Pflege der Kulturlandschaft – können nach Ansicht der Initianten unter den heutigen Bedingungen nicht mehr erfüllt werden. 

Einheimische Produktion stärken

Sie wollen darum in der Bundesverfassung verankern, dass der Bund die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln «aus vielfältiger und nachhaltiger einheimischer Produktion» stärkt. Zu diesem Zweck soll der Bund wirksame Massnahmen ergreifen, insbesondere gegen den Verlust von Kulturland und für die Umsetzung einer Qualitätsstrategie. 

Zuckerrübenernte im Mittelland
Zuckerrübenernte im MittellandBild: Keystone

Weiter soll er dafür sorgen, dass der administrative Aufwand in der Landwirtschaft gering ist und dass Rechts- und Investitionssicherheit gewährleistet sind. Ziel sei es, die Rahmenbedingungen für die Bauern zu verbessern und den «produzierenden Unternehmer» ins Zentrum zu stellen, sagte Joder. 

Die Bundeskanzlei hat die Initiative bereits vorgeprüft und festgestellt, dass sie den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Die Initianten haben nun bis zum 4. August 2015 Zeit, die nötigen 100'000 Unterschriften zu sammeln.

Bewirtschaftung von Kulturland in Bergregionen.
Bewirtschaftung von Kulturland in Bergregionen.Bild: Keystone

Hier finden Sie den Initiativtext im Detail. (tvr/sda)

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