Äthiopien: Äthiopiens Sicherheitskräfte sollen über 400 Menschen getötet haben

Äthiopien: Äthiopiens Sicherheitskräfte sollen über 400 Menschen getötet haben

16.06.2016, 06:00

Äthiopische Sicherheitskräfte haben nach einer Untersuchung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) seit November 2015 während andauernder Proteste mehr als 400 Menschen getötet. Zusätzlich sollen auch zehntausende Menschen verhaftet worden sein.

Die Proteste in der Region Oromia rund um Addis Abeba richten sich primär gegen die Erweiterungspläne der Hauptstadt und deshalb drohende Enteignungen. Die Demonstranten fürchten, dass dadurch zahlreiche Bauern ihr Land verlieren könnten.

«Äthiopische Sicherheitskräfte feuerten auf hunderte Studenten, Bauern und andere friedliche Demonstranten und töteten sie mit unverhohlener Missachtung für menschliches Leben», hiess es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der NGO.

Die stellvertretende HRW-Afrikadirektorin Leslie Lefkow forderte die äthiopische Regierung auf, die Vorfälle zu untersuchen und die Sicherheitskräfte zur Verantwortung zu ziehen. Der Bericht der Menschenrechtsorganisation bezieht sich auf Augenzeugenberichte von Demonstranten, unbeteiligten Zuschauern und Missbrauchsopfern.

Die Region Oromia, die Addis Abeba einschliesst, ist mit einer Bevölkerung von etwa 30 Millionen Menschen die grösste der neun Bundesländer Äthiopiens. Oromia hat seine eigene Sprache, Oromo, während die Amtssprache Amharisch ist. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!