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Einzigartig in der Schweiz: Naturpark Gantrisch erhält «Dark Sky Park»-Label

Sterne beobachten am Himmel in der Nacht (Symbolbild)
Sterne beobachten am Himmel in der Nacht (Symbolbild)Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

Einzigartig in der Schweiz: Naturpark Gantrisch erhält «Dark Sky Park»-Label

Als erster Park in der Schweiz wird der Naturpark Gantrisch mit dem internationalen «Dark Sky Park»-Label ausgezeichnet. Dank verschiedenster Massnahmen weist der Ort im Berner Oberland eine «überdurchschnittlich hohe Nachtdunkelheit» auf.
05.03.2024, 16:1406.03.2024, 16:38
Rahel Stähli / ch media
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Im Naturpark Gantrisch hat die Nacht einen hohen Stellenwert: Gemeinsam mit Parkgemeinden und Partnern setzt sich der Förderverein Region Gantrisch für den Schutz der Nachtdunkelheit ein. Nun wurde der Naturpark für seine überdurchschnittlich hohe Nachtdunkelheit als schweizweit erstes Gebiet mit dem internationalen Label «Dark Sky Park» ausgezeichnet.

Schutzzone wurde 2018 definiert

Der Förderverein Region Gantrisch hat in Absprache mit den Parkgemeinden im Jahr 2018 eine 104,7 km2 grosse Schutzzone definiert. In diesen Gebieten gelten seither besondere Bestimmungen für Beleuchtungen, die insbesondere von den sechs Gemeinden in der «Gantrisch Dark Sky Zone» zum Schutz der Nachtdunkelheit freiwillig umgesetzt werden.

Der Naturpark Gantrisch wird einerseits dafür ausgezeichnet, dass die definierte dunkle Zone über längere Zeit eine messbar überdurchschnittlich hohe Nachtdunkelheit aufweist und diese gleichzeitig der Öffentlichkeit zugänglich ist. Andererseits erhält er das Label, weil die betroffenen Gemeinden den regionalen Beleuchtungsrichtlinien zugestimmt haben und der Förderverein den Schutz der Nacht in seiner Charta verankert hat.

Naturpark auch Sternenpark

Zertifiziert wurde der Gantrisch für eine überdurchschnittlich dunkle Zone im südlichen Teil des Parks. Aber auch im restlichen Teil des Parks sei es in der Nacht sehr dunkel, sodass sich dort wunderbar die Sterne beobachten liessen. Für die Organisation DarkSky Switzerland ist die Zertifizierung ein «besonderer» Moment. Geschäftsführer Lukas Schuler sei stolz: «Es ist ein Meilenstein – die Schweiz hat offiziell einen Dark Sky Park». Es sei toll, dass die Schweiz ein erstes Lichtschutzgebiet hat, welches international anerkannt ist. Es sei aber auch erst das dritte solche Schutzgebiet im Alpenraum.

Warum braucht es Nachtdunkelheit?

Die Verantwortlichen machen darauf aufmerksam, wie das Licht der Sonne den Rhythmus vorgibt, nach dem sich alle Lebewesen, inklusive der Mensch, richten. Dies funktioniere jedoch nur mit seinem Gegenspieler: der Dunkelheit. Künstliches Licht in der Nacht beeinflusse sämtliche Prozesse, die auf diesen Rhythmen beruhen wie Regeneration, Ruhezeiten und Photosynthese. Deshalb setzt sich der Förderverein Region Gantrisch gemeinsam mit den Parkgemeinden für den Schutz der Nachtdunkelheit ein.

Wenn die Nacht zum Tag gemacht wird, führe dies laut dem Förderverein zu einer Verarmung der Biodiversität. Die Folgen davon: Die Stabilität und Flexibilität des gesamten Ökosystems sowie seine Fähigkeit, durch die Artenvielfalt auf Veränderungen reagieren zu können, nehme ab. Das System werde träge.

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