Die Elektrofahrzeuge werden immer besser, die Infrastruktur auch. Einer längeren Reise mit dem E-Auto steht also nichts mehr im Weg. Wo Hilfe nötig, ist sie meist nur wenige Klicks auf dem Smartphone entfernt. Damit man aber keine Überraschungen auf der Reise erlebt, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Wer sein Elektroauto noch nicht lange besitzt, sollte es erst einmal gut kennenlernen. Dies kann etwa mit dem Ausprobieren verschiedener Apps für die Planung und die Freischaltung der Ladestationen in der eigenen Umgebung gemacht werden, und man sollte sich mit unterschiedlichen Ladenetzen vertraut machen.
Eine frühzeitige Planung der Ladestopps mit dem Elektroauto reduziert den Stress während der Fahrt. Die richtige App erledigt die wichtigsten Aufgaben: Die Routenplanung, das Finden passender und freier Ladestationen sowie das Bezahlen (oft zusammen mit der Ladekarte eines Ladenetz-Betreibers). Also unbedingt frühzeitig vor der Reise Konten erstellen und die entsprechenden Ladekarten bestellen. In vielen Autos lässt sich das Smartphone komfortabel und sicher mittels Android Auto oder Apple Car Play mit dem Infotainment-System koppeln.
Auf Reisen gewinnt nicht unbedingt die grösste Batterie, sondern vielmehr ist die Ladegeschwindigkeit massgebend. DC-Schnelllader leisten zwischen 50 und 350 kW, um die Batterie in etwa 40 Minuten vollzuladen. Bei kühlen oder sehr hohen Temperaturen wird die Ladeleistung durch das Batteriemanagement im Auto gedrosselt. Bevor man die Autobahn verlässt, empfiehlt es sich, die Batterie nochmals am Schnelllader aufzufüllen. Unterwegs an den touristischen Destinationen findet man oft nur AC-Ladestationen, die mit 3.7 bis 22 kW laden, oder 11 kW, die bei Wallboxen üblich sind. Eine Vollladung dauert dann mehrere Stunden.
Falls es mal nicht mit dem Laden an öffentlichen Stationen klappen sollte, gibt es eine banale Möglichkeit: das Laden an Millionen von Steckdosen. Hier kommt das Ladekabel des Autoanbieters ins Spiel. Empfehlenswert dazu ist ein mobiler Lader wie den Juice Booster. Damit lädt man sorgenfrei an Steckdosen aller Art, weil die Elektronik eine Überlastung des Netzes verhindert. Die Ladegeschwindigkeit ist tief, doch ein wenig Geduld, und der Stromer ist erst mal wieder fit für die Weiterfahrt.
Unterwegs die 20/80-Regel beachten: 20 Prozent Restreichweite nicht unterschreiten und bei 80 Prozent Ladung kann man bereits weiterfahren.
In der Elektromobilität wird weder Bargeld noch Kreditkarte gezückt. Über die App, Ladekarte oder QR-Code funktioniert das Bezahlen – nicht ausnahmslos pannenfrei – kontaktlos und mit Monatsabrechnung. Bezahlterminals für Kreditkarten sind noch selten, werden aber immer öfter eingebaut.
Hohe Geschwindigkeiten verbrauchen viel Energie. So senkt Tempo 100 den Stromverbrauch im Vergleich zu 120 km/h um gegen 30 Prozent. Oft reist man schneller, wenn man ruhiger fährt und dafür seltener Strom zapfen muss. Ein voll beladenes, schweres Fahrzeug braucht mehr Energie. Dachboxen und Veloträger tragen durch ihren Luftwiderstand zusätzlich zum Verbrauch bei.
Auf Reisen mit dem E-Auto empfiehlt es sich, die Hilfe der Begleitperson zu nutzen. Wenn diese die Navigation im Griff hat, kann sich der Lenker oder die Lenkerin besser auf das Fahren konzentrieren.
Der beste Freund der Elektroautoreisenden ist jedoch das Smartphone. Das Handy-Ladekabel ist deshalb das wichtigste Ladekabel überhaupt, denn ein leerer Smartphone-Akku könnte zum grossen Problem werden. Am besten ein Datenpaket fürs Handy kaufen, da beim Verwenden von Ladeapps sonst hohe Roaming-Gebühren anfallen können.