Angesichts der Oscar-Nominierungen von ausschliesslich weissen Schauspielern bleibt nun auch Will Smith der Filmpreisgala fern. Der afroamerikanische Schauspieler sagte am Donnerstag dem US-Sender ABC, dass er sich der Entscheidung seiner Frau Jada Pinkett Smith anschliesse, die Oscar-Verleihung am 28. Februar zu boykottieren.
Auch der schwarze Regisseur Spike Lee hatte angekündigt, die Oscars dieses Jahr zu meiden.
Über die Oscar-Nominierungen befinden rund 6000 Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Hollywood – die grosse Mehrheit von ihnen sind ältere, weisse Männer. Wie schon im vergangenen Jahr berücksichtigte die Filmakademie bei ihren kürzlich verkündeten Nominierungen keinen einzigen schwarzen Schauspieler und keine einzige schwarze Schauspielerin – obwohl mehrere zuvor zu den Favoriten gezählt worden waren.
Smith selbst war für seine Rolle im Drama «Concussion» über Gehirnschäden bei Profis im American Football als Oscar-Kandidat gehandelt worden, schaffte es aber nicht einmal in den Kreis der Nominierten. Zunächst hatte seine Frau im Internet erklärt, nicht an der Gala teilnehmen zu wollen. Am Donnerstag zog nun Smith nach.
Seine Frau sei «sehr leidenschaftlich» in dieser Frage, sagte er ABC. Mit dem Boykott wolle sie einen «Aufruf zum Handeln» senden, um eine Lösung für das Problem zu finden. «Die Nominierungen spiegeln die Academy wider. Die Academy spiegelt die Filmindustrie wider und dann spiegelt die Filmindustrie Amerika wider», sagte er und warnte vor einem Rückfall in die Rassentrennung.
(sda/afp)