Der Walliser SVP-Staatsrat und zurücktretende Nationalrat Oskar Freysinger ist Kandidat für den Bundesrat. Die SVP des französischsprachigen Wallis hat seine Kandidatur offiziell bei der SVP Schweiz angemeldet.
Der Parteirat habe Anfang Woche über die Bundesratskandidatur von Freysinger entschieden, sagte Co-Präsident Jérôme Desmeules am Mittwoch der Nachrichtenagentur sda. Zum Parteirat gehören rund 25 Personen, darunter die Präsidentin der Bezirksparteien.
«Meine Chancen liegen zwischen 0 und 100 Prozent, denn es geht darum, der richtige Kandidat im richtigen Moment zu sein», sagte Freysinger selber in einem Interview mit der Zeitung «Le Nouvelliste» vom Mittwoch. Er habe sich als Kandidat vorgeschlagen, damit die SVP aus einer möglichst grossen Palette auswählen könne.
Der ehemalige Gymnasiallehrer ist der Ansicht, dass seine bisherige politische Laufbahn und seine Sprachkompetenzen - er spricht fliessend Französisch und Deutsch - ihm ein «interessantes Profil» geben. Sein wichtigster Nachteil sei seine freimütige Ausdrucksweise.
Die kantonalen Sektionen der SVP haben bis Freitag Zeit, der Findungskommission ihre Vorschläge einzureichen. Vorgeschlagen wurden vor Freysinger aus Schaffhausen Ständerat Hannes Germann und Nationalrat Thomas Hurter, aus dem Kanton Bern Nationalrat Albert Rösti und aus dem Tessin Lega-Staatsrat Norman Gobbi.
Erwartet wird, dass am Mittwochabend die Waadtländer SVP Nationalrat Guy Parmelin als weiteren Bundesratskandidaten anmelden wird. Bis am 20. November wird die SVP-Bundeshausfraktion ihr Ticket bestimmen. Die Bundesratswahl findet am 9. Dezember statt.
Die SVP Waadt hat am Mittwochabend Guy Parmelin einstimmig für die Bundesratswahlen aufgestellt. Bis am 20. November entscheidet die Bundeshausfraktion der SVP, ob der Waadtländer Nationalrat offizieller Kandidat wird.
Der 56-jährige Landwirt und Weinbauer hatte bereits Ende Oktober seine Kandidatur für den Bundesrat bekanntgegeben. Der Entscheid seiner Kantonalpartei galt als Formsache. Bis am Freitag haben die SVP-Sektionen Zeit, ihre Bundesratskandidaturen offiziell anzumelden.
Parmelin zeigte sich vor der SVP-Basis in Pully VD bereit, das SVP-Programm im Bundesrat «entschlossen zu verteidigen». Er suche den Wettbewerb der Ideen, auch wenn die Mehrheitsentscheide danach kollegial vertreten würden.
Guy Parmelin gilt als mild in der Form, aber hart im Inhalt. Der gutmütige Waadtländer hat seine Positionen während den bisher zwölf Jahren im Nationalrat verhärtet und liegt heute auf der Blocher-Linie der SVP.
Er machte sich im Bundeshaus vor allem mit Kenntnissen bei den Dossiers Altersvorsorge und Gesundheit einen Namen. Er ist auch Präsident der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK) des Nationalrates. (sda/cma/kub)
Linus Luchs
klugundweise
Was macht eigentlich die SVP-Findungskommission seit über einem Jahr ?
Man lästert über die Classe politique, verplempert nicht gerne seine Zeit im Parlament dafür betreibt man lieber Kindergartenspielchen. Aber 30 % der Wählenden finden das hilfreich für die Schweiz. Also haben wir es nicht anders verdient.