Buchhalterinnen, Bankangestellte, Kassierer: Ihre Aufgaben könnten künftig von Maschinen ausgeführt werden. Fast die Hälfte der Beschäftigten in der Schweiz dürfte laut einer Studie in den kommenden 20 Jahren durch Automatisierung ersetzt werden.
48 Prozent der Berufe stehen auf der Kippe. Auch hochqualifizierte Arbeitsplätze sind nicht sicher vor der Wegrationalisierung, wie eine Studie des Beratungsunternehmens Deloitte im Auftrag des SRF-Wirtschaftsmagazins «Eco» ergibt, die am Montag veröffentlicht wurde.
Während bisher vor allem in der Industrie Jobs ausradiert wurden, zeichnet sich nun ein vermehrter Abbau im Dienstleistungssektor und in der Administration ab. Entscheidend ist vor allem der Anteil an Tätigkeiten, die sich wiederholen und vereinheitlichen lassen. Deshalb sind auch Berufe wie Steuerberater, Augenoptiker und Immobilienverwalter bedroht, nebst weniger hochqualifizierten Berufen wie Telefonist und Kassierer.
Auch in Zukunft gefragt werden der Studie zufolge jedoch Anwälte, Ärzte oder Psychologen sein. Auch bei weniger hochqualifizierten Berufen gibt es weiterhin zukunftsträchtige Jobs wie Fitnesstrainer und Coiffeur, deren Arbeit kaum eine Maschine übernehmen könnte.
Für die Analyse stützt sich Deloitte auf Berechnungen der US-Ökonomen Carl Benedikt Frey und Michael A. Osborne. Diese haben berechnet, wie gut ein Beruf aufgrund der dafür notwendigen Tätigkeiten prinzipiell automatisierbar wäre. Je höher diese Automatisierungswahrscheinlichkeit, desto geringer fiel auch das Beschäftigungswachstum eines Berufes in den letzten 25 Jahren in der Schweiz aus, hält die Studie fest.
In den letzten Jahrzehnten wurden viele Routinetätigkeiten automatisiert, heisst es. Insgesamt seien jedoch während des letzten Vierteljahrhunderts mehr Stellen geschaffen als verdrängt worden. Die Automatisierung erhöhte die Produktivität und die Löhne. Andererseits verbesserte sie die Qualität von Gütern und Dienstleistungen und senkte gleichzeitig die Preise. Beides erhöhte die Nachfrage und schuf dadurch neue Stellen.
Ob in Zukunft neue Jobs den Wegfall alter Berufe kompensieren, ist noch offen. Markus Koch, Leiter Deloitte Schweiz verwies gegenüber «Eco» auf frühere industrielle Revolutionen mit Folgen für den Arbeitsmarkt. So verlagerten sich viele Arbeitsplätze aus der Landwirtschaft in die anderen Wirtschaftssektoren Industrie und Dienstleistung. Der Unterschied sei, dass dieses Mal der Wechsel schneller geschehen und quer über alle Sektoren stattfinden werde. (sda/cma)