Zum elften Mal marschierten am Samstagnachmittag die Abtreibungsgegner durch Zürich. Der «Marsch fürs Läbe» ist bewilligt und startete auf dem Marktplatz von Oerlikon. Darauf hatten sich die Veranstalter mit der Polizei geeinigt. Das diesjährige Motto des Marsches lautete «Jung, schwanger, hilflos?», wie es auf der Website des Vereins heisst. Junge schwangere Frauen in einer Notsituation sollen «auf die Möglichkeiten einer Weiterführung ihrer Schwangerschaft zu aufmerksam gemacht werden». Der Verein kündigte auf seiner Website unter anderem die Teilnahme des Walliser Nationalrats Benjamin Roduit (Die Mitte) an.
Heute findet in Zürich der #MarschFürsLäbe statt. #ZH1809
— element (@__investigate__) September 18, 2021
Der Marsch der #Abtreibungsgegner, chtristlich-fundamentalistischen "#Lebensschützer" zieht durch Zürich-Oerlikon. pic.twitter.com/I3PAesNll0
Wie erwartet blieben am Samstag auch die Gegendemonstrationen nicht aus. Wie Live-Bilder von «20min.ch» zeigen, kesselte die Stadtpolizei kurz nach 15 Uhr eine Gruppe von Personen ein, um zu verhindern, dass die beiden Demonstrationen aufeinandertreffen. Auf Twitter schreibt die Polizei, dass Personenkontrollen durchgeführt wurden.
Wir führen momentan Personenkontrollen gestützt auf das Polizeigesetz durch. Bitte meidet das Gebiet Salersteig/Dörflistrasse/Schwamendingerstrasse und befolgt die Anweisungen der Polizei. ^spa #marschfürsläbe
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) September 18, 2021
Die Sicherheitsbedenken vor der Demonstration am Samstag waren gross. Der Preis könne hoch sein, wenn eine Demonstration von aussen angegriffen werde, hiess es in einer Mitteilung des Stadtrates vom Juni, als es um die Bewilligung der Veranstaltung ging. So setzte die Polizei bei der letzten Durchführung des Marsches 2019 Wasserwerfer gegen Gegendemonstranten ein. Die Stadtpolizei werde alles daransetzen, den Umzug zu schützen, dennoch sei das Risiko für Teilnehmende, Passanten und Polizeiangehörige hoch.
Der Demonstrationsumzug ist wieder am Ursprungsort angekommen. Der Verkehr normalisiert sich wieder, aber wir bleiben noch eine Weile vor Ort. ^spa
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) September 18, 2021
Der Demonstration vom Samstag geht ein längeres politisches Hin und Her voraus: Wegen der Gefahr durch Gegendemonstrationen oder Angriffe hatte die Stadtzürcher Regierung ein entsprechendes Gesuch des Vereins zunächst abgelehnt und nur eine stehende Kundgebung bewilligt. Die «Marsch fürs Läbe»-Organisatoren beschwerten sich jedoch beim Statthalter, der ihnen recht gab und festlegte, dass auch ein Umzug möglich sein soll. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart legte dem Verein anschliessend zwei verschiedene Demonstrationsrouten vor. (agl)
Es hat einfach zu viele Knalltüten in diesem Land, ich komme gar nicht damit nach mich über sie aufzuregen!
würde mich mal interessieren, wie glarus, herisau oder weinfelden reagieren würden, wenn plötzlich 30‘000 stadtzürcher in ihren gemeinden für mehr rechte für asylsuchende demonstrieren würden.
Abtreibung: wir wollen darüber entscheiden was mit Deinem Körper passiert.
Oft genug die Meinung derselben Fanatiker.