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«Marsch fürs Läbe» demonstrierte in Zürich

«Marsch fürs Läbe» demonstrierte in Zürich – Polizei kesselte Gegendemonstranten ein

Am Samstag fand in Zürich eine Demonstration von Abtreibungsgegnern statt. Die Polizei stoppte eine Gruppe von Gegendemonstranten und führte Personenkontrollen durch.
18.09.2021, 17:2118.09.2021, 18:01
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Ein Dialogteam der Polizei an der Kundgebung der Abtreibungsgegner am "Marsch fuers Laebe" in Zuerich Oerlikon, am Samstag, 18. September 2021. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Ein Dialogteam der Polizei an der Kundgebung der Abtreibungsgegner am «Marsch fürs Läbe» in Zürich.Bild: keystone

Zum elften Mal marschierten am Samstagnachmittag die Abtreibungsgegner durch Zürich. Der «Marsch fürs Läbe» ist bewilligt und startete auf dem Marktplatz von Oerlikon. Darauf hatten sich die Veranstalter mit der Polizei geeinigt. Das diesjährige Motto des Marsches lautete «Jung, schwanger, hilflos?», wie es auf der Website des Vereins heisst. Junge schwangere Frauen in einer Notsituation sollen «auf die Möglichkeiten einer Weiterführung ihrer Schwangerschaft zu aufmerksam gemacht werden». Der Verein kündigte auf seiner Website unter anderem die Teilnahme des Walliser Nationalrats Benjamin Roduit (Die Mitte) an.

Wie erwartet blieben am Samstag auch die Gegendemonstrationen nicht aus. Wie Live-Bilder von «20min.ch» zeigen, kesselte die Stadtpolizei kurz nach 15 Uhr eine Gruppe von Personen ein, um zu verhindern, dass die beiden Demonstrationen aufeinandertreffen. Auf Twitter schreibt die Polizei, dass Personenkontrollen durchgeführt wurden.

Die Sicherheitsbedenken vor der Demonstration am Samstag waren gross. Der Preis könne hoch sein, wenn eine Demonstration von aussen angegriffen werde, hiess es in einer Mitteilung des Stadtrates vom Juni, als es um die Bewilligung der Veranstaltung ging. So setzte die Polizei bei der letzten Durchführung des Marsches 2019 Wasserwerfer gegen Gegendemonstranten ein. Die Stadtpolizei werde alles daransetzen, den Umzug zu schützen, dennoch sei das Risiko für Teilnehmende, Passanten und Polizeiangehörige hoch.

Weder Zertifikats- noch Maskenpflicht
Die Veranstalter teilten im Vorfeld mit, dass sie weder Zertifikats- noch Maskenpflicht für die Teilnehmenden der Kundgebung forderten. Sie empfahlen lediglich, dort Masken zu tragen, wo die Abstände zueinander nicht eingehalten werden können. Eine Maske trugen die wenigsten der Teilnehmenden. (sda)

Der Demonstration vom Samstag geht ein längeres politisches Hin und Her voraus: Wegen der Gefahr durch Gegendemonstrationen oder Angriffe hatte die Stadtzürcher Regierung ein entsprechendes Gesuch des Vereins zunächst abgelehnt und nur eine stehende Kundgebung bewilligt. Die «Marsch fürs Läbe»-Organisatoren beschwerten sich jedoch beim Statthalter, der ihnen recht gab und festlegte, dass auch ein Umzug möglich sein soll. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart legte dem Verein anschliessend zwei verschiedene Demonstrationsrouten vor. (agl)

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Ausschreitungen bei «Marsch fürs Läbe» in Zürich
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Ausschreitungen bei «Marsch fürs Läbe» in Zürich
Die bewilligte Kundgebung «Marsch fürs Läbe» am Samstagnachmittag in Zürich ist durch Teilnehmende einer unbewilligten Demonstration gestört worden.
quelle: keystone / walter bieri
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Video: watson
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140 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Unicron
18.09.2021 17:48registriert November 2016
Ah lol, die gibt es ja auch noch...
Es hat einfach zu viele Knalltüten in diesem Land, ich komme gar nicht damit nach mich über sie aufzuregen!
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manhunt
18.09.2021 21:33registriert April 2014
warum können ewiggestrige nicht da demonstrieren, wo sie herkommen? warum muss die stadt zürich immer wieder für hängengebliebene aus dem hinterland herhalten?
würde mich mal interessieren, wie glarus, herisau oder weinfelden reagieren würden, wenn plötzlich 30‘000 stadtzürcher in ihren gemeinden für mehr rechte für asylsuchende demonstrieren würden.
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Darkside
19.09.2021 03:00registriert April 2014
Impfung: Mein Körper gehört mir, ich entscheide allein darüber.
Abtreibung: wir wollen darüber entscheiden was mit Deinem Körper passiert.
Oft genug die Meinung derselben Fanatiker.
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