Schweiz
Zürich

Critical Mass hat sich bisher nicht gemeldet nach «Velo-Chaoten»-Rekurs

Critical Mass in Zuerich am Freitag, 30. Juli 2021. Etwa tausend Velofans sind am Freitagabend erneut in grossen Gruppen durch die Stadt gefahren Ð trotz schlechtem Wetter. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Velo-Demo in Zürich am 26. Mai 2023.Bild: KEYSTONE

Critical Mass hat sich bisher nicht bei der Stadt gemeldet nach «Velo-Chaoten»-Rekurs

17.07.2023, 11:5617.07.2023, 15:11
Mehr «Schweiz»

Die Verantwortlichen der Velodemonstration Critical Mass haben sich trotz Gesprächsaufforderung bisher nicht bei der Stadt Zürich gemeldet. Eine Bewilligung für die Critical Mass vom 28. Juli – die Erste mit Bewilligungspflicht – wurde darum bisher nicht erteilt.

Ein Sprecher des Sicherheitsdepartements gab auf Anfrage bekannt, dass sich von Seiten der Critical Mass bis jetzt niemand bei der Stadt gemeldet habe.

Die Grüne Stadträtin Karin Rykart hatte die Verantwortlichen am vergangenen Mittwoch dazu aufgerufen, sich zu melden, damit eine Route besprochen und eine Bewilligung für den Anlass erteilt werden könne. Es sei eine Demo, die den öffentlichen Grund in Anspruch nehme und deshalb auch eine Bewilligung brauche.

Bei früheren Ausfahrten quer durch die Stadt mussten die Teilnehmenden jeweils noch keine Bewilligung einholen. Die FDP legte jedoch Rekurs dagegen ein. Sie ärgerte sich über die «Velo-Chaoten», die den Verkehr behindern würden.

Der Statthalter gab der FDP Recht und entschied, dass der Anlass künftig eine Bewilligung der Stadt brauche. Der Stadtrat akzeptierte den Entscheid. Holen die Verantwortlichen keine Bewilligung ein, gilt die Critical Mass vom 28. Juli also als illegale Demonstration.

«Politik der Toleranz»

Rykart kündigte jedoch an, dass die Stadt die «Politik der Toleranz» weiterführen werde. Die Stadtpolizei wird die Demo also sicher nicht mit Wasserwerfern auflösen und Verletzte riskieren. Noch offen ist, was sie stattdessen tun will.

Klar ist, dass Teilnehmende mit einer Verzeigung rechnen müssen, sofern bis dann keine Bewilligung vorliegt. Die Critical Mass findet jeweils am letzten Freitag im Monat statt. Die Teilnehmenden verstehen sich dabei als «ein einziges langes Fahrzeug».

Die Spitze des Umzuges hält jeweils bei einem Rotlicht an und fährt bei Grün wieder los - und ihr folgen alle Teilnehmenden, auch wenn die Ampel wieder die Farbe wechselt. Bei mehreren tausend Personen, wie sie jeweils zusammenkommen, dauert dies einige Zeit, zum Ärger von vielen Autofahrenden.

(yam/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
138 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
melvin.
17.07.2023 15:10registriert August 2017
Ich arbeite an der Militärstrasse die mMn immer Teil der Route ist.
Viele der Teilnehmer nehmen auf nichts Rücksicht. Da wird die volle Breite der Strasse ausgenutzt inkl. Bürgersteig.

Und auf entgegenkommen Verkehr aggressiv zugefahren und zum halten gebracht. Egal ob Auto oder der Bus der VBZ.

Einfach mal vorbeikommen und geniessen. 😁

(Ein treuer Benutzer der ÖV, sollte jemand etwas anderes vermuten.)
7510
Melden
Zum Kommentar
avatar
Eh nöd
17.07.2023 15:02registriert Juli 2023
Wenn ich also mit hundert Freunden einen Autocorso bilde, können wir uns als "ein Fahrzeug" sehen und wenn die Ampel rot wird fahren die restlichen Autos einfach weiter.
Das wird von der Stadt mit Toleranz behandelt, korrekt?
8234
Melden
Zum Kommentar
avatar
Spama Lotto
17.07.2023 12:25registriert August 2019
Blöd, dass es keine Verantwortlichen gibt. Das ist ja die Idee hinter der ganzen Sache.
Sonst müsste ja für die Autodemos jeden Werktagmorgen und - Abend auch jemand eine Bewilligung einholen.
126104
Melden
Zum Kommentar
138
    ESC: Pro-Palästina-Proteste in Basel angekündigt
    Am Sonntag startet die ESC-Woche in Basel. Überschattet werden könnte die Freude jedoch von möglichen Pro-Palästina-Protesten.

    Nächste Woche findet die grosse ESC-Sause in Basel statt. Politiker wie der Basler Regierungspräsident Conradin Cramer freuten sich so über die Vergabe des Eurovision Song Contests (ESC) an die Stadt, dass es sogar zu Freudentänzen kam.

    Zur Story