Wirtschaft
Griechenland

Deutschland lehnt Griechenlands Antrag auf weitere Finanzhilfe ab

Neue Kredite erwünscht

Deutschland lehnt Griechenlands Antrag auf weitere Finanzhilfe ab

19.02.2015, 10:1919.02.2015, 14:03
Mehr «Wirtschaft»

Die griechische Regierung hat eine Verlängerung von Finanzhilfen der Euro-Zone beantragt. Dies teilte am Donnerstag ein Vertreter der Regierung in Athen mit. Einen entsprechenden Brief habe Ministerpräsident Alexis Tsipras am Donnerstag abgeschickt. Doch Deutschland sagt Nein. 

Martin Jäger, Sprecher des deutschen Finanzministeriums, sagte: «Der Brief aus Athen ist kein substanzieller Lösungsvorschlag.» Deutschland lehne Griechenlands Antrag auf weitere Finanzhilfen deshalb ab. «Das Schreiben entspricht nicht den am Montag in der Eurogruppe vereinbarten Kriterien», so Jäger weiter.

Athen will weitere sechs Monate Finanzhilfe

Der griechische Premier Alexis Tsipras (rechts) und Finanzminister Yanis Varoufakis.
Der griechische Premier Alexis Tsipras (rechts) und Finanzminister Yanis Varoufakis.Bild: Petros Giannakouris/AP/KEYSTONE

Der griechische Premier Alexis Tsipras erbat in seinem Schreiben um eine sechsmonatige Verlängerung der Finanzhilfen. Die Übergangsfinanzierung gebe der Regierung ein halbes Jahr Zeit, um ein verändertes Reformprogramm auszuarbeiten.

Das aktuelle Hilfsprogramm der Europäer läuft am 28. Februar aus. Ohne Verlängerung droht Griechenland die Pleite. 

«Tag für Tag kommen wir uns näher»

Der griechische Regierungssprecher Gavriil Sakellarides sagte am Morgen im heimischen Fernsehen: «Unser Ziel ist, das Abkommen bald abzuschliessen.» 

Am Vorabend hatte sich der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis zuversichtlich gezeigt, dass die Verhandlungen am Freitag erfolgreich abgeschlossen werden können. «Tag für Tag, Stunde um Stunde kommen wir uns näher.» 

Das Schreiben wird nun von der Arbeitsgruppe der Euro-Gruppe geprüft, in der Länder der Währungsunion, die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) vertreten sind. Nach Angaben aus EU-Kreisen kommt sie am Nachmittag (15 Uhr) zusammen, um sich mit dem griechischen Antrag zu befassen. 

Die Verhandlungen über eine Verlängerung des griechischen Hilfsprogramms waren seit vergangener Woche ohne Ergebnis geblieben – sie drehten sich vor allem um die mit neuem Geld verbundenen Auflagen. Die neue griechische Regierung will eine deutliche Lockerung der Spar- und Reformvorgaben der internationalen Geldgeber erreichen, stiess damit bisher aber auf Ablehnung. (meg/sda)

Griechenland – Land in der Krise

1 / 17
Griechenland
Gegen die Krise: In Athen versuchen Händler, ihre Ware billig zu verkaufen. Die Regierung hat in Aussicht gestellt, die Hypotheken bis zu 15 Jahre lang tief zu halten, um die Wirtschaft des Landes wieder in Schwung zu bringen.
quelle: ap/ap / thanassis stavrakis
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Mehr in Kürze...

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Adidas zum Jahresauftakt besser als erwartet

Der Sportartikelhersteller Adidas hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und erhöht seine Prognose für das laufende Jahr. Der Umsatz soll 2024 währungsbereinigt im mittleren bis hohen einstelligen Bereich wachsen, teilte das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mit. Das Betriebsergebnis sehen die Franken bei 700 Millionen Euro. Ursprünglich hatte Adidas ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie ein operatives Ergebnis von 500 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Zur Story