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Die Schweiz wird reicher – so ist das Vermögen auf die Kantone verteilt

391'000 Franken Pro-Kopf-Vermögen

Die Schweiz wird reicher – so ist das Vermögen auf die Kantone verteilt

20.11.2014, 10:1411.11.2020, 08:30
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Wer hat, dem wird gegeben: Die Vermögen von Privaten sind in der Schweiz auch 2013 stark angestiegen. Pro Kopf der Bevölkerung lagen 391'000 Fr. auf der hohen Kante. Das sind rund 15'000 mehr als noch Ende 2012. Steigende Aktienkurse und höhere Immobilienpreise sind dafür verantwortlich.

Das Reinvermögen aller privaten Haushalte, das heisst die finanziellen Forderungen plus Immobilienvermögen minus finanziellen Verpflichtungen, nahm 2013 in der Schweiz um über 5 Prozent auf 3186 Milliarden Franken zu, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstag mitteilte. Erneut wurde damit die alte Bestmarke des Vorjahres übertroffen.

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bild: Nationalbank

Kapitalgewinne auf Aktien und auf Anteilen an kollektiven Kapitalanlagen waren wesentlich (59 Milliarden Franken) für den Anstieg verantwortlich. Zudem nahm der Wert der Wohnimmobilien von Privaten um 77 Milliarden auf 1739 Milliarden Franken deutlich zu (+4,6 Prozent). Einen Wertanstieg verzeichneten Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen.

Mehr Hypothekarkredite

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bild: nationalbank

Auf der anderen Seite nahmen die finanziellen Verpflichtungen von Privaten 2013 um insgesamt 25 Milliarden auf 766 Milliarden Franken zu (+3,3 Prozent). Diese Zunahme war hauptsächlich auf höhere Hypothekarkredite zurückzuführen. Sie stiegen um 24 Milliarden auf 712 Milliarden Franken. Die Hypotheken machen damit rund 90 Prozent der gesamten finanziellen Verpflichtungen der privaten Haushalte aus.

Die SNB betrachtet denn auch seit einiger Zeit die Entwicklung auf dem Schweizer Immobilien- und Hypothekarmarkt intensiv, da der Markt von nach wie vor tiefen Zinsen befeuert wird. In den vergangenen Monaten warnte die SNB mehrfach vor einem Ungleichgewicht im Immobilienmarkt und mahnte die Banken zur Vorsicht bei der Vergabe von Krediten.

Steigende Bankeinlagen

Trotz der niedrigen Zinsen wurden auch die Einlagen bei den Banken weiter aufgestockt. Sie nahmen 2013 um 35 Milliarden auf 706 Milliarden Franken zu. Die privaten Haushalte investierten nicht nur einen Teil ihrer laufenden Ersparnisse in Bankeinlagen, sondern schichteten sogar einen Teil ihres Vermögens von Wertpapieren zu Bankguthaben um, wie die SNB feststellte.

Die höheren Aktienkurse bewirkten auch einen Anstieg der Anteile an kollektiven Kapitalanlagen um 14 Milliarden auf 194 Milliarden Franken. Die Börsenlage veranlasste zu Aktienverkäufen im Umfang von 5 Milliarden Franken. Der Marktwert der Aktien von Privaten nahm aber dennoch um 40 Milliarden auf 267 Milliarden Franken zu.

Wie die SNB weiter feststellte, erhöhten sich die Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionskassen um 29 Milliarden auf 919 Milliarden Franken. Dies sei vor allem auf die Pensionskassenbeiträge und die Verzinsung der Altersguthaben im Rahmen der beruflichen Altersvorsorge zurückzuführen, so die SNB. (rar/sda)

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10 Kommentare
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Mrs. Bonsai
20.11.2014 11:41registriert Februar 2014
Wenn ich ein leeres Bierglas habe und mein Kollege ein frisch geordertes Bier vor sich stehen hat, dann habe ich fiktiv mit ihm zusammen ebenfalls ein halbes Bier. Es bleibt aber fiktiv, ich habe nichts. Ich kann noch so lange am Bierglas nuckeln, es wird mich nicht sättigen.

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