Update: Die Piloten-iPads sind offenbar wegen eines fehlerhaften Karten-Updates abgestürzt, wie Recode berichtet. Das Problem ging nicht vom Betriebssystem iOS oder einer vorinstallierte App aus.
Eigentlich ist das iPad ein praktisches Hilfsmittel für Piloten, allerdings nur, wenn es im Cockpit richtig funktioniert. Und genau dies scheint in der Nacht auf Mittwoch bei der Fluggesellschaft American Airlines nicht geklappt zu haben.
Laut US-Medienberichten konnten Dutzende Maschinen nicht starten und mussten zum Teil umkehren. Weil die iPads des Piloten und Co-Piloten plötzlich nur noch einen schwarzen Bildschirm anzeigten.
Entsprechende Meldungen gibt es von mehreren grossen US-Flughäfen, etwa in Dallas, New York und Chicago. Passagiere musste wieder aussteigen und es kam zum Teil zu grossen Verspätungen.
Das Ausmass ist unklar. Bei Twitter kursierten Meldungen über ein totales Grounding, dass also die ganze Flotte vorübergehend am Boden bleiben musste.
The entire American Airlines fleet is at a ground stop b/c the pilots' iPads can't retrieve the flight plans. @AmericanAir, keep us posted.
— Toni Jacaruso (@HotelNinja) 29. April 2015
Ein Vertreter der Fluggesellschaft hat die Probleme via Twitter bestätigt.
@bjacaruso Some flights are experiencing an issue with a software application on pilot iPads. We'll have info about your departure soon.
— American Airlines (@AmericanAir) 29. April 2015
Gegenüber The Verge sagte ein Sprecher, dass es Probleme mit einer Software-Anwendung gab, die auf den Piloten-iPads installiert ist. In einigen Fällen mussten Flugzeuge zurück zum Abfluggate rollen, um in die Reichweite einer WLAN-Verbindung zu kommen. Dann konnte das Problem offenbar gelöst werden.
Auf den Piloten-iPads läuft Spezialsoftware des Aviatik-Unternehmens Jeppesen, das zu Boeing gehört.
Here's what the iPad looks like on the flight deck of an @AmericanAir 737-800 pic.twitter.com/2pQolEW0gw
— Jason Rabinowitz (@AirlineFlyer) 29. April 2015
2012 war American Airlines die erste Fluggesellschaft, die von den US-Behörden grünes Licht erhielt für den iPad-Einsatz in allen Bereichen eines Fluges. Die Cockpit-Crew verwendet den Tablet-Computer als so genanntes Eletronic Flight Bag (EFB).
Im elektronischen Pilotenkoffer lassen sich Handbücher und das umfangreiche Kartenmaterial speichern und so viel Treibstoff sparen – dank des tieferen Gewichts im Vergleich mit den herkömmlichen Unterlagen aus Papier. Ausserdem kommt es beim Flugpersonal zu weniger Verletzungen, wenn auf die schweren Pilotenkoffer verzichtet werden kann.