Turm in Vals: Diese 5 Fakten bleiben nach der irren Pressekonferenz
Es war eine schräge und wenig aufschlussreiche Pressekonferenz im «Mediacenter» der Priora in Kloten. Der umtriebige Investor Remo Stoffel stellte zwar seine «Femme de Vals» vor (so will er den geplanten 380-Meter-Turm nennen) und zeigte schöne Visualisierungen. Doch statt Fakten gab's von ihm und seinem Partner Pius Truffer vor allem überbordende und schwer verständliche Reden (zum Beispiel: «Wir sind bereit für eine Epoche nach der Zweitwohnung»).
Was an Information von der Pressekonferenz übriggeblieben ist, beschränkt sich deshalb auf magere fünf Punkte:
- 381 Meter hoch soll er werden und damit Europas höchstes Gebäude. Im Grössenvergleich mit anderen Türmen sieht das dann so aus:
- Stoffel will nichts vermieten. Das Hotel soll 107 Zimmer haben. Das Angebot soll sich vor allem an gut betuchte Business-Reisende richten.
- 100 Arbeitsplätze würden geschaffen.
- 300 Millionen Franken soll das Projekt kosten, die Finanzierung stehe, sagte Stoffel, «alles Eigenmittel».
- Gebaut würde von 2016 bis 2019. Ob es überhaupt so weit kommt entscheiden die Bewohner von Vals an der Urne, dann die Bündner Regierung.
Viele Fragen bleiben offen. Etwa, wie das Gebäude gestützt werden soll. Eine Tiefenverankerung würde das Quellenschutzgebiet tangieren, eine Breitenverankerung den Denkmalschutz. Einfach so «tätsch auf den Boden» soll er gebaut werden, der Turm sagte Truffer.
Auch was für Klientel die beiden eigentlich nach Vals ziehen wollen – und wie diese ins schlecht erschlossene Tal reisen sollen – ist unklar. Mit dem Helikopter? Trotz «sanftem Tourismus»? Business-Leute würden dann in Vals halt machen. In Vals? Auf dem Weg wohin?
Es dürfte spannend werden, welchen Schritt die beiden gewitzten Visionäre als nächstes einleiten. Eins ist sicher: Die beiden haben zwar schon viel Geld verloren, aber auch viel Publicity gekriegt. (dwi)
Der Liveticker der PK zum Nachlesen.

Die Medienkonferenz ist aus
Reaktionen auf die Turm-PK
Diese Turm-Präsi ist grosse Comedy. Aber ehrlich: Ich fresse ein Kilo Valser Quarzit, wenn der Turm je gebaut wird. http://t.co/gdRiAbZdN5
— Michael Sorg (@michsorg) March 25, 2015
Diesen Turmbau wird wohl nicht Gott stoppen, weil man ihm zu nahe kommt, sondern die Stimmbürger von #Vals ;-) pic.twitter.com/TL1ltVqNAV
— Marcel Baur (@marcel_baur) 25. März 2015
ich mag utopische Denkansätze, aber am Schluss soll das aus der Utopie realisiert werden, was Sinn macht und nicht die ganze Utopie #Vals
— Marcel Baur (@marcel_baur) 25. März 2015
AHA. Vals ist sehr zentral gelegen - mit dem Helikopter, sagt #Stoffel. #Vals
— Pius Kessler (@keschpi) 25. März 2015
Investor Remo #Stoffel hat eine zweite Frau, die "Femme de Vals". Sie ist schlank, 381 Meter gross u. macht den Berg zur Grossstadt. #Vals
— Pius Kessler (@keschpi) 25. März 2015
Die Valser waren schon immer etwas speziell. Aber diese Turm-Präsentation schlägt alles: Liveticker von @philipploser http://t.co/c3mIcGCM4h
— Daniel Foppa (@DFoppa) 25. März 2015
"Vals als Zentrum für Leute, die Europa besuchen wollen. "Alles mit dem Heli, oder was? Der Rest der Surselva ersäuft im Rotorenlärm. #Vals
— Alice Gabathuler (@AliceGabathuler) 25. März 2015
Fremdgeld ist nicht vorgesehen
Der Turm im Grössenvergleich
50 Millionen Franken in bereits bestehende Hotel-Anlage investiert
Bauherrschaft und Jury im Architekturwettbewerb haben sich überworfen...
Man darf bauen, wenn es möglich ist...
Live ist Live
Investoren stehen... @watson_news-Mikrofon bei @tagesanzeiger-TV nur knapp im Bild. pic.twitter.com/4d26ikcErJ
— Maurice Thiriet (@DickMo) March 25, 2015
Projekt sei finanziert
«Sonst müssten wir alles mit Chalets zubauen»
Weiter Weg zum Turmbau
«Burka-Obligatorium»?
High Society und sanfter Tourismus?
Sanfter Tourismus...
Als "sanften Tourismus" bezeichnet Pius Truffer den riesigen Hotel-Turm, den er mit Remo Stoffel in Vals plant. pic.twitter.com/gBsNpghqC3
— Maurice Thiriet (@DickMo) March 25, 2015
Vals verbietet Journalisten Zutritt
Bedauerlicherweise ist an der Medienkonferenz in Zürich kein Valser zugegen, den man fragen kann, ob das stimmt, oder ob es die Stoffel und Truffer vorziehen, dass heute keine Valser in irgendwelche Kameras sprechen.
«Ein Denkmal für Remo Stoffel»
«Femme de Vals»
Stückelung des Turms
Stückelung im Valser Turm. Fünfmal 20 Stockwerke... @watson_news pic.twitter.com/AXZH4ejLaZ
— Maurice Thiriet (@DickMo) March 25, 2015
40 Stockwerke hoch soll der Turm werden
Ex-Tagi-Chefredaktor als PR-Berater eröffnet Medienkonferenz
Stoffel und sein PR-Berater Peter Hartmeier eröffnen die PK zum Turmbau. pic.twitter.com/qPTbX8UVpK
— Maurice Thiriet (@DickMo) March 25, 2015
Massive Kritik
- Gefährdung der Valserwasser-Quellschutzzone durch eine tiefe Verankerung
- Gefährdung der Denkmalschutzzone durch eine breite Verankerung
- Fremdkörper statt in die Landschaft eingefügtes Objekt
- Keine Notwendigkeit für Verdichtung im alpinen Raum
- Schwierige Zufahrt nach Vals, enger Talboden, wenig Sonne im Winter
- Angst vor fehlendem Geld