International
Deutschland

Live: Zwölf Tote bei LKW-Attentat in Berlin

«Europas meistgesuchter Mann» Anis Amri in Mailand getötet + Italien kann «stolz» sein

21.12.2016, 03:5923.12.2016, 16:01
Mehr «International»

Was wir wissen:

  • Der mutmassliche Berlin-Attentäter Anis Amri ist bei einer Personenkontrolle bei Mailand von der Polizei erschossen worden.
  • Amri hatte am Tatort in Berlin Spuren (Fingerabdrücke und Dokumente) hinterlassen.
  • Der Tatverdächtige war den deutschen Ermittlern bekannt. Gegen den Mann war bereits wegen Terrorverdachts ermittelt worden.
  • Amri reiste von Tunesien nach Italien, dann später nach Deutschland. Dabei hat er die Schweiz durchquert.
Wilmaa
Schicke uns deinen Input
avatar
avatar
avatar
avatar
18:19
Festgenommener Pakistaner: «Ich wollte meine U-Bahn erwischen»
Der nach dem Anschlag in Berlin festgenommene Pakistaner ist der Polizei aufgefallen, weil er schnell über eine Strasse gerannt ist. «Ich war in der Nähe eines Parks und wollte meine U-Bahn erwischen, um nach Hause zu fahren», sagte Navid B. der «Welt am Sonntag».

Er habe zurück in seine Unterkunft am Flughafen Tempelhof gewollt, um schlafen zu gehen. «Dabei musste ich eine Strasse überqueren und rannte, weil mir Autos entgegenkamen.» Polizisten hätten ihn daraufhin angehalten.

«Sie fragten mich, warum ich renne, und ich sagte ihnen, es war wegen der Autos. Dann kam meine U-Bahn, aber sie haben mich weiter festgehalten.» Er habe abgestritten, etwas mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz zu tun zu haben.

Er sei aber bis Dienstag in Gewahrsam gehalten worden. «Danach schickten sie mich in ein Hotel. Anschliessend wurde ich in eine andere Flüchtlingsunterkunft gebracht, aber ich weiss nicht, wo sie sich befindet», sagte der Asylbewerber, der nach eigener Aussage vor einem Jahr nach Deutschland gekommen war. (sda/dpa)
16:47
Amris Handy sichergestellt
Neben dem Portemonnaie hat die Polizei auch das Handy des mutmasslichen Berlin-Attentäters Anis Amri gefunden. Wie der SPIEGEL berichtet, konnte am Lkw, der am Montagabend in einen Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz raste, ein Mobiltelefon der Marke HTC sichergestellt werden. Das Telefon wird Amri zugeordnet.

Offenbar wurde das Beweisstück – genau wie die Geldbörse Amris – erst viele Stunden nach dem Anschlag gefunden, nämlich am Dienstag bei einer erneuten Untersuchung des Lastwagens durch die Spurensicherung in einer Halle auf dem Gelände der Berliner Julius-Leber-Kaserne.

Der späte Fund, so heisst es aus Berliner Polizeikreisen, sei der «Akribie der Tatortarbeit» geschuldet. Man habe nach dem Prinzip Gründlichkeit vor Schnelligkeit gearbeitet. Die Auswertung des Mobiltelefons durch Spezialisten der Kriminaltechnik, so erfuhr der SPIEGEL aus Sicherheitskreisen, laufe derzeit auf Hochtouren.

Auch das Handy des ermordeten polnischen Lkw-Fahrers wurde nach SPIEGEL-Informationen inzwischen sichergestellt. Zeugen hatten das Gerät in der Nähe des Tatorts gefunden und der Polizei übergeben. (srö/spon)
15:55
Mutmasslicher Berlin-Attentäter schwor «IS» in Video die Treue
Die «IS»-nahe Agentur Amaq veröffentlichte am Freitagnachmittag ein Video, in dem Anis Amri dem «IS»-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi die Treue schwört.
15:49
Verletzten Polizisten geht es wieder gut
Dem Polizisten, der beim Schusswechsel mit Anis Amri angeschossen wurde, gehe es den Umständen entsprechend wieder gut, berichtet Bild.
15:42
AfD gewinnt nach Anschlag in Berlin deutlich an Zuspruch
Nach dem Anschlag von Berlin ist der Zuspruch zur rechtspopulistischen AfD in einer Umfrage deutlich gestiegen. Die deutsche Partei gewann in einer Insa-Umfrage im Vergleich zur Vorwoche 2,5 Prozentpunkte hinzu und lag bei 15,5 Prozent.

Dies berichtete die «Bild»-Zeitung (Samstagsausgabe). Die Union von Kanzlerin Angela Merkel verliert demnach 1,5 Prozentpunkte und käme auf 31,5 Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Die SPD verliert einen Prozentpunkt und erreicht 20,5 Prozent. Linke und Grüne liegen unverändert bei 11,5 beziehungsweise zehn Prozent. Die FDP verliert einen halben Prozentpunkt, würde aber mit sechs Prozent wieder in den Bundestag einziehen.

Für die Erhebung befragte Insa 2083 Wahlberechtigte zwischen Mittwoch und Freitag. Der am Freitag in Mailand getötete Anis Amri hatte nach Erkenntnissen der Ermittler durch seinen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz am Montagabend zwölf Menschen getötet und mehr als 50 weitere teilweise schwer verletzt. (sda/afp)
15:13
Merkel: Werden alles Menschenmögliche für Schutz der Bürger tun
Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel hat nach dem Tod des mutmasslichen Berlin-Attentäters Anis Amri rasche Konsequenzen angekündigt, um die Sicherheit der Bürger zu erhöhen. Es werde alles Menschenmögliche getan, damit Deutschland ein «starker Staat» sei.

«Unsere Demokratie, unser Rechtsstaat, unsere Werte, unsere Mitmenschlichkeit: sie sind der Gegenentwurf zur hasserfüllten Welt des Terrorismus», sagte Merkel am Freitag in Berlin mit Blick auf die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS»), die die Urheberschaft des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten beansprucht.

Der Fall Amri werfe eine Reihe von Fragen auf, sagte Merkel vor dem Hintergrund, dass der 24 Jahre alte Tunesier den Behörden seit Monaten als islamistischer Gefährder bekannt war. Jetzt müsse überprüft werden, inwieweit staatliche Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit verändert werden müssten. Das werde schnell geschehen.

Sie habe Innenminister Thomas de Maizière gebeten, mit Justizminister Heiko Maas und den Sicherheitsbehörden jeden Aspekt des Falles zu analysieren und die Ergebnisse «baldmöglichst» vorzulegen. Daraus könnten politische und gesetzliche Konsequenzen gezogen werden. «Die Gefahr des Terrorismus insgesamt besteht wie seit vielen Jahren weiter», sagte Merkel.

(sda)
German Chancellor Angela Merkel gives a statement in Berlin, Germany, December 23, 2016. REUTERS/Hannibal Hanschke
Bild: HANNIBAL HANSCHKE/REUTERS
14:29
De Maiziére gratuliert den Italienern
Auch der deutsche Innenminister Thomas de Maziére äusserte sich in einer Pressekonferenz zum Tod Amris in Mailand. Er habe mit seinem italienischen Amtskollegen telefoniert und habe sich von von ihm bestätigen lassen, dass es sich bei dem Erschossenen um Amri handle. Weiter gratulierte de Maziére dem italienischen Innenminister zum Erfolg und bedankte sich bei den beiden Polizisten, welche sich mit Amri eine heftige Schiesserei lieferten. Ein Team des deutschen Bundeskriminalamts werde noch heute in Italien eintreffen. Zum Schluss der Pressekonferenz betonte der deutsche Innenminister: «Mit dem Fahndungserfolg hat sich leider die terroristische Bedrohung nicht verändert», weshalb auch die Ermittlungen weitergehen werden.
14:01
Generalbundesanwalt bestätigt Tod von Amri
Generalbundesanwalt Peter Frank hat in einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag bestätigt, dass es sich bei dem Toten in Mailand «um den von uns gesuchten Anis Amri handelt.» Identifiziert wurde er anhand von Fingerabdrücken, die auch von den deutschen Behörden zur Verfügung gestellt worden seien. Weiter betont der Generalbundesanwalt, dass die Ermittlungen nach Amris Tod weitergehen. Wichtig sei die Klärung, ob sowohl bei der Flucht als auch bei der Tat ein Netzwerk dahinterstecke. Deutschland stehe deshalb in engen Kontakt zu den italienischen Behörden. Ob die Terrororganisation «IS» hinter der schrecklichen Tat stehe, könne aktuell noch nicht abschliessend beantwortet werden. Das Bekenntnis des «IS» sei sehr allgemein gehalten und beinhalte kein Täterwissen.
radar-reuters Hinter dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt stecken nach den Worten von Generalbundesanwalt Peter Frank möglicherweise mehrere Personen. Man wisse nicht, ob es einen oder mehre ...
13:39
Wurden die deutschen Behörden gewarnt?
Laut einem Bericht der «Welt» wurden die deutschen Behörden zweimal von Marokko vor einem bevorstehenden Anschlag durch Anis Amri gewarnt. Diese Informationen habe die Zeitung von der marokkanischen Regierung erhalten. Aus Deutschland wurde dies bisher nicht bestätigt.
13:08
Berliner Polizei bedankt sich bei den italienischen Kollegen
12:48
Gleiche Waffe in Mailand und Berlin
Scheinbar handle es sich bei der Waffe, mit der Amri das Feuer auf die Mailänder Polizisten eröffnet hat, um die gleiche, mit der der polnische Lastwagenfahrer Lukasz U. nach der Amokfahrt auf dem Berliner Weihnachtsmarkt erschossen wurde. Es handle sich bei der Pistole um eine Handfeuerwaffe des Kalibers 22, berichtet der «Corriere della Sera».
11:52
Deutsche Regierung bittet um Geduld
Die Bundesregierung hat den Tod des mutmasslichen Attentäters von Berlin noch nicht offiziell bestätigt. «Ich würde sie da ein bisschen um Geduld bitten. Die Dinge sind im Fluss», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin. Die Regierung stehe in engem Kontakt mit den italienischen Behörden
avatar
Innenminister: Italien kann «sehr stolz» sein
von Philipp Dahm
«Er war der meistegsuchte Mann Europas», sagte Italiens Inneminister in Rom, «und wir haben ihn sofort identifiziert und neutralisiert. Das heisst, unser Sicherheitsapparat hat wirklich gut gearbeitet.» Das Land könne «sehr stolz» sein, fuhr Marco Minniti fort und bedankte sich ausserdem persönlich bei Christian Movio, dem Polizisten, der Amri gestellt hat. «Ich habe ihm frohe Weihnachten gewünscht.»
11:41
Amri hatte Unterstützung bei Flucht
Über die Reise von Amri nach Italien machte der italienische Innenminister aus ermittlungstechnischen Gründen keine weiteren Angaben. Er sagte jedoch, dass der Tunesier offenbar mehrere Unterstützer bei seiner Flucht hatte.
11:19
Von Paris nach Turin nach Mailand
Bevor Amri nach Mailand kam, ist er offenbar auch in Turin gewesen. Es gebe Videoaufnahmen, die dies belegten, sagte Innenminister Minniti.
11:08
Offiziell bestätigt: Gesuchter Terrorverdächtige Anis Amri in Italien erschossen
Der italienische Innenminister Marco Minniti bestätigte in einer Pressekonferenz am Freitag die Medienberichte, dass der gesuchte Terrorverdächtige Anis Amri in Mailand bei einer Strassenkontrolle erschossen worden ist.
Bild
11:05
Weitere Details zur Schiesserei
Amri war in der Nacht zum Freitag mit einem Zug aus Frankreich in Mailand eingetroffen. Als die Polizisten seinen Ausweis verlangten, verschanzte er sich hinter ein Auto, zog seine Pistole aus dem Rucksack und schoss auf die Polizisten, so die römische «La Repubblica».
11:01
Bilder vom Tatort
11:00
Italienische Nachrichtenagentur bestätigt Identifizierung
Auch die italienische Nachrichtenagentur ANSA bestätigt die Meldungen, dass es sich bei dem Getöteten in Mailand um den gesuchten Verdächtigen Anis Amri handeln soll.
10:58
Einer der Polizisten wurde verletzt
Wie Spiegel Online berichtet, wurde ein Polizist bei der Schiesserei im Stadtteil Sesto San Giovanni im Norden von Mailand verletzt.


10:54
Deutschland in Kontakt mit Italien
Die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte die Informationen zunächst nicht. Eine Sprecherin sagte Spiegel Online, man stehe dazu in Kontakt mit den italienischen Behörden.
avatar
Amri lebte lange in Italien
von Philipp Dahm
Eine Flucht Amris nach Italien würde insofern naheliegend, als dass der Verdächtige dort gelebt hat, bevor er drei Wochen in der Schweiz blieb und dann nach Deutschland einreiste.
avatar
Angeblich sehen wir hier den Tatort aus einem anderen Winkel.
von Philipp Dahm
10:52
Bisher keine offizielle Bestätigung
Von offizieller Seite wurden die Medienberichte, dass es sich bei dem getöteten Mann in Italien um den gesuchten Terrorverdächtigen Anis Amri halten soll, nicht bestätigt. Allerdings berichtet die italienische Zeitung «La Stampa», dass der Getötete anhand von Fingerabdrücken als Amri identifiziert werden konnte. Das Medium beruft sich auf Informationen aus italienischen Sicherheitskreisen.
10:42
Foto vom Tatort
Der Mann, bei welchem es sich laut Medienberichten um den gesuchten Terrorverdächtigen Anis Amri handeln soll, wurde bei einer Strassenkontrolle angehalten. Daraufhin soll er das Feuer eröffnet haben.

10:39
Schiesserei bei Mailand
Vergangene Nacht um drei Uhr früh soll beim Piazza Primo a Sesto S. Giovanni ein Mann auf Polizisten geschossen haben. Daraufhin erwiderten die Beamten das Feuer. Während der Schiesserei soll der Mann «Allahu Akbar» geschrien haben. Der mögliche Verdächtige wurde im Feuergefecht erschossen. Bei der Leiche wurde ein Zugticket gefunden, welches eine Fahrt von Frankreich nachvollziehen lässt. Dies berichten italienische Medien.
10:36
In 10 Minuten gibt's eine Pressekonferenz vom Innenminister
Laut Medienberichten soll der mutmassliche Berliner Attentäter Anis Amri in Mailand erschossen worden sein. Die Meldung wurde von offizieller Seite noch nicht bestätigt, allerdings findet in wenigen Minuten eine Pressekonferenz mit dem italienischen Innenminister statt. Dies deutet darauf hin, dass die Meldung sich als richtig erweisen könnte. Wir bleiben dran.


10:32
Mutmasslicher Attentäter Anis Amri in Mailand erschossen
Der mutmassliche Berliner Attentäter Anis Amri ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Mailand bei einer Schießerei erschossen worden. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters.

10:19
Anis Amri könnte sich in Dänemark aufhalten
Wie Focus Online berichtet, wurde in Aalborg, Dänemark, ein Mann gesichtet, der auf die Personenbeschreibung des gesuchten Terrorverdächtigen Anis Amri passt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters» unter Berufung auf die dänische Polizei.

10:03
Berliner spricht zum Attentäter: «An das feige Stücke Scheisse, das am Lenkrad sass...»
In einem Video richtet sich der junge YouTuber Rayk Anders an den Attentäter, wenige Stunden nach dem Anschlag. «Diese Stadt kennt die Hölle», sagt er und wendet sich an den zur Fahndung ausgeschriebenen mutmasslichen Terroristen.

>> Das ganze Video mit den klaren Worten findest du hier.
9:23
Gedenkkonzert in Berlin
Wie Bild berichtet, soll einen Tag vor Heiligabend ein grosses Gedenkkonzert am Brandenburger Tor ein Zeichen für Menschlichkeit und gegen Hass setzen.
Das Brandenburger Tor leuchtet am 20.12.2016 in Berlin nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in den deutschen Nationalfarben «schwarz - rot - gold». Bei dem Anschlag am 19.12 ...
Bild: DPA
avatar
Fedpol klärt Amris Bezug zur Schweiz ab
von rebecca.wyss
Derzeit ermittelt das Bundesamts für Polizei (Fedpol) auf Hochtouren, in welchem Zusammenhang Anis Amris zur Schweiz steht. Seit kurzem gibt es Hinweise darauf, dass er über die Schweiz nach Deutschland einreiste und seine Mutter äusserte gestern, dass der Tunesier hier gelebt haben soll. Dafür gibt es jedoch keine Beweise, wie das Fedpol festhält. «Im Moment gibt es keinen Bezug zur Schweiz», zitiert der Tages Anzeiger die Fedpol-Kommunikationschefin Cathy Maret.
Weder unter seinem richtigen Namen noch unter seinen bekannten Alias-Namen wurde er von den Behörden erfasst. Dass er unter einem anderen Namen in der Schweiz lebte, kann nicht ausgeschlossen werden. Derzeit klärt dies die Task-Force des Bundes ab.
Von den deutschen Behörden hat diese Fingerabdrücke und DNA-Spuren erhalten, die beim Lastwagen gefunden wurden. Diese gleicht die Task-Force mit den hiesigen Daten ab.
Bekannt ist: 2015 lebte Amri zeitweise in Freiburg i. B., 40 Zugminuten entfernt von Basel.
03:40
Observationsbilder zeigen Amri kurz nach Anschlag in Berlin
Der Terrorverdächtige Anis Amri ist nach einem Bericht des Senders rbb wenige Stunden nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an einem Salafistentreffpunkt in Berlin gefilmt worden. Der Sender veröffentlichte am Donnerstagabend Observationsbilder, die den 24 Jahre alten Tunesier vor einem Moschee-Verein zeigen sollen.

Demnach wurde Amri am frühen Dienstagmorgen gefilmt, also knapp acht Stunden nach dem Anschlag. Weitere Observationsbilder sollen den Tunesier an derselben Stelle am 14. und 15. Dezember zeigen. Die Berliner Polizei wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.

Ort der Observation war die Vorderseite des Gebäudes des Moschee-Vereins. Dieser war am Donnerstag nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei gestürmt worden.

Der Moschee-Verein Fussilet 33 wird im jüngsten Bericht des Berliner Verfassungsschutzes als Treffpunkt von Islamisten geführt. Beim Islamunterricht sollen dort Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz «Islamischer Staat» in Syrien radikalisiert worden sein. (sda/dpa)
Bild
(Screenshot: rbb)
03:11
Italiens Einwanderungsbehörde meldet Probleme bei Identifizierung
Italiens Einwanderungsbehörde hat erhebliche Probleme bei der Identifizierung von Flüchtlingen an der EU-Aussengrenze. «Niemand kennt die wirkliche Identität der Menschen, die ankommen», sagte Behördenleiter Mario Morcone der Zeitung «Welt» vom Freitag.

«Herkunftsland, Name, Alter - alles kann praktisch frei erfunden sein.» Bei der Überprüfung der Identität sei Italien auf die Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten angewiesen, die allerdings lediglich mit Tunesien, Marokko und Ägypten «einigermassen zuverlässig» sei.

Schwierigkeiten gebe es auch bei der Abschiebung, etwa von Vorbestraften oder Verdächtigen. Auch dies funktioniere nur, «wenn die Herkunftsländer kooperativ sind».

Nach dem Anschlag in Berlin fordert der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl die konsequente Ausweisung von Asylbewerbern, die ihre Identität verschleiern. «Wer bei der Feststellung seiner Identität und Staatsangehörigkeit nicht mitwirkt oder sich hinter mehreren Identitäten versteckt, muss konsequent mit der Rücknahme des Asylantrags sanktioniert werden», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
20:00
Amri kam durch die Schweiz nach Deutschland
Nach Darstellung seiner Brüder verliess Amri Tunesien nach der Revolution 2011 und reiste als Teil einer Gruppe nach Italien. Den Behörden gab er nach Angaben der italienischen Polizei an, minderjährig zu sein, obwohl er es zu dem Zeitpunkt nicht mehr war. Er sei nach Catania auf Sizilien gebracht und dort eingeschult worden.

Im Oktober 2011 sei er festgenommen worden, nachdem er versucht habe, seine Unterkunft in Brand zu setzen. Er sei dann wegen Vandalismus, Bedrohungen und Diebstahl verurteilt worden.

Im Mai 2015 sei Amri nach dreieinhalb Jahren Gefängnis freigelassen worden und sollte abgeschoben werden. Tunesien habe sich aber geweigert, ihn aufzunehmen. Er sei dann aus der Abschiebezentrale entlassen worden mit der Auflage, Italien zu verlassen. Anschliessend kam er über die Schweiz nach Deutschland, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete. (sda/reu/dpa/afp/ap)
19:32
Warum lassen Terroristen dauernd ihre Ausweise rumliegen?
Der Charlie-Hebdo-Anschlag, der Amokfahrer von Nizza und nun der mutmassliche Berlin-Terrorist: Warum lassen diese Leute an den Tatorte ihre Ausweise zurück? Diese nachvollziehbare Frage stellt «Bild» – und beantwortet sie auch:

- Werden die Terroristen vor ihrer Tat kontrolliert und können keine Papiere vorweisen, wird nichts aus Ihrem Vorhaben.

- Die Terroristen wollen Angst und Schrecken verbreiten. Ihre Identität muss also bekannt werden – die Dokumente können eine Art Bekenntnis sein.

- Durch Aufdeckung ihrer Herkunft schüren die Terroristen Vorurteile gegen Landsleute und verschärfen gewollt einen vermeintlichen Kampf der Kulturen.
18:46
Amri war auch in der Schweiz
Nur al-Huda Hassani, die Mutter des mutmasslichen Attentäters von Berlin, sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP in Tunesien, Ihr Sohn habe nicht nur in Italien, sondern auch in der Schweiz einige Zeit verbracht, bis er nach Deutschland gekommen sei. Wo und wie lange er sich hier aufgehalten, wurde anscheinend aber nicht berichtet.
18:06
Mehrere Durchsuchungen in Berlin
Berliner Sicherheitskräfte haben bei einer Reihe von Einsätzen in der Hauptstadt nach dem Terrorverdächtigen Tunesier Anis Amri gesucht. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei stürmte am Donnerstag nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa auch einen Salafistentreffpunkt im Stadtteil Moabit. Dort soll auch Amri verkehrt haben. Die «Berliner Zeitung» berichtete, bei dem Einsatz gegen den Moschee-Verein «Fussilet 33» seien Blendgranaten benutzt und eine Tür aufgesprengt worden. «Fussilet 33» wird im jüngsten Bericht des Berliner Verfassungsschutzes als Treffpunkt von Islamisten geführt. Beim Islamunterricht sollen dort Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien radikalisiert worden sein. Auch sei Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden. 2015 hatte die Polizei die Räume schon einmal gestürmt. Ein Iman sass zeitweise in Untersuchungshaft. (sda)
17:53
«Tatverdächtiger mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich der Täter»
Die deutsche Regierung geht nun mit grosser Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Tunesier Anis Amri am Montag mit dem Sattelzug in den Weihnachtsmarkt im Zentrum Berlins raste. Die Fingerabdrücke des Terrorverdächtigen wurden am Fahrerhaus des Lastwagens sichergestellt. Dies sagte am Donnerstag der deutsche Innenminister Thomas de Maizière nach einem Besuch des Bundeskriminalamtes (BKA) in Berlin. «Wir können Ihnen heute mitteilen, dass es zusätzliche Hinweise gibt, dass dieser Tatverdächtige mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich der Täter ist», sagte de Maizière. (sda)
This undated picture provided by Najoua Amri on Thursday, Dec. 22, 2016, shows the fugitive Tunisian suspected in Berlin's deadly Christmas market attack, Anis Amri, posing at his parents' h ...
Bild: AP/Amri Family
17:24
... und was nicht
WAS WIR NICHT WISSEN


War Amri wirklich beim Anschlag im Lastwagen? Das scheint zumindest deutlich, aber es ist nicht vollkommen geklärt. Vielleicht wurden seine Papiere auch als Bekenntnis oder als falsche Fährte absichtlich im Lkw abgelegt. Es könnte auch sein, dass sie im Kampf mit dem später erschossenen polnischen Speditionsfahrer verloren gingen, dessen Leiche auf dem Beifahrersitz gefunden wurde. «Die Tatbeteiligung ist überhaupt nicht geklärt», sagt NRW-Minister Jäger.


Wie gelangte der Täter an den Laster? Polnische Medien berichten unter Berufung auf die Spedition von GPS-Daten, die zeigten, dass der Wagen in Berlin am Tag der Tat ab etwa 16 Uhr mehrmals gestartet worden sei. Um diese Uhrzeit riss der Kontakt zwischen Spedition und Fahrer ab. Was dann bis zum Anschlag passierte ist nicht klar.


Wo ist Amri nach dem Ende der Observation in Berlin abgeblieben? Bis September wurde er überwacht, dann verliert sich seine Spur. Die «Süddeutsche Zeitung», NDR und WDR berichten, er sei im Dezember untergetaucht.


War Amri ein Einzeltäter? Amri könnte auch Komplizen gehabt haben. Es muss geklärt werden, ob er von aussen gesteuert wurde oder aus eigener Initiative gehandelt hat. (sda/dpa)
17:15
Was über Amri bekannt ist ...
Anis Amri ist nach dem Anschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt der meistgesuchte Mann Europas. Die Bundesanwaltschaft fahndet öffentlich nach dem Tunesier. Über ihn ist einiges bekannt, es bleiben aber viele Fragen.



WAS WIR WISSEN


Was wird ihm vorgeworfen? Der 24- jährige Anis Amri wird dringend verdächtigt, am Montagabend den Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gesteuert und mindestens zwölf Menschen getötet zu haben. Mehr als 50 weitere Besucher des Marktes wurden verletzt. Die Ermittler gehen von einem Terroranschlag aus. Es wird europaweit gefahndet.


Wieso ist man so sicher, dass er mit dabei gewesen sein könnte? Die Fingerabdrücke des Terrorverdächtigen wurden am Fahrerhaus des Lastwagens sichergestellt, der am Montagabend in die Menschenmenge gerast ist. «Wir können Ihnen heute mitteilen, dass es zusätzliche Hinweise gibt, dass dieser Tatverdächtige mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich der Täter ist», sagte der deutsche Innenminister Thomas de Maizière am Donnerstag in Berlin.


Und wie kam man auf ihn? Seine Papiere lagen im Fussraum des Lastwagens, der für den Anschlag benutzt wurde. Das passierte aber erst am Tag nach dem Anschlag, weil die Fahrerkabine zunächst versiegelt worden war. Das Führerhaus war erst durchsucht worden, nachdem der Lastwagen am Dienstag abgeschleppt worden war.

Seit wann ist Amri in Deutschland? Amri kam im Juli 2015 nach Deutschland. Laut NRW-Innenminister Ralf Jäger tauchte er erst in Freiburg, dann in Nordrhein-Westfalen und schliesslich in Berlin auf, wo er seit Februar 2016 überwiegend gelebt habe.

Weiss man, wo er unter anderem gewohnt hat? Gemeldet war Amri laut «Spiegel Online» unter anderem in Emmerich im Kreis Kleve (NRW). Dort durchsuchten Beamte eine Flüchtlingsunterkunft.

Hat er einen Asylantrag gestellt? Ja, sein Antrag wurde aber im Juni dieses Jahres abgelehnt. Eine Abschiebung nach Tunesien scheiterte aber, weil er keinen Pass hatte. Seit Dezember gilt Amri als untergetaucht.

Wussten die Behörden, dass er gefährlich war? Für die Behörden war er kein unbeschriebenes Blatt. Amri wurde in Berlin von März bis September dieses Jahres überwacht, weil es nach Angaben der Berliner Generalstaatsanwaltschaft Hinweise gab auf einen geplanten Einbruch. In dieser Zeit galt er auch als sogenannter Gefährder - damit sind unter anderem radikale Islamisten gemeint, denen schwere Straftaten zugetraut werden. Beweise für konkrete Anschlagspläne haben die Ermittler aber nicht gefunden.

Gab es auch Kontakte zu den Salafisten? Die Sicherheitsbehörden hatten nach «Spiegel»-Informationen vor Monaten vage Hinweise darauf, dass sich Amri im Chat mit einem Hassprediger als möglicher Selbstmordattentäter anbot. Entsprechende abgefangene Äusserungen von Amri seien aber so verklausuliert gewesen, dass sie nicht für eine Festnahme gereicht hätten.

Und kannte Amri auch den Hildesheimer Salafisten-Prediger Abu Walaa? Hinweise auf enge Kontakte Amris zum kürzlich verhafteten Abu Walaa haben die Ermittler nicht. Der Tunesier habe zwar in Salafistenkreisen verkehrt und sei auch in entsprechenden Wohnungen gewesen, hiess es aus Sicherheitskreisen. Auch NRW-Innenminister Ralf Jäger, sagte, Amri habe Kontakt zur radikal-islamistischen Szene gehabt. Ein wichtiges Teil eines salafistischen Netzwerkes soll er aber wohl nicht gewesen sein.

Was ist mit den Papieren aus Tunesien? Nach Angaben des NRW-Innenministers Ralf Jäger trafen die für eine Abschiebung notwendigen Ausweispapiere aus Tunesien am Mittwoch, zwei Tage nach dem Anschlag, in Deutschland ein.

Hat Amri auch in anderen Ländern seine Spuren hinterlassen? Ja, auch in anderen Ländern war er kein unbeschriebenes Blatt: Medienberichten zufolge wurde er in Italien und Tunesien bereits zu Haftstrafen verurteilt.

Ja, a
avatar
Word! Von User Theophile
von Theophile
Pokémon Go ist Out

Das neue Spiel heisst, jagt Amri. Zu gewinnen sind einhundert tausend Euro. Weil Schäuble, Merkel,Gabriel und Co die Sicherheit der Bürger zu Tode gespart haben, ( Polizei ist unterbesetzt, es fehlt an Koordination unter den Ämtern ) das Beileidsgeheuchele jetzt vorbei ist, darf der doofe Deutsche sich an der Terroristenhatz beteiligen. Wann bekommt die Masse der Menschen endlich mit, dass sie nach Strich und Faden verarscht wird und beginnt sich zur Wehr zu setzen? Gelder für noch mehr Überwachung sind anscheinend unbegrenzt vorhanden. Geld um die immer weiter um sich greifende Armut zu beseitigen ist ganz sicher auch da, allein der politische Wille fehlt. Zum Schluss bleibt dann noch die Frage, wer hat uns denn den ganzen Scheiss eingebrockt? Wer in den Ländern wie Syrien, Irak, Iran, Tunesien etc. aufwächst, ist mit Gewalt und Unterdrueckung vertraut. Wenn Kinder und Jugendliche miterlebt haben, wie ihre Häuser und Familien zu Staub zerbombt werden, dann ist die Hemmschwelle es den vermeintlich Schuldigen heim zu zahlen wohl ziemlich tief. Mann\Frau darf Terrorismus nicht tolerieren, aber es sollte darüber nachgedacht werden dürfen.

Mit libertären Weihnachtsgrüssen

Theophile
16:08
Angela Merkel beim Bundeskriminalamt
«Wir haben theoretisch schon lange gewusst, dass wir Zielscheibe des islamistischen Terrors sind», sagt Kanzlerin Angela Merkel, die das Bundeskriminalamt an diesem Nachmittag besucht hatte.
16:05
Gesuchter vermutlich der Täter
«Es gibt zusätzliche Hinweise, dass der Gesuchte tatsächlich der Täter ist», sagt Innenminister Thomas de Maizière. Man hätte Fingerabdrücke des Verdächtigten im LKW gefunden.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
294 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Wilhelm Dingo
21.12.2016 13:38registriert Dezember 2014
Ein verpixeltes Fahndungsbild! Was ist denn das für ein unendlicher Schwachsinn von politischer Korrektheit und Datenschutz?
1004
Melden
Zum Kommentar
avatar
gnp286
22.12.2016 15:46registriert Oktober 2016
«um zu arbeiten und unserer Familie zu helfen.» und um eine Schule in Italien abzufackeln oder Amokfahren mit LKW auch? Dem ist seine Familie ziemlich wahrscheinlich egal...
873
Melden
Zum Kommentar
avatar
Birdie
21.12.2016 11:24registriert November 2016
Ich möchte hier keine Verschwörungstheorie kreieren, doch etwas wundert mich. Wieso werden bei so vielen Anschlägen die Ausweise der Terroristen gefunden? Bei 9/11, in Paris, jetzt hier. Haben die Attentäter nicht wichtigeres im Kopf wie vor dem Anschlag noch den Pass einzupacken und dann auch noch immer am Tatort zu verlieren, statt auf sich zu tragen? Wäre froh um eine Erklärung, sehe einfach die Logik dahinter nicht seinen Pass mitzunehmen (& zu verlieren) wenn man ein Attentat begeht. Bei 9/11 wurden sie wohl noch zum boarden gebraucht, aber in Paris und hier hätten sie ja keinen gebraucht
795
Melden
Zum Kommentar
294
Mann in Hongkong mit Affenvirus infiziert – Intensivstation
In Hongkong hat sich ein Mann mit einem gefährlichen Virus infiziert – offenbar durch den Kontakt mit einem Affen. Welche Folgen die Erkrankung haben kann.

Der Kontakt mit einem Affen ist einem Mann in Hongkong zum Verhängnis geworden. Der 37-Jährige war bereits im März in das Yan-Chai-Krankenhaus eingeliefert worden. Er hatte Fieber und verlor immer wieder sein Bewusstsein. Die Ärzte brachten ihn umgehend auf die Intensivstation, sein Zustand gilt als kritisch, berichtet das Hongkonger Gesundheitsministerium.

Zur Story