Der Iran will «entschieden antworten», sollten die USA an der Seite Israels in einen Krieg gegen die Islamische Republik eintreten. Im Moment denke man an kein anderes Szenario ausser daran, sich zu verteidigen, sagte der iranische UNO-Botschafter am Mittwoch in Genf.
Die USA seien mitschuldig, denn ohne sie könne Israel nichts ausrichten, sagte Ali Bahreini vor den bei der UNO in Genf akkreditierten Korrespondenten (ACANU). Der Iran verfolge das amerikanische Engagement in dieser Angelegenheit genau.
Die Armee werde abwägen, wann sie der Ansicht sei, dass Washington, als «direkte» Konfliktpartei betrachtet werden könne, fügte Bahreini hinzu. Er zeigte sich «zuversichtlich, dass sie reagieren wird, entschlossen und angemessen». Nur die USA könnten die Bomben liefern, mit denen die zentrale Infrastruktur der Atomanlagen getroffen werden könne.
Der Iran will derzeit nichts von Verhandlungen hören, obwohl er seiner Meinung nach «ernsthaft» an den jüngsten Gesprächen mit den USA teilgenommen hat. Der Botschafter begrüsste jedoch trotz allem den «Willen der Schweiz, die Spannungen mit Washington zu lösen». Aber jede Initiative werde vergeblich sein, solange Israel nicht «gestoppt» werde.
Iran verwende all seine Energie darauf, sich zu verteidigen, so Bahreini weiter. Er deutete an, dass mehrere Staaten daran arbeiteten, die Parteien zusammenzubringen. Er wisse aber nicht, ob ein «ernsthaftes» Angebot gemacht worden sei. Bahreini kritisierte die politische, finanzielle und militärische Unterstützung der westlichen Länder für Israel und fügte hinzu, dass «niemand vom Iran erwarten sollte, dass er Zurückhaltung zeigt».
Trotz der Schwächung seiner Verbündeten in der Region ist das Land nach eigenen Angaben mittelfristig «zuversichtlich, was sein militärisches Potenzial» angeht: «Das ist etwas, worauf wir uns jahrzehntelang vorbereitet haben», sagte Bahreini. Eine Klage beim Internationalen Gerichtshof (IGH) komme nicht infrage: «Die internationalen Organisationen sind nutzlos geworden, vor allem angesichts der Verbrechen Israels», sagte der Botschafter.
Am Dienstag hatte er vor dem Menschenrechtsrat dem UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, vorgeworfen, nicht entschieden genug auf das «Verbrechen der Aggression» zu reagieren, das sein Land erleidet. Einige Politiker und Iraner diskutieren laut Bahreini auch über einen möglichen Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag (NPT), weil das Abkommen «nicht mehr glaubwürdig» sei.
Iran wolle keine Atomkraft für militärische Zwecke. Alle Schritte der Urananreicherung seien immer von einer «technischen, wirtschaftlichen oder technologischen» Erklärung begleitet worden. Es gebe kein Rechtsinstrument, das den Iran daran hindere, aus Atomkraft für friedliche Zwecke zu nutzen, fügte der Diplomat hinzu. (sda)
Dass der IGH nutzlos ist, da hat er leider Recht. Das ist leider weitestgehend so. Auch viele andere (die wichtigsten) UN-Institutionen sind total nutzlos, vor allem auch wegen der Veto-Rechte. Wer ein Veto besitzt, kann jedes Land angreifen und sämtliche Gegenmaßnahmen der UN verhindern.