Steam ist eine der führenden Gaming-Plattformen mit monatlich rund 132 Millionen aktiven Nutzerinnen und Nutzern. Seit Kurzem geistert auf der Webseite ein neues Porno-Spiel herum – und sorgt für Entsetzen.
«No Mercy» heisst das Game, was zu Deutsch «Keine Gnade» bedeutet. Das 3D-Spiel wurde von Zerat Games entwickelt und wird als 18+ gekennzeichnet. Steam ist jedoch bereits ab 12 Jahren verfügbar, es gibt also keine Altersbarriere, die junge Menschen davon abhält, dieses Spiel auch herunterzuladen. Im Game schlüpfen die User in die Rolle eines Mannes, der seine weiblichen Familienmitglieder, darunter seine Mutter und seine Tante, vergewaltigt.
Als «Triggerwarnung» gibt das Spiel folgende Zeilen an:
In der Inhaltsbeschreibung weist der Entwickler zudem darauf hin, dass das Spiel Inzest und «unvermeidbaren, nicht einvernehmlichen Sex» beinhaltet, der allgemein als Vergewaltigung bekannt ist.
Laut der aktivistischen Plattform «Collective Shout» ist das Game für alle Steam-Benutzerinnen und -Benutzer verfügbar. watson hat dies ausgetestet und auf der Plattform nach dem Spiel gesucht. Dieses taucht zwar nicht bei der ersten Suche auf, wenn die Alterseinschränkungen des Laptops jedoch ausgeschalten werden, kann man das Spiel für 12 US-Dollar herunterladen. Es ist also auch in der Schweiz verfügbar.
Gegenüber «Collective Shout» hat ein Steam-User eine Review zu «No Mercy» abgegeben. Dieser schreibt: «Das Game bietet nicht nur zutiefst verstörende und abartige pornografische Darstellungen von Vergewaltigung und Inzest als Unterhaltung an, sondern fördert auch schädliche männliche Stereotypen, die auf Gewalt und Dominanz basieren.» Mit Sätzen wie «Nimm, was dir gehört» und «Akzeptiere kein ‹Nein›» würde das Anspruchsdenken von Männern auf den Körper von Frauen verstärkt und das Game ermutige Männer, Frauen zu «besitzen» und zu «unterdrücken». Zudem würde Vergewaltigung und Demütigung als angemessene Strafe für «ungehorsame» Frauen dargestellt werden.
«Collective Shout» hat sich auf diese Review hin laut eigenen Angaben dafür eingesetzt, das Spiel zu verbieten. Sie reichten Beschwerde beim Australian Classifications Board ein und hatten Erfolg. In ganz Australien wurde «No Mercy» geoblockiert. Die Plattform ruft nun dazu auf, ihre Petition zu unterschreiben, damit dies weltweit durchgesetzt wird.
Auch in der Schweiz hat das Game und die ganze Thematik rund um die Manosphere bereits die Runde gemacht. Wie Cédric Wermuth, Co-Präsident der SP, gegenüber watson meint, hat er bereits Pläne, dagegen vorzugehen: «Diese Manosphere macht mir grosse Sorgen. Das hat einen enormen Effekt auf junge Männer und ihr Frauenbild. Die Politik schaut da bisher weg, das ist brandgefährlich. Das müssen wir angehen. Gerade wenn sich dieser absurde ‹Trend› jetzt offenbar auch in der Game-Szene weiter ausbreitet.»
In Zeiten wo Pornos aller Art im Internet ganz easy frei und oft gratis zugänglich sind, und man höchstens den prophylaktischen „ich bin alt genug“ Button weg klicken muss, ist ein Game welches eine Software und Hardware benötigt, Geld kostet und wo man ebenso den „ich bin volljährig“ Button weg klicken muss, doch fast eine Hürde.
BTW liebe Medien, das Studio bedankt sich für die Werbung!
Well - ihr habt der Sache eine Platform geboten, jetzt muss ich natürlich schauen waas das im detail ist.