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Donald Trump Fake News: Facebook-Mitarbeiter widersprechen Zuckerberg

Zuckerberg will nichts gegen Trump-Fake-News machen – Facebook-Mitarbeiter widersprechen

02.06.2020, 11:06
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Macht sich bei seinen Mitarbeitern unbeliebt: Mark Zuckerberg.Bild: AP

Facebook-Mitarbeiter kritisieren öffentlich die Entscheidung von Gründer Mark Zuckerberg, anders als Twitter nicht gegen eine umstrittene Äusserung von US-Präsident Donald Trump vorzugehen.

«Mark liegt falsch - und ich werde so laut wie möglich versuchen, ihn umzustimmen», schrieb etwa Ryan Freitas, der für das Produktdesign bei Facebooks Newsfeed zuständig ist, am Montag bei Twitter. «Ich bin ein Facebook-Mitarbeiter, der überhaupt nicht mit der Entscheidung von Mark einverstanden ist, nichts gegen Trumps jüngste Beiträge zu unternehmen, die ganz klar Gewalt anheizen», erklärte Produktdesigner Jason Stirman.

Laut US-Medienberichten legten einige Facebook-Mitarbeiter am Montag auch aus Protest die Arbeit im Homeoffice nieder. Es bliebt allerdings unklar, wie viele Beschäftigte sich an der Aktion beteiligten. Eine Facebook-Sprecherin sagte der «New York Times», man ermutige die Mitarbeiter, sich offen zu äussern, wenn sie nicht mit der Firmenführung einer Meinung sind.

Bei der Kontroverse geht es um einen Tweet von Trump, der auch auf Trumps Facebook-Profil gespiegelt wurde. Darin reagierte der US-Präsident auf erste Ausschreitungen in Minneapolis nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt.

Der Präsident schrieb, man werde die Kontrolle wiederherstellen, und fügte hinzu: «Wenn Plünderungen beginnen, wird geschossen» - «when the looting starts, the shooting starts». Der Satz ist ein historisch behaftetes Zitat. Mit diesen Worten hatte 1967 der damalige Polizeichef von Miami ein hartes Vorgehen gegen die schwarze Bevölkerung angekündigt.

Twitter versah Trumps Tweet mit einem Warnhinweis, weil er das Verbot von Gewaltverherrlichung auf der Plattform verletze. Zuckerberg erklärte dagegen, der Beitrag sei mit Facebooks Regeln vereinbar, auch wenn ihm persönlich solche «spaltende und aufwieglerische Rhetorik» widerstrebe. «Aber meine Verantwortung ist es, nicht nur persönlich zu reagieren, sondern als Chef einer Institution, die sich der Redefreiheit verschrieben hat.» (aeg/sda/dpa)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Electric Elefant
02.06.2020 12:15registriert September 2017
Zuckerberg als Vorkämpfer für die Redefreiheit - sieht der sich wirklich so?
Facebook profitiert von gewaltverherrlichenden und rassistischen Posts (da die clicks bringen) - das weiss Zuckerberg, deshalb macht er nix dagegen.
Zusammengefasst: Unsympathische Firma mit einem noch unsympathischeren Chef, will weiterhin gewaltverherrlichende Beiträge von einem nochmals unsympathischeren Präsidenten veröffentlichen...
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bbelser
02.06.2020 11:59registriert Oktober 2014
Und natürlich rechtfertigt Zuckerberg seine Verantwortungslosigkeit mit der Redefreiheit. Pure Heuchelei, geht es doch hier nicht um politische Statements, sondern um niederstes Propagieren und Verherrlichen von Gewalt. Shame on you, Mark.
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Raudrhar
02.06.2020 12:30registriert Dezember 2015
Ich bin immer noch der Meinung, dass es Bilder wie dieses elegant auf den Punkt bringen.:
Zuckerberg will nichts gegen Trump-Fake-News machen – Facebook-Mitarbeiter widersprechen
Ich bin immer noch der Meinung, dass es Bilder wie dieses elegant auf den Punkt bringen.:
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Laut Südkoreas Militär: Nordkorea feuert Raketen ab
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs nacheinander mehrere Raketen in Richtung offenes Meer abgefeuert. Die Raketen seien nach dem Start am Montagmorgen (Ortszeit) in der Region um die Hauptstadt Pjöngjang etwa 300 Kilometer weit geflogen, teilte der Generalstab in Seoul mit

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