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Russland

Anschlag auf Dugina: Wer sind die mysteriösen Partisanen?

«Anschlag schlägt neue Seite des russischen Widerstands gegen den Putinismus auf»

22.08.2022, 11:4922.08.2022, 14:22
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State Duma lawmaker and opposition activist Ilya Ponomaryov speaks during an opposition rally in Moscow, Russia, Monday, March 5, 2012. Riot police on Monday broke up an opposition protest contesting  ...
Ilja Ponomarjow.Bild: AP

Nach dem Tod der rechten russischen Politologin und Journalistin Darja Dugina hat sich eine bislang unbekannte Partisanenbewegung zu dem Anschlag bekannt.

«Dieser Anschlag schlägt eine neue Seite des russischen Widerstands gegen den Putinismus auf. Eine neue – aber nicht die letzte», sagte der in der Ukraine lebende Russe Ilja Ponomarjow in einem am Sonntagabend veröffentlichten YouTube-Video.

Verantwortlich für den Mord an der Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin soll die Bewegung «Nationale Republikanische Armee» sein, wie der ehemalige Abgeordnete des russischen Parlaments weiter erklärte. Ob es eine solche «Nationale Republikanische Armee» tatsächlich gibt, war zunächst nicht überprüfbar. Einige Kommentatoren in sozialen Netzwerken bezweifelten, dass eine improvisierte Oppositionsbewegung hinter einem solch ausgeklügelten und aufwendig geplanten Attentat stecken könnte und sehen eher die Handschrift russischer Sicherheitsbehörden.

Laut Ponomarjow sollen die russischen Partisanen in den vergangenen Monaten bereits mehrere Aktionen verübt haben, etwa kleinere Brandanschläge auf Verwaltungsgebäude. Der 47-Jährige deutete weitere Anschläge in den kommenden Monaten an – etwa gegen Regierungsbeamte und Mitglieder des Sicherheitsapparats, die «Handlanger» von Kremlchef Wladimir Putin seien.

Dugina galt als glühende Verfechterin des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die 29-Jährige starb in der Nacht zum Sonntag, als ihr Auto in einer Moskauer Vorstadtsiedlung explodierte. Vertreter staatlicher russischer Medien lasteten das Attentat direkt der Ukraine an, ohne irgendwelche Beweise vorzulegen. Kiew wiederum wies jede Beteiligung zurück. (aeg/sda/dpa)

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RedLily74
22.08.2022 12:23registriert April 2022
Es wäre der ganzen Welt zu wünschen, dass es zu einem Umsturz in Russland kommt und das unsägliche Leiden endlich endet!
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tychi
22.08.2022 12:08registriert Juli 2016
Solch gezielte Nadelstiche gegen die kriegstreibende Elite und Profiteure des Systems Putin können durchaus was bewirken.
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TanookiStormtrooper
22.08.2022 12:44registriert August 2015
Putin hat die Opposition in den Untergrund gedrängt. Die einzige Möglichkeit sein System zu stürzen ist doch, möglichst viele Stützen des Systems umzubringen. Nichts anderes macht Putin seit vielen Jahren ja auch mit Oppositionellen. Solange keine Zivilisten bei solchen Anschlägen umkommen finde ich das relativ legitim.
PS: Dugina als Journalistin zu bezeichnen finde ich grenzwertig, Journalisten können in Russland nicht frei ihrer Arbeit nachgehen. Wer in Russland im TV auftritt ist nur noch Teil des staatlichen Propaganda-Machtapparats.
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