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Hier wird Mississippis Flagge in die Geschichtsbücher verbannt

Hier wird Mississippis Flagge in die Geschichtsbücher verbannt

01.07.2020, 06:4601.07.2020, 06:46
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Der Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, hat die umstrittene Flagge des US-Bundesstaats mit seiner Unterschrift in die Geschichtsbücher verbannt. Es sei Zeit für eine Flagge, die nicht für die Vergangenheit, sondern für die Gegenwart und die Zukunft stehe.

Dies erklärte der Republikaner am Dienstag (Ortszeit). Nun sei es an der Zeit, den Streit zu beenden und gemeinsam voranzuschreiten. Zuvor hatten am Wochenende beide Kammern des Parlaments dafür gestimmt, eine neue Flagge entwerfen zu lassen. Nun unterzeichnete Reeves das Gesetz.

Die bisherige, seit 1894 gültige, Fahne erinnerte an die einstigen Sklavenhalter im amerikanischen Süden, die sogenannten Konföderierten. Sie wurde von vielen seit Langem als ein Symbol des Rassismus kritisiert. Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz Ende Mai und die darauffolgenden Proteste gegen Rassismus verliehen Gegnern der Flagge neuen Rückenwind. Von den rund drei Millionen Einwohnern des südlichen Bundesstaats sind rund 38 Prozent Afroamerikaner und Schwarze.

Eine Kommission soll nun bis Mitte September eine neue Flagge ausarbeiten. Sie soll das Motto «Wir vertrauen auf Gott» enthalten und am 3. November - parallel zur US-Präsidentenwahl - den Wählern zur Abstimmung vorgelegt werden. (sda/dpa)

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Aus für die Südstaaten-Flagge
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Aus für die Südstaaten-Flagge
Als Reaktion auf das rassistisch motivierte Massaker von Charleston hat der US-Bundesstaat South Carolina im Juli 2015 die Konföderierten-Flagge eingeholt.
quelle: ap/ap / john bazemore
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US-Demonstranten zerstören Konföderations-Statue
Video: watson
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3 Kommentare
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    «Trump ist kein Diktator»
    Der US-Präsident überfordert die politische Konkurrenz, die Gerichte und auch die Medien mit immer neuen Entscheidungen. Einer der besten Kenner ist John Harris, Chefredaktor des amerikanischen Politmagazins «Politico». Ein Diktator sei Trump keineswegs, sagt er.

    Während der ersten Amtszeit von Donald Trump verzeichneten Newsportale – auch Ihr Medium «Politico» – einen deutlichen Anstieg bei Klickzahlen und Abonnements. Dieser Effekt würde sich bei einer Wiederwahl abschwächen, wurde erwartet. Ist das bislang der Fall?
    John Harris: Es gibt nach wie vor ein intensives Interesse an der Trump-Berichterstattung. Es liegt auf konstant hohem Niveau, und man beobachtet weniger Ausschläge als in der ersten Amtszeit, als die Zugriffszahlen stark schwankten. «Politico» setzte allerdings nie auf blosse Reichweite. Unser Fokus lag stets darauf, eine spezifische Zielgruppe zu erreichen – politische Entscheidungsträger in Washington oder anderen Machtzentren. Wir wollen den Wert unseres Journalismus über Abonnements oder gezielte Werbung monetarisieren.

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